Das Brot erleben

Lockdown ist Brotbackzeit. Mehrere Stunden an einem Stück Brot zu werken macht einem klar, wie wertvoll nicht nur die eigene Zeit, sondern eben auch unsere Lebensmittel sind. Gute Zutaten, Zeit und Geduld…einfach Nachmachen!  

Live Bericht aus der Lockdown Brotbackstube

(Gabi und Ingrid)

Wie viele Menschen habe auch ich mich im ersten Lockdown intensiver mit dem Brotbacken auseinandergesetzt. Ich hatte schon Erfahrung, aber mich noch nie an ein richtiges Sauerteigbrot gewagt. Schnell merkte ich, dass da mehr dahintersteckt als „man nehme das Rezept und die Zutaten“… Je intensiver ich mich damit auseinandersetzte, umso mehr verstand ich die Zusammenhänge und experimentierte, setzte das Anstellgut an, fütterte es regelmäßig, … und dann war alles ganz easy ……

Als es darum ging einen kleinen Beitrag übers Brotbacken zu schreiben, war klar, das mach ich. Ich hatte schon das Rezept und jeden einzelnen Zubereitungsschritt aufgeschrieben.

Gabi, meine Freundin, wollte das Rezept natürlich voller Begeisterung testen:

„Lockdown – viel Zeit zu Hause – Als mir Ingrid so begeistert vom Brot backen erzählte, holte ich mir gleich am nächsten Tag das Glas mit einem braunen, eher nichtssagenden Inhalt samt Rezept.

Aha, was muss ich also jetzt machen?! Was war das jetzt? Muss man da gleich anfangen, was gebe ich da jetzt dazu? Also telefonieren… Dabei erfuhr ich, dass es das Anstellgut ist, das ich zu einer bestimmten Zeit immer wieder füttern muss, dann einen Teil entnehmen, 1,5 Std. bevor ich etwas damit mache aus dem Eiskasten holen, bestimmte Mehlsorten dazu, kurz umrühren und dann …telefonieren … ausprobieren…was ist, wenn ich ein anderes Mehl habe…telefonieren…. ah, der nächste Schritt ist erst morgen!

Also nix ist heute mit frischem Brot…auf die Uhrzeit achten, denn es muss eine genaue Zeit vorher bearbeitet werden. Wie war das noch?!?! Also wieder telefonieren….

Am nächsten Tag wird der Teig rundgewirkt…Super, was ist das schon wieder? Telefonieren…schau es dir auf Youtube an, dann verstehst du es sofort…Klar, kein Problem, sieht doch ganz einfach aus…Leider pickt der Teig, schaut gar nicht so wie im Video aus…Telefonieren…schick mir Foto…nein, passt ja eh…

Ich weiß nicht, wie oft ich die arme, aber unendlich geduldige Ingrid angerufen habe. Jedenfalls ist am Schluss ein herrlich frisches Brot vor mir gelegen, mit dem einzigen Nachteil, dass ich um 23.00 Uhr kosten musste und aufs Brotbacken süchtig geworden bin……“!

Wenn`s mal schnell und einfach gehen soll, gibt`s dann das BUTTERMILCHBROT…das wird nur mit dem Knethaken des Handrührgeräts verrührt. Der Teig ist sehr patzig und kann auch nicht per Hand geknetet werden. Ich experimentiere gerne mit Kräutern, Gewürzen….

Das Rezept:

  • 225g Dinkelvollkornmehl,
  • 225g Kamutmehl (kann auch durch ein anderes ersetzt werden)
  • 1 TL Salz
  • 2TL Weinsteinbackpulver
  • 450g Buttermilch, unbedingt ZIMMERWARM
  • Backpapier fürs Backblech
  • Dinkelmehl oder Haferflocken zum Bestäuben
  • Backofen auf 250° vorheizen
  • Die Mehlsorten mit Salz und Backpulver vermischen, 300g Buttermilch dazugießen und mit dem Knethaken gut durchkneten. Die restliche Buttermilch nach und nach unterkneten, bis der Teig glatt ist.
  • Den Teig(klebrig) halbieren und auf das Backblech geben und in Form schieben. Die Oberfläche mit einem scharfen Messer quer einritzen und mit Dinkelmehl od. Haferflocken bestäuben.
  • Im Backofen (unten) 15 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 200° reduzieren und die Brote
  • 20 – 30 Min fertig backen.