Präventionsrichtlinien für Mitarbeiter:innen der Pfarre Franz von Sales

Die Präventionsrichtlinien sind für alle haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die mit Kindern, Jugendlichen oder schutzbedürftigen Erwachsenen arbeiten, verpflichtend.

Wir wollen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit geben, sich in Gruppen zu integrieren und sich in gelebter Gemeinschaft zu entwickeln. Nähe zu Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ist wichtig, da pfarrliche Arbeit auf Beziehungen aufbaut. Grenzen dürfen dabei allerdings nicht überschritten werden.

Es gibt kein „Patentrezept“ gegen Übergriffe. Daher sollen die Präventionsrichtlinien Sicherheit und Klarheit geben. Entscheidend ist es, Tätern und Täterinnen nicht einmal annähernd Spielraum für Übergriffe zu bieten. Ziel dieser Präventionsrichtlinien ist es somit, eine Atmosphäre zu schaffen, in welcher es für potentielle Täter und Täterinnen äußerst schwer ist, Gelegenheiten für Übergriffshandlungen zu finden.

Im Rahmen der Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt pflegen die pfarrlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen offenen Umgang miteinander und sind sensibel für grenzachtendes Verhalten. Aus- und Weiterbildungen zum Thema Missbrauchs- und Gewaltprävention werden regelmäßig angeboten.

Die Rechte von Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen

Das Handeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss voll und ganz auf die Interessen der und anvertrauten Personen ausgerichtet sein:

  • Wir sind uns der verantwortungsvollen Rolle bewusst, die wir durch unsere Funktion und Aufgabe innehaben.
  • Wir gewährleisten Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
  • Wir nehmen deren Bedürfnisse und Wünsche ernst. Gemäß der UN-Kinderrechtskonvention haben auch Kinder und Jugendliche immer das Recht, ohne Zwang und frei ihre Meinung zu äußern.
  • Wir bauen – unabhängig von Alter, sozialem Umfeld, Geschlecht und Herkunft – ein durch Respekt geprägtes Vertrauensverhältnis auf, um der einzelnen Teilnehmerin bzw. dem einzelnen Teilnehmer mit ihren bzw. seinen Fähigkeiten eine erfolgreiche Persönlichkeitsentfaltung in der Gruppe zu ermöglichen.

Der Kontakt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen

  • Wir gehen offen mit Themen wie Sexualität und Machtverhältnissen um. Wir achten bei der Thematisierung auch auf die persönlichen Grenzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Durch eine offene Gesprächskultur wollen wir sexuellen Missbrauch erschweren.
  • Wir sind uns bewusst, dass das eigene Verhalten, z.B. das Ergreifen der Hand einer Teilnehmerin oder eines Teilnehmers – selbst wenn dies etwa zu ihrer bzw. seiner Beruhigung geschieht – von der Person selbst oder Dritten anders interpretiert werden kann. Daher machen wir unser Tun transparent.
  • Bei Aktivitäten von Kinder – und Jugendgruppierungen mit Übernachtung sind immer auch Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter desselben Geschlechtes der Kinder und Jugendlichen anwesend.
  • Wir vermeiden heikle Situationen: Gruppenstunden, Lagerspiele und alle anderen Freizeitaktivitäten müssen so „offen“ wie möglich geplant sein.
  • Es ist unsere Aufgabe, Problemsituationen zu erkennen und Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen jene Aufmerksamkeit zu schenken, die sie in schwierigen Situationen benötigen.
  • Tätigkeiten im intimen Rahmen, die Kinder alleine durchführen können (zB duschen, umziehen, zur Toilette gehen), werden von Kindern alleine durchgeführt, auch nicht unter Beobachtung von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
  • Wir kennen und achten die Kinder- und Jugendschutzbestimmungen und die UN-Kinderrechteskonvention.

Strengstens untersagt sind:

  • Jegliche Formen von Gewalt, ob physisch oder psychisch.
  • Sexuelle Beziehungen zu Kindern und Jugendlichen sowie eine sexualisierte Sprache.
  • Machtausübungen, durch die Kinder oder Jugendliche Schaden nehmen oder herabgewürdigt werden.

Die Präventionsbeauftragte steht als Anlaufstelle für alle Beteiligten sowie die gesamte Pfarrgemeinde gerne zur Verfügung. Ebenso bieten die folgenden Beratungsstellen auch die Möglichkeit, sich Hilfe oder Informationen zu holen:

Grundlage der Prävenionsarbeit ist die Rahmenordnung für die Katholische Kirche in Österreich. Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt (Dritter, überarbeitete und ergänzte Auflage 2021). Hier steht Ihnen diese Rahmenordnung zum Download zur Verfügung:

Franz von Sales

„Das Vertrauen ist das Leben der Seele; nimmst du ihr das Vertrauen, so jagst du sie in den Tod.“
(DASal 2,42)