Der PGR unterstützt den Pfarrer mitverantwortlich bei der Leitung der Pfarrgemeinde. Er berät mit dem Pfarrer Fragen des pfarrlichen Lebens und entscheidet zusammen mit dem Pfarrer (vgl. PGO I.2a). Das tut er als ein von der Pfarrbevölkerung gewähltes Gremium.
Damit sind die wesentlichen Aufgaben des PGRs umrissen:
Der PGR ist das Beratungsgremium, das mit dem Pfarrer die gesamte Seelsorge der Pfarrgemeinde berät und ein Pastoralkonzept erstellt (vgl. PGOII.1-3). Dem PGR ist ein umfassender Blick auf die
Pfarrgemeinde und darauf, was getan werden soll, damit die Pfarrgemeinde als Lebensraum des Evangeliums glaubwürdig ist, eigen.
Diese Verantwortung für die ganze Pfarrgemeinde kann der PGR nur wahrnehmen, indem er die Lebensumstände der Menschen wahrnimmt und im Licht des Evangeliums deutet.
Der PGR ist ein Entscheidungsgremium bei Angelege nheiten der kirchlichen Vermögensverwaltung (vgl. CIC can. 537, PGO I.2b,II.5.)
Der PGR als Ganzes unterstützt den Pfarrer bei der Leitung des Pfarrgemeinde:
Dazu gehören die Bereiche:
Personalentwicklung:
Aufgabe des PGRs ist die vorhandenen Charismen der Menschen in der Pfarrgemeinde zu entdecken und zu fördern und ihnen Entfaltungsraum zu sichern. Das bedeutet Koordination und Förderung von Zusammenarbeit der pfarrlichen Gruppen und Initiativen.
Kommunikation und Vernetzung:
Wissen, was läuft, und die Möglichkeit, sich einzubringen, sind wesentliche Voraussetzungen für eine funktionierende Gemeinschaft. Das durch Information und Schaffung von Begegnungsräumen zu ermöglichen ist Aufgabe des PGRs: die Vernetzung, das Ins-Gespräch-Bringen, der verschiedenen Gruppen in der Pfarre, das Anbieten von Gesprächsforen für “Fernstehende” (wer steht hier wem fern?) gerade auch in Zusammenarbeit mit den Gliederungen der Katholischen Aktion. (Dass Information daher zuerst auch im PGR gegeben sein muss, ist selbstverständlich.)
Ziele finden und für die Zielerreichung sorgen
Der Pfarrgemeinderat ist mitverantwortlich, dass in der Pfarrgemeinde eine gemeinsam getragene Vision von Pfarrgemeinde entwickelt wird, die das Fundament für das Zusammenleben und das Handeln in der Pfarrgemeinde bildet. Auf diesem Fundament gilt es, Ziele miteinander zu vereinbaren und zu entscheiden, die Durchführung zu planen und zu steuern und die Umsetzung zu überprüfen. Ebenso ist zu entscheiden, welche Personen oder Gruppen wie beteiligt sind.
Kontakt nach “außen”, Repräsentation:
Der PGR hat den Finger am Puls der Gemeinde, die Pfarrgemeinderäte sind wachsam, was sich tut und was es braucht. Zugleich vertritt der PGR die Beschlüsse auch nach außen.

Zivildiener

Zivildiener

Zivildienst


Simon Stabauer

Simon Stabauer

Aufgaben

Hilfsdienste bei der Kleider-, Lebensmittel- und Hygieneartikelausgabe an Bedürftige, bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausgabe warmer Mahlzeiten an Bedürftige, bei der Begleitung, Betreuung und Freizeitgestaltung demenzerkrankter Personen und deren Angehörigen, Hilfsdienste bei der Begleitung sozialer und pastoraler Initiativen und Gruppen, Hilfsdienste im Bürobereich, bei Instandhaltungs-, Wartungs- und Reinigungsarbeiten in der Haustechnik, im Garten, Innen- und Außenbereich; im untergeordneten Ausmaß: Hol- und Bringdienste, Abholung und Transport von Lebensmitteln und Spenden, Unterstützung von mobilitätseingeschränkten Personen.

Die Pfarre Franz von Sales wurde als Zivildienststelle offiziell anerkannt und in der EDV der Zivildienstserviceagentur unter der Einrichtungszahl 72389 erfasst.

Franz von Sales


„Unser Leben in seinem Dienst soll vertrauensvoll und einfach sein, gleichzeitig aber weise und taktvoll.“
(DASal 1,128)

Friedα – Programm 2024

Friedα hat einiges vor … hier finden Sie das spannende und abwechslungsreiche Programm für Jänner – Juni 2024:

JÄNNER

24.01. Friedα jongliert

19.30 – 20.30 Uhr: Jonglieren mit Bällen, Tüchern und Flowersticks – der Spaß steht im Vordergrund, keine Vorkenntnisse nötig; Materialien stehen zur Verfügung

Anmeldung bis 19.01.: frieda@franzvonsales.at oder 01/3684587; Unkostenbeitrag: € 5,–

27.01. Friedα tanzt

20.00 Uhr: Tanzen, feiern, essen und trinken beim Pfarrball Nähere Infos findest ab Dezember 2023 auf www.franzvonsales.at

FEBRUAR

14.02. Friedαs Aschenkreuz to go

07.30 – 09.00 Uhr: An der Kreuzung Sieveringer Straße/Obkirchergasse (Nähe Severinus-Apotheke) und vor der S45-Station Oberdöbling bekommst du im Vorbeigehen dein Aschenkreuz als Einstimmung in die Fastenzeit.

18.02. Friedα feiert Sonntagsfest

16.30 Uhr: Kaffee & Kuchen, 17.00 Uhr: gemeinschaftlicher Gottesdienst im Pfarrsaal, 17.45 Uhr: Abendessen
Kinder sind besonders herzlich willkommen!

21.02. Friedα kocht wieder grün

18.30 – 21.00 Uhr: Wir kochen gemeinsam vegane Köstlichkeiten. Anmeldung bis 14.02.: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87
Unkostenbeitrag: € 15,-

23. – 25.02. Friedα spielt Märchentheater: ,,Der goldene Vogel“

23.02.: 17.00 Uhr; 24.02. & 25.02.: 15.00 Uhr
Zählkarten: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87

25.02. Friedα isst Suppe

11.30 Uhr: Wir genießen gemeinsam köstliche Suppen und unterstützen Hilfsprojekte.

28.02. Friedαs Kreuzweg aktuell

19.00 Uhr: ,,Jesus mit Menschen auf der Flucht“

28.02. Friedαs Barabend

19.30 Uhr bis spät: Speis &Trank mit lieben Menschen

28.02. Friedα will’s wissen

20.00 – 20.30 Uhr: Erklär uns deinen Job als Richterin, Doris!

MÄRZ

Friedα spielt Märchentheater: ,,Der goldene Vogel“

01.03., 08.03. & 15.03.: 17.00 Uhr
02.03., 03.03., 09.03., 10.03., 16.03. & 17.03.: 15.00 Uhr Zählkarten: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87

05.03. Friedα schützt das Klima – Klimapuzzle

19.30 – 22.00 Uhr: Auf spielerisch-unterhaltsame Weise setzen wir uns mit Hintergründen zur Klimakrise und unseren Handlungsmöglichkeiten auseinander.

13.03. Friedαs Fair cooking

18.00 Uhr: Wir schnuppern in die Produktwelt des fairen Handels und kochen gemeinsam aus nachhaltigen und fairen Zutaten ein wunderbares Abendessen.
Anmeldung bis 06.03.: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87 Unkostenbeitrag inklusive Kochbuch:€ 18,-

17.03. Friedαs Ostermarkt

09.00 – 11.30 Uhr & 14.00 – 15.00 Uhr: Köstliches & wunderschöne Osterdeko

20.03. Friedαs Kreuzweg aktuell

19.00 Uhr: ,,Jesus mit Menschen in der Einen Welt“

20.03. Friedαs Barabend

19.30 Uhr bis spät: Speis &Trank mit lieben Menschen

20.03. Friedα will’s wissen

20.00 – 20.30 Uhr: Erklär uns, wie das ORF-Programm gestaltet wird, Veronika!

APRIL

04.04. Friedα macht Pasta

18.30 – 21.00 Uhr: Nudeln selbst machen und gemeinsam genießen Anmeldung bis 28.03.: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87
Unkostenbeitrag:€ 15,-

10.04. Friedαs Bibliodrama für Menschen bis 35

18.30 Uhr: Speis & Trank, 19.00 Uhr: Bibliodrama – Wir tauchen niederschwellig-kreativ in eine Bibelgeschichte ein und kommen mit Erkenntnissen zu unserer Persönlichkeit wieder heraus.

14.04. Friedα feiert Sonntagsfest

16.30 Uhr: Kaffee & Kuchen, 17.00 Uhr: gemeinschaftlicher Gottesdienst im Pfarrsaal, 17.45 Uhr: Abendessen
Kinder sind besonders herzlich willkommen!

24.04. Friedαs Fahrradreparaturcafe und Fahrradsegnung

18.00 – 20.00 Uhr:Gemeinsam bringen wir deinen Drahtesel in Schuss!
19.00 Uhr: Fahrradsegnung

24.04. Friedαs Barabend

19.30 Uhr bis spät Speis & Trank mit lieben Menschen

MAI

15.05. Friedαs Wortgottesfeier

19.00 Uhr:,,Halbzeit mit Gott“

15.05. Friedαs Barabend

19.30 – 22.00 Uhr:Speis & Trank mit lieben Menschen

22.05. Friedα kocht himmlisch gut

18.30 -21.00 Uhr:Wir kochen gemeinsam Rezepte auf den Spuren der Bibel. Anmeldung bis 15.5.: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87 Unkostenbeitrag:€ 15,-

JUNI

02.06. Friedα feiert Sonntagsfest

16.30 Uhr:Kaffee & Kuchen, 17.00 Uhr:gemeinschaftlicher Gottesdienst im Pfarrsaal, 17.45 Uhr:Abendessen
Kinder sind besonders herzlich willkommen!

04.06. Friedα malt

19.00 Uhr: Eine Zeit nur für dich – probiere verschiedenste Materialien aus, lass deiner Kreativität freien Lauf im Gestalten und Malen; Vorkenntnisse sind nicht nötig.
Anmeldung bis 01.06.: frieda@franzvonsales.at oder 01/368 45 87
Unkostenbeitrag:€ 10,-

09.06. Friedα ist Wahllokal

Nimm dein Stimmrecht bei der EU-Parlamentswahl wahr!

10.06. Friedα schützt das Klima

18.30 Uhr:Als Menschen ab der Lebensmitte aktiv werden im Klimaschutz: Wie wirksam sind verschiedene Maßnahmen? Was kann ich selbst gut beitragen? Und wie spielt die christliche Spiritualität hinein?

16.06. Grätzlfest Krim

09.30 -16.00 Uhr: Programm für Kinder &Jugendliche, Speis & Trank, Musik

Friedα macht Yoga

Jeden Montag, 18.15 -19.45 Uhr I Jeden Freitag, 9.15 -10.45 Uhr Anmeldung und Infos: frieda@franzvonsales.at bzw. 01/368 45 87 Einzelstunde:€ 18,- 1 Zehnerblock:€ 150,-

Friedα hilft

Die „Boutique“ öffnet jeden Mittwoch, 9.00 -11.00 Uhr (außer an schulfreien Tagen): Kostenlose Ausgabe von Kleidung und Lebensmitteln

Friedα macht Gymnastik

Donnerstag 09.30 – 10.20 Uhr: Wirbelsäule, Pilates und Co. 1., 8., 15., 29. Februar; 14., 21. März; 4., 11., 18., 25. April
2., 16., 23. Mai; 6., 13., 20., 27. Juni
Kosten: € 140,– pro Semester, Schnupperstunde gratis Anmeldung und Infos: frieda@franzvonsales.at bzw. 01/368 45 87

Friedαs Babytreff

(Fast) jeden Donnerstag, 9.30-11.30 Uhr (außer an schulfreien Tagen) Spielen für die Kinder, Kaffee und Kontakte für die Erwachsenen Anmeldung und Infos: frieda@franzvonsales.at bzw. 01/368 45 87


Die Teilnahme bei sämtlichen Angeboten ist, sofern nicht anders angeführt, gratis. Für Speis & Trank sowie bei den Theateraufführungen bitten wir um Spenden.

Bei uns gibt es viel mehr Angebote, als hier Platz haben. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der caritativen Arbeit. Alle Möglichkeiten, Hilfe zu bekommen, dich zu engagieren oder ganz einfach an diversen Veranstaltungen teilzunehmen, findest zu unter www.franzvonsales.at .

Du brauchst einen Raum für deine Veranstaltung oder deine Initiative? Melde dich gerne unter frieda@franzvonsales.at oder 01 /368 45 87!

Was Menschen gut tut, ist bei uns willkommen.


Hier gibt es das Programm als Flyer zum Download:

Großartige Premiere „Die Baronin“

Temperamentvoll und berührend

Mehr als zehn Jahre nach der Uraufführung erlebte das Musical „Die Baronin“ über das Leben der heiligen Johanna Franziska von Chantal (1572-1641) eine fulminante Neuaufführung. Die großartige Premiere fand am Freitag, 3. März 2023, in der Glanzinger Kirche der Pfarre Franz von Sales statt, vier weitere Aufführungen folgen.

Modern inszeniert

Das Musical „Die Baronin“ wurde 2010 von Francis Care komponiert, der Text stammt von Pater Herbert Winklehner OSFS und Nicola Kraft (geb. Bamberger). Die Wiener Neuinszenierung wurde vom musikalischen Leiter Florian Schwarz und unter der Regie von Birgit Oswald hervorragend umgesetzt. Um die aktuelle Bedeutung der Heiligen Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales zu betonen, entschied man sich, auf klassische barocke Bühnenbilder und Kostüme zu verzichten und moderne Symbole zu verwenden. So verfolgen die Hochzeitsgäste die Trauung mit Handys und bunten Tüchern, die Bediensteten des Schlosses tragen Aktenordner und Küchenschürzen, die Kinder spielen mit einem bunten Wasserball und rosa Stofftier, und der Engel hält einen himmlischen Regenschirm schützend über das Geschehen. Damit wurde deutlich, dass diese vierhundert Jahre alte Geschichte auch im 21. Jahrhundert trifft und vor allem bewegt: eine erfolgreiche Ehefrau und Mutter wird durch den tragischen Tod ihres Ehemannes in eine tiefe Krise gestürzt, aus der ihr die verständnisvolle Art der geistlichen Begleitung des Bischofs Franz von Sales heraushilft. Eine neue Zukunft entsteht, ein neues Werk: die Gründung eines Klosters. Trotz weiterer Schicksalsschläge kann der Lebensmut dieser Frau nicht mehr zerstört werden, das Gottvertrauen bleibt bis zur Vollendung in der Todesstunde.

Mitreißend und überzeugend

Den rund vierzig Sänger*innen, Musiker*innen und Mitwirkenden vor und hinter der Bühne im Umkreis der Pfarrgemeinde Franz von Sales ist eine temperamentvolle, aber auch sehr bewegende und tief berührende Neuauflage des Musicals „Die Baronin“ gelungen. Pater Sebastian Leitner OSFS führte als „Johannas Engel“ das Publikum mitreißend durch die Geschichte, immer gegenwärtig, den Schutzschirm stets zum Aufspannen bereit, mit kraftvoller Stimme: „Dein Engel gibt dir Kraft, dieses Leben zu bestehen“. Johanna Fritsche schlüpfte bewundernswert in die unterschiedlichsten emotionalen Charaktere der Baronin: die romantische Verliebtheit, talentierte Frau und Managerin, unbändige Freude, empathische Hingabe, schmerzverzerrte Trostlosigkeit im Minutentakt. Pater Thomas Mühlberger OSFS überzeugte als stattlicher Ehemann durch seinen Hochzeitswalzer und sein herzergreifendes Bühnensterben. Lukas Kobermann erstrahlte als einfühlsamer Bischof Franz von Sales voller Liebe, „weißer als der Schnee und wärmer als die Sonne“. Alexander Stimmer beeindruckte nicht nur in seiner Rolle als Johannas Vater, sondern vor allem als unglücklicher Ludwig von Anlezy, der für den Tod des Ehemannes verantwortlich war und Johanna verzweifelt um Vergebung bittet: „Was hab ich dir nur angetan, damals vor so vielen Jahren“. Nicht zu vergessen, das großartige Ensemble der Hochzeitsgäste, Bediensteten, Armen und Kranken, Kirchenbesucher und Klosterschwestern, die in ihren unterschiedlichsten Rollen durch die Kirche wirbelten, für ehrfürchtige Andacht genauso sorgten wie für rappenden Rhythmus, der das Publikum mitriss.

Unterstützung für die Pfarrgemeinde

Anlass zur Neuaufführung war das salesianische Doppeljubiläum, das 2022 gefeiert wurde: der 450. Geburtstag der heiligen Johanna Franziska von Chantal und der 400. Todestag des heiligen Franz von Sales. Der Reingewinn kommt den neuen Projekten der von den Sales-Oblaten betreuten Wiener Pfarrgemeinde Franz von Sales zugute, die aus den Teilgemeinden Glanzing, Kaasgraben und Krim besteht: dem neuen Kindergarten in Glanzing und dem neuen Pfarrzentrum „Fri“ in der Krim. Gefördert wird das Projekt von der bezirksorientierten Kulturförderung Wien 19. Bezirk Döbling und vom Innovationsfonds der Erzdiözese Wien, sowie vieler weiterer Sponsoren, die durch ihre Beiträge das Musical-Projekt der Pfarre Franz von Sales gelingen ließen.

Fotos: Johanna Binder, Pater Herbert Winklehner OSFS

Musical-Probe in Glanzing – Teil 3

Am Dienstag, 14. Februar 2023, wurde in der Glanzinger Kirche der zweite Teil des Musicals „Die Baronin“ geprobt: Johanna bekommt durch Franz von Sales neuen Lebensmut, die Versöhnung mit dem Mörder des Ehemannes, die Idee zur Klostergründung, der Abschied von der Familie, die Klostergründung, der Tod des Franz von Sales, das Wachsen des Klosters und schließlich das Finale.

Fotos: Herbert Winklehner OSFS

Friedα stellt sich der Erzdiözese vor

Am 24. Jänner 2023, dem Gedenktag des heiligen Franz von Sales, hatten Pfarrer Pater Thomas Mühlberger OSFS, Alexander Gotsmy, Barbara Haider und Ramona Langthaler die Möglichkeit, das neue Pfarr- und Grätzlzentrum Frie Krim in einem Video-Interview der Erzdiözese Wien vorzustellen.

Franz von Sales: 100 Jahre Journalist*innenpatron

Vor 100 Jahren wurde Franz von Sales feierlich zum Schutzpatron der Schriftsteller*innen und Journalist*innen erklärt

Am 26. Januar 1923, also vor 100 Jahren, erschien die Enzyklika „Rerum omnium perturbationem“ („Die allgemeine Krise der Gegenwart“) von Papst Pius XI. (1857-1939). In dieser Enzyklika – kurz nach dem Zusammenbruch des Ersten Weltkrieges, Europa im Umbruch und Kampf zwischen nationalistischen und kommunistischen Bewegungen, nach bzw. während der Pandemie der Spanischen Grippe und vor der Weltwirtschaftskrise –, würdigt der Papst den heiligen Franz von Sales anlässlich dessen 300. Todestages am 28. Dezember 1622 und schildert ihn als Vorbild für die Welt in den gegenwärtigen Krisen. Am Ende dieser Enzyklika verkündete Papst Pius XI. feierlich, dass der heilige Franz von Sales der Schutzpatron der Journalisten und Schriftsteller ist. Wörtlich heißt es da:

„Daher ergreifen wir diese günstige Gelegenheit, um auf Grund zuverlässiger Sachkenntnis und nach reiflicher Überlegung kraft unserer apostolischen Gewalt durch dieses Rundschreiben den heiligen Franz von Sales, Bischof von Genf und Kirchenlehrer, zum himmlischen Schutzpatron aller Redakteure und Schriftsteller zu bestimmen.“

Die Gründe

Es gibt eine Reihe von Gründen, die den Papst zu dieser feierlichen Erklärung veranlassten. Ein erster Grund war der, dass sich die Journalisten selbst den heiligen Franz von Sales als ihren Schutzpatron wünschten. In ihrer Bittschrift an den Papst schreiben sie:

„Jeder kennt die Schwierigkeiten und Gefahren, auf die der katholische Journalist bei Erfüllung seiner Pflicht gegenwärtig stößt. Diese haben in allen katholischen Journalisten den Wunsch geweckt, in ihrem Beruf vom Himmel unterstützt zu werden, dort einen Fürsprecher zu haben, dessen Weisheit und Tugend ihnen vorbildlich sein und dessen mächtige Hand ihnen die Feder führen könnte. Einen solchen Fürsprecher sehen wir in dem neuen Kirchenlehrer, dem heiligen Franz von Sales, der weise und gütig die Irrtümer seiner Zeit bekämpfte, in dem sich Stärke und Klugheit verbanden, der das Laster besiegte und unzählige Seelen dem ewigen Leben gewann.“

In diesem Heiligen sahen die Journalisten und Schriftsteller jemanden, der mit großem Erfolg schriftstellerisch tätig war. Sein berühmtes Buch „Anleitung zum frommen Leben („Philothea“) zählt noch heute zu den meistgelesenen Büchern der christlichen Weltliteratur. Er war außerdem der erste, der durch das damals neue Medium „Flugblatt“ erfolgreich eine serienmäßige Medienkampagne zur Verkündigung des Glaubens durchführte. Seine zahlreichen Schriften, Briefe und Predigten geben Zeugnis von seinem hervorragenden Schreibstil und von der Fähigkeit, selbst komplizierteste Gedankengänge einfach und verständlich darzulegen, ohne die Wahrheit zu verfälschen. Schließlich erkannten die Journalisten in Franz von Sales auch einen Leidensgenossen, der ständig unter Zeitdruck stand und es trotzdem schaffte, genau zu recherchieren.

Heute, 100 Jahre nach dieser Ernennung, hat sich die Welt der Medien durch Computer, Internet und Social Media vollkommen verändert. Die Herausforderungen von Heute nennen sich „Fake News“ und Desinformation durch Verbreitung abstruser Verschwörungstheorien, die sich mit Hilfe der modernen Kommunikationstechnik lauffeuerartig über die Welt ausbreiten können. Umso aktueller und wichtiger, so scheint es, ist daher ein himmlischer Beistand, der uns dazu anhält, die Wahrheit zu achten und die Würde der Person. Dafür ist der heilige Franz von Sales tatsächlich ein großes Vorbild.

Das freventliche Urteil

Das gilt vor allem für seine Aussagen über die „üble Nachrede“, die er in seinem Buch „Anleitung zum frommen Leben (Philothea)“ formulierte. Es sind Sätze, die damals wie heute Gültigkeit besitzen:

„Das freventliche Urteil bewirkt Unruhe, Verachtung der Mitmenschen, Hochmut, Selbstgefälligkeit und viele andere schädliche Folgen, unter denen die lieblose Nachrede eine der schlimmsten ist, eine wahre Pest der Gesellschaft. … Wer die üble Nachrede aus der Welt schaffen könnte, hätte sie von einem großen Teil der Sünden und der Bosheit befreit. … Die üble Nachrede ist eine Art Mord … Mit einer einzigen Verleumdung begeht der Ehrabschneider drei Morde: er tötet seine eigene Seele und die Seele seines Zuhörers, indem er das geistliche Leben beider vernichtet, außerdem das bürgerliche Leben dessen, über den er Schlechtes aussagt“ (DASal 1,179).

Sein Plädoyer ist nicht nur ein hochaktueller Merksatz für jene, die heute mit Medien zu tun haben, sondern natürlich für jeden Menschen:

„Ich beschwöre dich also, niemals weder offen noch heimlich von irgendjemandem lieblos zu reden. Hüte dich, deinen Mitmenschen fälschlich Verbrechen und Sünden anzudichten, heimlichen nachzuspüren, bestehende zu vergrößern, gute Handlungen schlecht auszulegen und das Gute, das du an jemand kennst, in Abrede zu stellen, durch Bosheit zu verdrehen und durch Worte herabzusetzen. Mit all dem würdest du Gott ernsthaft beleidigen, besonders dann, wenn du den Nächsten zu Unrecht beschuldigst oder zu seinem Schaden die Wahrheit verneinst. Lügen zum Nachteil des Nächsten ist doppelte Sünde“ (DASal 1,180).

Wie soll man über andere reden?

„Meine Zunge ist, während ich vom Nächsten spreche, wie das Messer in der Hand des Chirurgen, der zwischen Nerven und Sehnen schneidet. Der von mir beabsichtigte Schnitt muss so haargenau geführt werden, dass ich nicht mehr und nicht weniger sage, als wirklich an der Sache ist.“ (DASal 1,182)

„Deine Sprache soll ruhig, offen und gerade, schlicht, natürlich und aufrichtig sein. Hüte dich vor jeder Doppelzüngigkeit, Geziertheit und Schlauheit. Wenn es auch nicht immer gut ist, unbedingt alles herauszusagen, was wahr ist, so ist es doch nie gestattet, die Unwahrheit zu sagen. Gewöhne dich daran, niemals bewusst zu lügen, weder um dich zu entschuldigen, noch aus einem anderen Grund. Bedenke immer, dass Gott der Gott der Wahrheit ist (Ps 33,4). Hast du aus Unachtsamkeit gelogen, dann stelle womöglich sofort durch eine Erklärung oder Zurücknahme deine Behauptung richtig. Eine aufrichtige Entschuldigung wirkt immer besser als eine noch so schöne Lüge“ (DASal 1,183)

Heiliger Franz von Sales, Schutzpatron der Schriftsteller und Journalisten, bitte für uns.

P. Herbert Winklehner OSFS

Frieda eröffnet

Am Sonntag, 22. Jänner 2023, feierte die Pfarre Franz von Sales nicht nur ihren Pfarrpatron, den heiligen Franz von Sales. An diesem Tag wurde auch das neue „Grätzlzentrum Frieda Krim“ feierlich eröffnet. Hauptzelebrant und Prediger der Festmesse, in der auch die Kinder nicht zu kurz kamen, war Pastoralamtsleiter Markus Beranek. Im Anschluss an die Heilige Messe ging es dann in die „Frieda“, wo die neuen Räume gesegnet wurden, bevor es dann hieß: Frieda isst Kaffee, Kuchen und Gulaschsuppe, Frieda spielt, Frieda feiert, Frieda freut sich …

Fotos: Martin Distl

Fotos: Anton Richter

Psallite sapienter – Singt klüglich

Glanzinger Altpfarrer Georg Béres wird 95 Jahre alt. Am Sonntag, 5. Februar 2023, um 10.00 findet in der Glanzinger Kirche ein Festgottesdienst statt.

Altpfarrer Georg Béres feiert am 27. Jänner seinen Geburtstag. Vor 95 Jahren wurde er im südungarischen Städtchen Mako geboren; man sagt, dass er aus einer sehr musikalischen Familie kommt.
Nach seinen Schul- und Knabenjahren trat er in das Seminar in Esztergom ein. Schon dort entwickelte er sein Interesse an der Musik, an der Musikwissenschaft und speziell am Gregorianischen Choral, dessen Erforschung und Verbreitung ihm in seiner weiteren Laufbahn Weg und Ziel wurde.  
„Psallite sapienter“- „singt klüglich“ wurde sein Wahlspruch.
Es ist schier unmöglich, hier die vielen wissenschaftlichen und freundschaftlichen Aktivitäten und Kontakte zu nennen, die er nun in der langen Zeit seines Schaffens und seiner Studien aufgebaut und gepflegt hat.
Nach der Priesterweihe im Jahre 1951 war Georg in der Seelsorge tätig, 1954 wurde er als Professor für Liturgie und Gregorianik nach Esztergom berufen.

Schicksalsjahr 1956

Wir nähern uns dem Schicksalsjahr 1956: Wie viele seiner Landsleute ist er vor den Repressalien der alten und der neuen Machthaber geflohen.
Von diesem Jahr 1956 an hatte er zwei Leben: ein Leben in unserem Land hier, das seine zweite Heimat werden sollte, ein zweites Leben aber in seiner alten Heimat, dem anderen Brennpunkt seines Seins und seiner Arbeit.
Seine bemühten Studien setzte er über die vielen Jahre fort: Musikwissenschaft, Theologie, Archäologie, Völkerkunde …
Jahrelang wirkte er unter anderem als Vortragender an der Universität Wien und am Mozarteum Salzburg.
Er war beteiligt an der Gründung der Gregorianischen Gesellschaft in Ungarn und war auch Organisator des Internationalen Gregorianik-Festivals in Vác.
Von 1965 an war er auch als Seelsorger in Niederösterreich tätig.

Pfarrer in Glanzing 1979 – 1998

Damit kommen wir zum Jahre 1979: Georg Béres wurde Pfarrer in Glanzing; dieses Amt hatte er bis 1998 inne.
Aus seiner steten Begeisterung, seiner Intuition, seiner Kenntnis hat er hier in der Folge viele nachhaltige Impulse gesetzt.
Mit Freude und Anerkennung ist zu sehen, dass Georg zum Freund in der Gemeinde geworden ist, dass er es verstanden hat, eine lebendige Gemeinschaft zu formen und zu erhalten — mit Ideen, Anregungen und letztlich mit der Geduld: arbeiten zu lassen, träumen zu lassen — zu-zulassen.
Als besondere Institutionen, die noch heute bestehen, gründete er einen Singkreis, einen ungemein kreativen Liturgiekreis, die Pfadfinder-Gruppe 81.
Georg feiert hier wie immer noch jeden Samstag die Heilige Messe …
Damit kommt dieser Bericht zu einem Ende — wir müssen aber füglich annehmen, dass er kaum vollständig sein kann.
Die Zeit eines Menschen ist vielfältig und unübersichtlich, zumal wenn er ein erstes und ein zweites Leben hat. 

Heinz Handsur

Abschieds-Danke-Fest für Verena Osanna

Am Mittwoch, 11. Jänner 2023, verabschiedete sich die Pfarre Franz von Sales von Verena Osanna, die von 2016 bis 2022 als Sozialarbeiterin in der Pfarre tätig war. Das große Dankeschön an Verena begann mit einer Wortgottesfeier in der Krimkirche und setzte sich in den neu umgebauten Räumen des „Grätzlzentrums Frieda“ fort.

Fotos: Doris Kiss-Haider

Das Pfarrbüro ist umgezogen!

Pfarrbüro am neuen Standort 

Das Pfarrbüro der Pfarre Franz von Sales übersiedelte am Freitag, 30. 12. 2022, von der Sollingergasse in das frisch umgebaute „Grätzlzentrum Frieda Krim“. Am Vorabend fand ein weiterer beherzter Arbeitseinsatz statt, bei dem Schreibtische, Bürosessel, Schränke samt deren Inhalt von Pfarrmitgliedern in ihr neues „Zuhause“ geschleppt wurden. Am Freitagvormittag wurden Telefon, Internet, Computer und Kopierer von Fachfirmen eingerichtet und von Pfarrsekretärin Katalin Haunold-Vatai und Pfarrer P. Thomas Mühlberger OSFS in Betrieb genommen.

Das Pfarrbüro ist somit ab sofort unter der Adresse Pater-Zeininger-Platz 1 bzw. über den Zugang Weinberggasse 37 erreichbar. 

Papst Franziskus zum 400. Todestag des hl. Franz von Sales

Alles gehört der Liebe

Am 28. Dezember 2022 veröffentlichte Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben anlässlich des 400. Todestages des heiligen Franz von Sales. Er stellte es unter das Thema „Totum amoris est – Alles gehört der Liebe“. Wörtlich schreibt er:

„Anlässlich seines vierhundertsten Todestages habe ich mir Gedanken über Franz von Sales’ Vermächtnis für unsere Zeit gemacht und dabei seine Flexibilität und seine Fähigkeit, Visionen zu entwickeln, als erhellend empfunden. Teilweise als Geschenk Gottes, teilweise als Ergebnis seiner persönlichen Natur und auch als Ergebnis seiner beständigen Achtsamkeit für das Erlebte, hatte er den Wandel der Zeiten klar wahrgenommen. Er selbst hätte nie gedacht, darin eine solche Gelegenheit zum Verkünden des Evangeliums erkennen zu können. Das Wort Gottes, das er von Jugend an geliebt hatte, war in der Lage, sich seinen Weg zu bahnen und neue, unvorstellbare Horizonte in einer Welt zu eröffnen, die sich in einem raschen Wandel befand. Das ist es, was uns als wesentliche Aufgabe auch in diesem unserem Epochenübergang erwartet: eine nicht selbstbezogene Kirche, frei von jeder Verweltlichung, aber in der Lage, sich in der Welt zurechtzufinden, das Leben der Menschen zu teilen, gemeinsam unterwegs zu sein, zuzuhören und aufzunehmen.“

Den vollständigen Text des Apostolischen Schreibens „Totum amoris est“ zum 400. Todestag des heiligen Franz von Sales findet man >>>hier…

Generalaudienz: Weihnachten mit Franz von Sales

Auch in seiner Generalaudienz am 28. Dezember 2022 ging Papst Franziskus auf Franz von Sales ein. Hier sagte Franziskus:

Liebe Brüder und Schwestern, guten Morgen und nochmals: Frohe Weihnachten!

Die liturgische Jahreszeit lädt uns ein, innezuhalten und über das Geheimnis von Weihnachten nachzudenken. Und da sich heute zum vierhundertsten Mal der Todestag des heiligen Franz von Sales, Bischof und Kirchenlehrer, jährt, können wir uns an einigen seiner Gedanken orientieren. Er hat sehr viel über Weihnachten geschrieben. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass heute das Apostolische Schreiben zum Gedenken an diesen Jahrestag veröffentlicht wird. Der Titel lautet Alles gehört der Liebe und greift damit einen charakteristischen Ausdruck des heiligen Franz von Sales auf. Er schrieb nämlich in seiner Abhandlung über die Gottesliebe – Theotimus: „Alles gehört der Liebe, alles liegt in der Liebe, alles ist für die Liebe, alles ist aus Liebe in der heiligen Kirche“ (DASal 3,36). Mögen wir alle diesen so schönen Weg der Liebe beschreiten.

Versuchen wir nun, das Geheimnis der Geburt Jesu ein wenig zu vertiefen, und zwar „in Begleitung“ des heiligen Franz von Sales, um so die beiden Gedenktage miteinander zu verbinden.

Wer Jesus ist

Der heilige Franz von Sales schreibt in einem seiner vielen Briefe an die heilige Johanna Franziska von Chantal Folgendes: „Es scheint mir, ich sehe Salomo auf seinem vergoldeten und verzierten Elfenbeinthron, der nicht seinesgleichen hatte in den Königreichen, wie die Schrift sagt (1 Kön 10,18-20), und dieser König hatte nichts seinesgleichen an Pracht und Herrlichkeit (1 Kön 10,23); hundertmal lieber aber schaue ich dieses teure kleine Kindlein in der Krippe an als alle Könige auf ihren Thronen.“ Was er sagt, ist wunderschön. Jesus, der König des Universums, hat nie auf einem Thron gesessen, niemals: Er wurde in einem Stall geboren – wir sehen es dort so dargestellt [mit Hinweis auf die Krippenszene in der Halle Paul VI] –, in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt; und schließlich starb er am Kreuz und wurde, in ein Leinentuch gewickelt, ins Grab gelegt. In der Tat legt der Evangelist Lukas bei der Schilderung der Geburt Jesu großen Wert auf das Detail der Krippe. Das bedeutet, dass sie nicht nur als logistisches Detail sehr wichtig ist. Wie aber ist sie als symbolisches Element zu verstehen? Um zu verstehen, was für ein Messias derjenige ist, der in Bethlehem geboren wurde, was für ein König er ist, wer Jesus ist. Wenn wir die Krippe sehen, auf das Kreuz blicken, sein Leben betrachten, ein Leben der Einfachheit, können wir verstehen, wer Jesus ist. Jesus ist der Sohn Gottes, der uns rettet, indem er Mensch wird wie wir, indem er seine Herrlichkeit ablegt und sich selbst erniedrigt (vgl. Phil 2,7-8). Wir sehen dieses Geheimnis ganz konkret im Mittelpunkt der Krippe, nämlich in dem Kind, das in einer Krippe liegt. Das ist „das Zeichen“, das Gott uns an Weihnachten schenkt: So war es damals für die Hirten in Bethlehem (vgl. Lk 2,12), so ist es heute und so wird es immer sein. Als die Engel die Geburt Jesu ankündigen, sagen sie: „Geht und ihr werdet ihn finden“; und das Zeichen ist: Ihr werdet ein Kind in einer Krippe finden. Das ist das Zeichen. Der Thron Jesu ist die Krippe oder die Straße, während seines Lebens der Verkündigung, oder das Kreuz am Ende seines Lebens. Dies ist der Thron unseres Königs.

Der „Stil“ Gottes

Dieses Zeichen zeigt uns den „Stil“ Gottes. Und was ist der Stil Gottes? Vergessen Sie das nicht, vergessen Sie das nie: Der Stil Gottes ist Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit. Unser Gott ist nahe, barmherzig und zärtlich. Dieser Stil Gottes zeigt sich in Jesus. Mit dieser seiner Art zieht Gott uns zu sich heran. Er zwingt uns nicht mit Gewalt, er drängt uns nicht seine Wahrheit und Gerechtigkeit auf. Er will uns nicht bekehren, nein, er will uns mit Liebe, mit Zärtlichkeit, mit Mitgefühl an sich ziehen. In einem anderen Brief schreibt der heilige Franz von Sales: „Der Magnet zieht das Eisen an, der Amber Stroh und Heu; ob wir nun Eisen sind durch unsere Härte oder Stroh durch unsere Schwäche, wir müssen zu diesem allerhöchsten kleinen Kindchen finden, das die Herzen so an sich zieht“ (DASal 7,243). Unsere Stärken, unsere Schwächen, lösen sich nur vor der Krippe, vor Jesus oder vor dem Kreuz auf. Jesus entblößt, Jesus arm, aber immer in seiner Art der Nähe, des Mitgefühls und der Zärtlichkeit. Gott hat ein Mittel gefunden, um uns so an sich zu ziehen, wie wir sind: mit Liebe. Nicht mit einer besitzergreifenden und egoistischen Liebe, wie die menschliche Liebe leider so oft ist. Seine Liebe ist reines Geschenk, reine Gnade, sie ist einzig und allein für uns, zu unserem Besten. Und so zieht er uns an sich, mit dieser unbewaffneten und sogar entwaffnenden Liebe. Denn wenn wir diese Einfachheit Jesu sehen, legen auch wir die Waffen des Stolzes ab und gehen demütig hin, um um Erlösung zu bitten, um Vergebung zu bitten, um Licht für unser Leben zu erbitten, um weitergehen zu können. Vergessen Sie nicht den Thron Jesu. Die Krippe und das Kreuz: das ist der Thron Jesu.

Weihnachten in Einfachheit und mit Entbehrungen

Ein weiterer Aspekt, der in der Krippe hervorsticht, ist die Armut – wirklich, es gibt dort tatsächlich Armut – verstanden als Verzicht auf alle weltlichen Eitelkeiten. Wenn wir das Geld sehen, das für Eitelkeiten ausgegeben wird … so viel Geld für weltliche Eitelkeiten; so viel Mühe, so viel Streben nach Eitelkeit; während Jesus uns mit Demut sehen lässt. Franz von Sales schreibt: „Mein Gott, welch heilige Neigungen erweckt doch diese Geburt in unseren Herzen! Ja, vor allem Verlangen nach vollkommenem Verzicht auf Güter, auf jeden Prunk, … dieser Welt. Ich weiß nicht, aber ich finde kein anderes Geheimnis, das auf so liebliche Art Zartheit mit Strenge, Liebe mit Kraft, Milde mit Rauheit in sich vereinigt“ (DASal 7,210-211). All das sehen wir in der Weihnachtskrippe. Ja, wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die weltliche Karikatur von Weihnachten abgleiten. Und das ist ein Problem, denn es ist Weihnachten. Aber heute sehen wir, dass, auch wenn es „ein anderes Weihnachten“ gibt, in Anführungszeichen, es die weltliche Karikatur von Weihnachten ist, die Weihnachten auf ein rührseliges, konsumorientiertes Fest reduziert. Wir wollen feiern, wir wollen feiern, aber das ist nicht Weihnachten, Weihnachten ist etwas anderes. Gottes Liebe ist nicht zuckersüß; die Krippe Jesu zeigt uns das. Sie ist keine heuchlerische Güte, die das Streben nach Vergnügungen und Bequemlichkeit verdeckt. Unsere Ältesten, die den Krieg und auch den Hunger kannten, wussten das sehr wohl: Weihnachten ist Freude und Fest, gewiss, aber in Einfachheit und Entbehrung.

Nichts verlangen – nichts abschlagen

Und lassen Sie uns mit einem Gedanken des heiligen Franz von Sales schließen, den ich auch im Apostolischen Schreiben aufgegriffen habe. Er diktierte ihn den Heimsuchungsschwestern – man denke nur! – zwei Tage vor seinem Tod. Und er sagte: „Schaut auf das Jesulein in der Krippe. Es erträgt Ungemach und Kälte und alles, was der himmlische Vater zulässt. Es weist aber auch die kleinen Erleichterungen, die seine Mutter ihm verschafft, nicht ab. Haben wir je gelesen, dass es seine Händchen nach der Mutterbrust verlangend ausgestreckt? Alles hat es der Sorge und Fürsorge seiner Mutter überlassen. Auch wir sollen nichts verlangen – nichts abschlagen, sondern alles, was Gott schickt, annehmen, Ungemach und Kälte“ (DASal 2,329), alles. Und hier, liebe Brüder und Schwestern, ist eine große Lehre, die uns vom Jesuskind durch die Weisheit des heiligen Franz von Sales vermittelt wird: nichts verlangen und nichts abschlagen, alles annehmen, was Gott uns schickt. Aber seid vorsichtig! Immer und nur aus Liebe, immer und nur aus Liebe, denn Gott liebt uns und will immer nur unser Gutes.

Schauen wir auf die Krippe, die der Thron Jesu ist; schauen wir auf Jesus in den Straßen von Judäa, von Galiläa, der die Botschaft des Vaters verkündet; und schauen wir auf Jesus auf dem anderen Thron, am Kreuz. Das ist es, was Jesus uns anbietet: die Straße, aber das ist der Weg des Glücks.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

Papst Franziskus, Katechese bei der Generalaudienz am 28.12.2022

28. Dezember: 400. Todestag des hl. Franz von Sales

Die letzten Monate eines Heiligen

Vor 400 Jahren, am 28. Dezember 1622 starb der heilige Franz von Sales

Am 28. Dezember 1622 starb der heilige Bischof, Kirchenlehrer, Ordensgründer, Mystiker und Patron der Gehörlosen, sowie der Schriftsteller und Journalisten im Alter von nur fünfundfünfzig Jahren. Sein Leben, seine Lehre und seine Werke beeinflussen die Menschen bis heute. Die „salesianische Spiritualität“ ist zu einem wesentlichen Element in der christlichen Welt geworden. Im Folgenden wird nun beschrieben, wie dieser Heilige der katholischen Kirche seine letzten Monate verbrachte und verstarb.

Seine Sehnsucht nach Ruhe

In den letzten Monaten seines Lebens waren dem heiligen Franz von Sales seine körperlichen Gebrechen überdeutlich bewusst: sein Sehvermögen ließ nach, seine offene Beinwunde schmerzte, sein Magen rebellierte. Seine Sehnsucht, sich in eine Einsiedelei zurückzuziehen, war nicht nur eine spirituelle Sehnsucht nach Gottesdienst mit Feder und Rosenkranz, es war eine körperliche Sehnsucht nach Ruhe und Erholung von seinen Gebrechen. Diese Hoffnung ausgelöst haben mag die Ernennung seines Bruders Jean-François de Sales zum bischöflichen Koadjutor mit dem Recht auf Nachfolge. Franz von Sales, dessen großes Leitwort am Ende seines Lebens „Nichts verlangen – nichts abschlagen“ wurde, vor allem nichts, was den göttlichen Willen betraf, interpretierte äußere Ereignisse oft als Zeichen des göttlichen Willens. Mag sein, dass er in der Ernennung seines Bruders zu seinem bischöflichen Nachfolger einen Wink Gottes sah: Jetzt, Franz, ist es genug, du hast einen Nachfolger, du kannst dich zurückziehen. Aber es blieb ein frommer Wunsch. Seine kirchlichen und gesellschaftlichen, politischen und diplomatischen Pflichten, in denen er ebenso den Ausdruck des Willens Gottes sah, erdrückten ihn mehr denn je.

Franz von Sales scheint gerade in den letzten Monaten überhaupt nicht mehr auf seine Gesundheit geachtet zu haben. Irgendwie hat man den Eindruck, dass er sich selbst mit riesigen Schritten der Ewigkeit zueilen sieht. Und so sagte er zu keiner Verpflichtung mehr Nein, selbst wenn er es gekonnt hätte. Er fuhr nach Paris, er versah seine Pflichten als königlicher Almosenier, widmete sich allen diözesanen Angelegenheiten mit gleicher Intensität.

Seine letzte Reise

Abschied von der Familie

Seine letzte irdische Reise begann am 9. November 1622. So wie er den Abschied von Annecy, von seiner Familie und den Heimsuchungsschwestern gestaltete, ging er von dort offenbar wirklich mit dem Gefühl weg, dass dies seine letzte Reise sein wird. Seiner Familie eröffnete er am 6. November sein Testament. Darin machte er genaue Anordnungen über den Ablauf seiner Beerdigung. Er will in der Kirche der Heimsuchung begraben werden. An seinem Sarg sollen dreizehn Kerzen stehen und Schilder mit dem Namen Jesus, ansonsten kein Schmuck, denn die Familie soll das Geld den Armen geben. Sollte er außerhalb seiner Diözese sterben, überlässt er es seiner Familie, wo er begraben werde. Ebenso regelt er die familiären Finanzen. Als ältester Sohn hatte er seinem Vater versprochen, sich stets um die finanziellen Angelegenheiten seiner Familie zu kümmern.

Am 7. November 1622 übergab er alle wichtigen Dokumente seinem Bruder Jean-François, dem Koadjutor, mit den Worten: „So, jetzt stehe ich mit einem Bein auf der Erde und das andere ist schon abgehoben, um abzureisen.“ Am Dienstag, den 8. November, nahm er Abschied von seinen Verwandten und Freunden mit den Worten: „Es macht nichts, ob ich außerhalb meines Landes sterbe; sterben muss ich doch … Diese Reise kostet mich das Leben, aber wir werden einander später wiedersehen.“ Seine letzte Ansprache zu den Heimsuchungsschwestern von Annecy lautete: „Meine teuren Schwestern, verlangt nichts und verweigert nichts. Seid immer bereit zu tun, was Gott und der Gehorsam von euch fordern. Sehnt euch lediglich danach, Gott zu lieben und ihm zu dienen. Lebt wohl, meine teuren Schwestern, bis in die Ewigkeit.“

Abschied von der Pfortenschwester

Besonders berührend ist sein Abschied von der Pfortenschwester Anne Jacqueline Coste, die zu den ersten Schwestern seines Ordens gehörte. Sie verblüffte Franz von Sales schon 1609 mit ihrer prophetischen Gabe, als sie ihn in der Beichte darum bat, dass sie in seine neue Ordensgemeinschaft eintreten will, die er plane. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Franz von Sales darüber nur mit Johanna Franziska von Chantal gesprochen (Vgl. DASal 2,9). Nun überrascht sie ihn erneut, als sie beim Abschied des Bischofs zu weinen beginnt. Ihr sagte er: „Ich habe doch schon mehr Reisen unternommen und Sie noch nie weinen sehen.“ Darauf Anne Jacqueline: „Mein Herz sagt mir, dass dies eure letzte Reise ist und dass wie einander nie mehr wiedersehen.“ Franz antwortet ebenso prophetisch: „Und wissen Sie, was mein Herz sagt? Auch wenn ich nicht zurückkomme, werden wir einander doch bald wiedersehen.“ – Jacqueline starb tatsächlich nur wenige Monate nach Franz von Sales.

Die letzte Begegnung mit Johanna Franziska von Chantal

Auf der Rückreise von Avignon machte Franz von Sales am 29. November 1622 im Heimsuchungskloster von Lyon Halt und nahm dort sein letztes Quartier im Gartenhäuschen. Am 12. Dezember 1622 kam es zur letzten Begegnung zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales, in der er ihr nicht gestattete, über persönliche Angelegenheiten mit ihm zu sprechen. Die nächste persönliche Zwiesprache der beiden findet dann in Annecy statt, als Johanna eine Stunde lang allein mit Franz von Sales an seinem Sarg kniete.

Seine letzten Botschaften

Weihnachten war sein letztes großes Kirchenfest und er nutzte jede Gelegenheit, trotz angegriffenen Gesundheitszustands, um Gottesdienst zu feiern, zu predigen und die Sakramente zu spenden. Er gönnte sich keine Ruhepause. Am 26. Dezember 1622 fasste er seine letzte Unterweisung für die Schwestern – ähnlich wie in Annecy – mit den Worten zusammen: „Mit den beiden Worten: Nichts verlangen – nichts abschlagen, habe ich euch alles gesagt. Was könnte ich euch wohl noch sagen? Ich wüsste nichts anderes mehr.“ (DASal 2,328f).

Die weiteren Worte, die Franz von Sales in seinen Unterredungen den Schwestern kurz vor seinem Tod sagte, sind im Grunde nichts anderes als Ausformungen dieser Vollendung der Liebe, die im Wort „Nichts verlangen, nichts abschlagen“ enthalten ist:

  • „Echte Liebe liebt unbeeinflusst von Nähe und Ferne, sie hängt nicht an rein Menschlichem“ (DASal 2,331).
  • „Wir müssen alles der göttlichen Vorsehung überlassen“ (DASal 2,331).
  • „Nur wenige Menschen finden die Goldader der echten Armut: Nichts wünschen und mit dem Wenigen zufrieden sein, was wir nach Gottes Willen haben“ (DASal 2,332).
  • „Gott hilft den einfachen Seelen, die ihr Vertrauen auf ihn setzen“ (DASal 2,335).
  • „Nur eines ist wichtig: dass der Schöpfer uns liebt. Seine Liebe ist ganz sicher, und das soll uns genügen“ (DASal 2,336).
  • „Im Streben nach Vollkommenheit müssen wir ins Schwarze zielen, treffen wir aber daneben, so dürfen wir uns nicht grämen“ (DASal 2,337).
  • „Das Gebet ist … eine Erhebung des Geistes zu Gott, um sich mit ihm zu vereinigen“ (DASal 2,338).
  • „Es genügt, alles, was wir tun, einfach und schlicht für Gott zu tun“ (DASal 2,338).
  • „Wir vermögen alles mit der Gnade, die uns nie fehlt“ (DASal 2,339).
  • „Gott anhangen und nicht am Geschöpf hängen bleiben“ (DASal 2,341).
  • „Wenn ihr alles, was ihr tut, für Gott tut, dann seid ihr ständig in der Gegenwart Gottes. Essen, schlafen, arbeiten aus Liebe zu ihm, heißt in seiner Gegenwart sein“ (DASal 2,341).
  • „Viel reden hat gar keinen Wert, handeln muss man, das ist das Wichtige“ (DASal 2,345).
  • „Man mag schauen, wohin man will, immer wieder muss man auf die Sanftmut und Güte zurückkommen“ (DASal 2,349).

Sein Sterben und Tod

Gegen 14.00 Uhr am 27. Dezember 1622 erlitt Franz von Sales einen Schlaganfall. Dann begann seine medizinische Tortur. Die Ärzte wollten ihn, um seine Lebenskräfte zu wecken, unbedingt am Einschlafen hindern und quälten ihn mit allen möglichen Methoden: Man lässt ihn zur Ader, legt ihm Zugpflaster auf den Kopf, glühende Metallknöpfe auf den Nacken, riss ihn an den Haaren, verletzt seine Stirnhaut, verbrannte sein Fleisch. Gegen acht Uhr Abends, am 28. Dezember 1622, am Fest der Unschuldigen Kinder, hat er dann endlich seinen „Hafen der Ewigkeit“ erreicht, als den er den Tod immer betrachtete, einen Hafen, wo all seine Sehnsucht nach Liebe im überreichen Maß erfüllt wird. Seine letzten Worte waren: „Jesus, Maria … Der es begonnen hat, wird es vollenden … Jesus.“

„Jene glücklichen Seelen,“ schreibt Franz von Sales im „Theotimus“, „die nach den Mühen und Gefahren dieses sterblichen Lebens in den Hafen der Ewigkeit gelangen, erreichen dort die letzte und höchste Stufe der Liebe, die sie erklimmen können. Sie wird ihnen als Belohnung für ihre Verdienste verliehen und diese Belohnung ist nach den Worten des Herrn (Lk 6,38) nicht nur ein gutes, sondern ein überreiches, gerütteltes, aufgehäuftes, überquellendes Maß“ (DASal 3,180). Und einige Seiten vorher: „Gott als höchstes Gut lieben, heißt ihm mit unserer Liebe Ehre und Ehrfurcht erweisen, heißt bekennen, dass er unsere Vollkommenheit, unsere Ruhestätte und unser Ziel ist; jenes Ziel, in dessen Besitz unsere ganze Seligkeit besteht“ (DASAl 3,144).

Franz von Sales beschreibt dieses Ziel, das man durch Sterben und Tod erreicht, mit den Bildern vom Tropfen, der in den Ozean eintaucht, oder vom Stern, der sich im Licht der Sonne verliert:

„Sage mir doch, ich bitte dich, Theotimus, würde man einen Tropfen gewöhnlichen Wassers in einen Ozean wohlriechender Gewässer fallen lassen und dieser Tropfen könnte leben, sprechen und seinen Zustand beschreiben, würde er nicht voll Freude ausrufen: ‚O ihr Sterblichen, ich lebe wirklich, aber ich lebe nicht selbst, sondern dieser Ozean lebt in mir und mein Leben ist in diesem Abgrund verborgen.’ Die in Gott eingeströmte Seele stirbt nicht. Wie könnte sie auch sterben, wenn sie ins Leben versunken ist? Aber sie lebt, ohne in sich selbst zu leben. Denn so wie die Sterne, ohne ihr Licht zu verlieren, nicht leuchten, wenn die Sonne scheint, sondern die Sonne in ihnen leuchtet und sie im Lichte der Sonne verborgen sind, so lebt auch die Seele nicht, wenn sie in Gott eingegangen ist; sie verliert aber ihr Leben nicht, sondern Gott lebt in ihr“ (DASal 3,306f).

Der Leichnam kehrt zurück nach Annecy

Die Seele des hl. Franz von Sales hat am 28. Dezember 1622 ihr Ziel erreicht, sein Leichnam noch nicht. Erst als seine Familie und vor allem Johanna von Chantal ein Machtwort sprechen – gestützt auf den letzten Willen des Heiligen, dass sein Gefolge über den Ort der letzten Ruhestätte seines Leichnams entscheiden kann, wenn er außerhalb seiner Diözese stirbt -, wird sein Leichnam nach Annecy überführt. Zuvor wird er noch obduziert. Sein Herz bleibt in Lyon. In seiner Galle entdeckt man einen große Anzahl von Gallensteinen.

Am 24. Januar – dem heutigen Gedenktag – trifft sein Leichnam unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Annecy ein und wird im Kloster der Heimsuchung aufgebahrt. In diesen Tagen kommt es zum „letzten Gespräch“ zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales, in dem sie dem Verstorbenen jene persönlichen Anliegen unterbreiten konnte, die er am 12. Dezember 1622 als Lebender auf einen späteren Termin verschoben hatte.

Der 29. Januar ist der Tag des feierlichen Requiems für den Verstorbenen. Und am 30. Januar findet die Beisetzung der sterblichen Überreste des hl. Franz von Sales im Kloster der Heimsuchung von Annecy statt. 1632 wird der Sarg für den Seligsprechungsprozess noch einmal geöffnet, wo die Unverwestheit des Leichnams festgestellt wird. Bei dieser Exhumierung verlangt Johanna Franziska von Chantal noch einmal, allein mit dem Leichnam sein zu dürfen. In dieser Stunde des 4. August 1632 legt sie die Hand des Franz von Sales auf ihren Kopf, um sich seinen Segen geben zu lassen.

Heute ruht der Leichnam des Heiligen neben Johanna Franziska in der neuerbauten Basilika des Heimsuchungsklosters in Annecy. Sein Herz fand nach einer Odyssee von Lyon über Italien, Böhmen, Wien und Venedig im Heimsuchungskloster in Treviso seine letzte Ruhestätte.

P. Herbert Winklehner OSFS

Bald ist das Ziel erreicht

Die umfangreichen Umbaumaßnahmen der Pfarre Franz von Sales sind in die Zielgerade eingebogen. Jetzt ist noch Umräumen und Einräumen angesagt. Das große Eröffnungswochenende ist für den 20. bis 22. Jänner 2023 geplant. Bis dahin sollten auch noch die letzten noch notwendigen Installationen erledigt sein.

Fotos: Doris Kiss-Haider

Advent: Kerze der Zuversicht

Die Pfarrgemeinde Franz von Sales hat sich für die Adventszeit etwas Besonderes einfallen lassen: Sie möchte ein Zeichen der Hoffnung setzen. So wurde in diesem Jahr die erste Kerze des Adventkranzes vom Glanzinger Kreativ Team besonders gestaltet: das Logo der Pfarrgemeinde, hinter dem eine strahlende Sohne aufgeht. In allen Sonntagsgottesdiensten soll außerdem beim Entzünden dieser ersten Kerze durch ein vom Glanzinger Liturgie-Team besonders gestaltetes Kyrie um Zuversicht und Hoffnung gebetet werden, frei nach dem Motto des heiligen Franz von Sales: „Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Furcht, sondern mit Hoffnung.“ Das erste Kyrie lautet folgendermaßen:

  • Rundherum ist es dunkel. Krieg, Teuerung, Corona, Korruption, persönliche Probleme. Das Jahr hat’s in sich. Was dunkelt deine persönliche kleine Welt gerade ab? 
  • Doch da kommt mir ein Licht entgegen. Ist es ein Gespräch, das meinen Horizont wieder weiter macht? Ein Wort, das mich zum Lachen bringt? Die Lebenserfahrung, dass jede Krise mal endet? Die Erkenntnis, dass so Vieles in meinem Leben gut läuft? Das erste Vanillekipferl?
  • Da kommt uns allen ein Licht entgegen im Advent, es ist Jesus. Er macht nicht jedes Dunkel hell. Aber er zeigt mit seiner Geburt, in seinem Leben, sogar in seinem Sterben, dass das Dunkel nicht das letzte Wort haben darf, nie. Dafür steht die Kerze der Zuversicht auf unserem Adventkranz, die jetzt angezündet wird. Jesus ist in jeder Dunkelheit mit uns, unscheinbar, aber ganz verlässlich. 

Gemeinsam Pfarre weiterbauen

Zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pfarrgemeinderates und der Gemeindeausschüsse der Pfarre Franz von Sales beschäftigten sich in einer Klausurtagung mit dem Thema „Gemeinsam Pfarre weiterbauen“. Die Tagung fand in der Bildungswerkstatt Mold bei Horn, Niederösterreich statt. Leiter und Begleiter war Markus Beranek, der Pastoralamtsleiter der Erzdiözese Wien. Intensiv wurde darüber gesprochen, welche Schwerpunkte in der Pfarrgemeinde für die nächsten Jahre gesetzt werden sollen. Als Grundlage dienten das Pastorlakonzept, die Umbaumaßnahmen in der Teilgemeinde Glanzing und Krim, die Neuausrichtung der Grätzlsozialarbeit und der derzeit in der katholischen Kirche laufende „synodale Prozess“. Gerade für jene, die im Frühjahr 2022 erstmals in den Pfarrgemeinderat oder in einen Gemeindeausschuss gewählt wurden, war es eine gute Gelegenheit einander besser kennenzulernen.

Umfrage Gottesdienste – Ergebnis

Herzlichen Dank an alle, die vor dem Sommer an der Umfrage zur Gestaltung der Sonntagsgottesdienste teilgenommen und die Fragebögen ausgefüllt haben. Und herzlichen Dank jenen, die über den Sommer die Antworten auswerteten. Hier ist nun das Ergebnis:

4.10. Gemeindeausschuss Kaasgraben

Herzliche Einladung zur öffentlichen Sitzung des Gemeindeausschusses der Teilgemeine Kaasgraben: Dienstag, 4. Oktober 2022, 19.30 Uhr, Sitzungszimmer Ordenshaus Kaasgraben.

12.9. Gemeindeausschuss in Glanzing

Am Montag, 12. September 2022, findet die öffentliche Sitzung des Gemeindeausschusses Glanzing statt. Beginn: 19.00 Uhr.

18.9. Patrozinium im Kaasgraben

SONNTAG, 18. SEPTEMBER 11.00 UHR Heilige Messe mit Kirchenmusik von Mozart, Dubois und Sain-Saens (Duette und Arien). Anschließend Sektempfang.

„Ich möchte eine Gegenbewegung in Gang setzen“

Robert Schneider, Bereichsverantwortlicher für den Fachausschuss Verkündiung, im Interview mit www.meinekirchenzeitung.at

Sie sollten im PGR eigentlich im Vermögens- und Verwaltungsrat mitarbeiten. Dann kam es anders.

Ein befreundeter Anwaltskollege bat mich darum, sein Nachfolger als stellvertretender Vorsitzender des Vermögens- und Verwaltungsrates zu werden. Er wurde dann aber gebeten, seine Arbeit doch fortzusetzen. Für den Bereich Sakramente und Glaubensweitergabe erklärte aber niemand seine Kandidatur, und meine Bemerkung, dass ich dieses Thema für sehr wichtig halte und ich da mitarbeiten würde, genügte, um mich zum Bereichsverantwortlichen zu bestellen. Das war wohl irgendwie höhere Fügung.

Ihr Herz schlägt schon seit Ihrer Kindheit für den Gottesdienst.

Ich war Volksschüler im Sacre Coeur am Rennweg in einer Klasse mit 36 Mädchen und zwei Burschen. Damals hatten die Burschen keinen Handarbeitsunterricht, sondern wurden von der mir unvergesslichen Schwester Berlakovich in den Ministranten- und Lektorendienst eingeführt. Seit der Erstkommunion durfte ich als Lektor das Wort Gottes verkünden und als Ministrant ganz nahe am Altar stehen. Die Liebe zur Eucharistie und die Freude an der Verkündigung des Wortes Gottes sind mir bis heute geblieben. Es lässt mich daher nicht unberührt, wenn der Besuch der Sonntagsmesse ganz offensichtlich an Bedeutung verliert. Hier würde ich gerne eine Gegenbewegung in Gang setzen.

Was haben Sie vor?

Wir müssen aktiv Werbung machen. Nehmen wir uns ein Vorbild an der Wirtschaft. Hier werden auch Produkte und Leistungen beworben, die sonst nicht nachgefragt und gekauft würden. Dabei ist die beste Werbung die Mundpropaganda. Ich möchte daher allen vorschlagen, ihre Freunde und Bekannten zur Mitfeier einzuladen. Auch möchte ich sie ermutigen, sich aktiv in die Gestaltung der Hl. Messe einzubringen. Es gibt einen so reichen Schatz an Liedern und Texten, den es zu entdecken gilt. Wenn das gelingt, wird auch die Hl. Messe zu dem, was sie sein soll – zu einem anregenden Fest!

Sie sind überzeugt, dass die Kirche auch jenen etwas zu bieten hat, die scheinbar das Interesse an ihr verloren haben.

Gerade in Krisenzeiten suchen die Menschen nach Halt und Orientierung. Wenn Menschen aus der Kirche austreten, bringen sie zwar ihre Enttäuschung zum Ausdruck, sie legen aber nicht unbedingt ihre Sehnsucht nach Spiritualität ab, hat Dompfarrer Toni Faber in einer Predigt gesagt. Wenn wir allen, die der Kirche durch Austritt oder bloßes Desinteresse abhandengekommen sind, bewusst nachgehen und zu verstehen geben, dass sie uns wertvoll und wichtig sind, gelingt vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und letztlich wird die Kirche von jenen gebildet, die aktiv an ihr teilnehmen – jeder hat die Chance, sie von innen zu verändern. Noch ein Gedanke: Auch wenn man einiges an der Kirche auszusetzen hat, kann man in der Hl. Messe die persönliche Gottesbeziehung leben.

Sie starten deshalb bald einen Alpha-Kurs in der Pfarre.

Dazu sind alle eingeladen, die Sehnsucht nach Spiritualität haben, die sich die großen Fragen des Lebens stellen: Woher komme ich, wer bin ich, wohin gehe ich. Der Abend beginnt mit einem gemeinsamen Essen, darauf folgt ein Impulsvortrag zu Themen wie ‚Wer ist Jesus?‘, oder ‚Wie kann ich beten?‘, die dann in Kleingruppen besprochen werden. Wenn dieser Austausch in Wertschätzung und Liebe zur Bildung einer neuen Gemeinschaft führt, wiederholt sich frühchristliches Geschehen der Urkirche, die der Grundstein für die spätere enorme kulturelle Bedeutung des Christentums war.

Das Interview erschien in DER SONNTAG, Kirchenzeitung für Wien und NÖ-Ost …