Der Glanzinger Glockenturm

Die Glanzinger Glocke wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zum Gedenken „Unserer lieben Toten vom 22. März 1945 in der Siedlung Glanzing“, die beim letzten großen Bombenangriff auf Wien ums Leben kamen, in Auftrag gegeben.Es ist eine kleine Glocke aus Bronze, 50 Zentimeter Durchmesser, 60 Kilogramm schwer. Neben der Widmung zeigt sie auch eine Christusdarstellung.

Sie wurde am 29. September 1946 zusammen mit der „Notkirche“ (Holzbaracke) geweiht. Nach dem Bau der neuen Glanzinger Kirche übersiedelte die Glocke zusammen mit der Barackenkirche in die Pfarre Aspern. Dort läutete sie bis zum 1. Mai 2001, dann wurde auch dort die Barackenkirche geschlossen. Die Pfarre Aspern bot jedoch an, die Glocke der Pfarre Glanzing zurückzugeben.

Am Christkönigssonntag 2002 (24. November) wurde die Glocke von der Glanzinger Pfarrgemeinde in einer Festmesse feierlich begrüßt und neben dem Tabernakel in der Kirche aufgestellt.

Mag. Anton Richter entwarf daraufhin das Modell eines „Glockenträgers“ (Höhe 4,70 Meter, aus vierkantigem Nirosta-Formrohr) für den Kirchenvorplatz. Glücklicherweise feierten die Oblaten des heiligen Franz von Sales im Jahr 2008 den 100. Todestag ihres Ordensgründers, des seligen Louis Brisson, und übernahmen den Großteil der Kosten. Angefertigt wurde der Glockenturm von der Firma Grassmayr.

Diese Glocke, die ihren Ursprung in den katastrophalen Folgen des Zweiten Weltkrieges hat, läutet künftig für den Frieden.

Franz von Sales

„Wenn es zum Gebet läutet, müssen sie der Stimme des Bräutigams folgen, der sie ruft, d. h. beim ersten Glockenzeichen freudig aufbrechen und sich in die Gegenwart Gottes versetzen.“
(DASal 12,404)