Nix wie raus! – Gedanken Jugendlicher der Neulandschule

Wo spielt sich ein großer Teil des Lebens von Kindern und Jugendlichen ab? Klar: in der Schule. Deshalb ist es wichtig, dass die pfarrliche Seelsorge auf Schulen zugeht, nach Möglichkeit sogar in sie hineingeht! Wir werben für unsere Erstkommunion- und Firmvorbereitung, für Jungschargruppen und -events, feiern mit den umliegenden Schulgemeinschaften Gottesdienste. Pfarrer P. Thomas Mühlberger OSFS unterrichtet zudem im Gemeindegebiet Kaasgraben am Gymnasium des Institutes Neulandschulen. Er lud seine SchülerInnen der 4. Klassen ein, ihre Gedanken zum Thema „Nix wie raus“ mit uns zu teilen.

Benedikt:
Bei „Nix wie raus“ fällt mir sehr viel ein. Ich glaube, das hat mit dieser Zeit zu tun. Früher hätte ich nicht so viele Gedanken zu diesem Thema gehabt. 
Nix wie raus: Mein Wort dazu- FREIHEIT! 
Die Freiheit zu haben, nicht nachzudenken, einfach hinausgehen, Freunde spontan treffen, im Park neben der Skateboardrampe sitzen und mit anderen quatschen. Einfach die Freiheit zu haben, ohne nachzudenken und zu planen, hinaus zu gehen. Unfassbar, wie sich diese so selbstverständlichen Dinge so unglaublich verändert haben.  
Jetzt muss ich fragen, ob ein Freund Zeit hat, mich im Park zu treffen, ob es überhaupt erlaubt ist, jemanden zu treffen, ob ich überhaupt das Haus verlassen darf. Meistens sind auch noch vorher Tests notwendig, um jemanden zu sehen. Es ist unmöglich, einfach raus zu gehen. 
Ich verstehe all diese Maßnahmen und sehe auch ein, dass es sehr wichtig ist, dieses Virus zu besiegen, aber der Gedanke an „ Nix wie raus“ kommt mir immer häufiger in die Quere. 
„Die Freiheit zu haben, auch wieder ganz normal die Schule zu besuchen.“ Kaum zu glauben, dass ein Bub mit 13 Jahren, so etwas sagt. Man würde eher erwarten, das nicht zu hören. Ich hätte gerne wieder ganz normal Unterricht, mir fehlt das sehr!  
„ Nix wie raus“ in die Schule, weil mir fällt das Lernen ohne die Lehrer zu hören und ohne im Unterricht aufzupassen und mitzuarbeiten, wirklich sehr schwerfällt.  
Die Freiheit zu haben, „ Nix wie raus“ zu leben! 

Gioia:
In meiner Generation kommt es leider immer häufiger vor, dass Freundschaften aus Zwang entstehen, da man mit jenen Menschen seine Freizeit verbringt, die beliebt bei anderen sind. Denn dann profitieren beide voneinander und sie werden noch beliebter.  
Doch das ist nicht der Sinn und Zweck einer Freundschaft. Bei einer echten Freundschaft achtet man nicht auf das Aussehen und die Beliebtheit der Person. Es muss aufhören, dass Vieles nur noch oberflächlich gesehen wird und man soll auf die inneren Werte achten.  

Sarah:
Ich finde, wir sollten endlich raus aus unseren verklemmten Gewohnheiten. Schließlich haben wir nur das eine Leben und unsere gewohnte Scheu lässt viele Gelegenheiten einfach verstreichen. Wir sollten so sein, wie wir uns für richtig halten und nicht, wie das, was uns als das perfekte Ideal verkauft wird. Kinder und Jugendliche sollten endlich raus aus den Schubladen, in die sie tagtäglich gesteckt werden. Wir sollten das Leben genießen, denn wenn wir uns immer nur zurückhalten, verpassen wir es. 

Celina:
Zu dem Thema „Nix wie raus“ fällt mir die derzeitige Situation, die wir durchleben ein. Ich denke dabei sofort an die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf unser Schul- und Privatleben. Aufgrund des derzeit herrschenden Lockdown, kann die Jugend sowohl ihr Schulleben, als auch ihr Privatleben nicht in vollen Zügen ausleben. Daher denke ich bei diesem Thema sehr stark an die Aktivitäten z.B.: ein Besuch im Kino oder ein fünftägiger Besuch der Schulen, die ich oder generell jeder einzelne Schüler nicht erleben darf. Ich lerne aus dieser Situation, keine Selbstverständlichkeit in den damals von mir und bestimmt auch von vielen anderen Menschen als selbstverständlich angesehenen Aktivitäten zu sehen.

Lukas:
Für mich bedeutet „Nix wie raus“, dass schöne Wetter, das gerade draußen ist, zu genießen und raus zu gehen, um einen Spaziergang machen oder sich mit Freunden zu treffen sollte. Man sollte nicht Zuhause sein, auf dem Sofa sitzen und Chips essen, sondern vielleicht laufen gehen oder allgemein Sport betreiben. Ich glaube, dass viele Jugendliche – mich manchmal auch eingeschlossen – am liebsten den ganzen Tag zu Hause bleiben und nichts machen wollen. Aber manchmal muss man einfach raus, gerade, wenn schönes Wetter draußen ist und man wandern oder andere Sachen machen könnte.  

Lara:
Vor Corona war Reisen sehr leicht. Jetzt muss man Tests machen und an viele Maßnahmen halten. Das ist nichts Schlimmes, aber es ist schwer, wenn man seine Familie nicht besuchen kann. Es ist wichtig, dass Menschen gesund bleiben, aber es ist schade, dass viele Familien wegen Corona nicht zusammen sein können. Reisen ist nicht unmöglich, aber es ist riskant für die älteren Mitglieder einer Familie. Ich hoffe nur, dass alles bald vorbei ist und ich meine Verwandten besuchen kann. 

Alex:
NIX WIE RAUS   
Ein Jahr mit Verboten und Einschränkungen in allen Lebenslagen. Im März 2020 war das komplettes Neuland für mich, dass ich nur mehr zum Einkaufen das Haus verlassen darf und das erledigt nahezu immer meine Mutter. Ich muss aber zugeben, dass es für mich zu Beginn nicht schlimm war, denn ich hatte plötzlich viel weniger Schulstress und ich wurde sehr selbstständig und konnte meinen Alltag bestens organisieren. 
Ich habe es gut, ich lebe im Grünen, habe einen Garten und kann jederzeit raus. Ich fahre fast täglich 30-40 Kilometer mit dem Rad und meistens mit einem Freund. Das Achten auf den 2-Meter-Abstand ist dabei merkwürdig, aber man gewöhnt sich ja an alles. Zum Glück habe ich Hobbys, die man auch in Corona-Zeiten machen kann. Ich habe die Möglichkeit, Tennis zu spielen, gehe mit meiner Mutter Golfen, war sogar 3x Skifahren und zig Male Eislaufen mit meinen Freunden. Wir wurden jedoch mehrmals von der Polizei kontrolliert, und das habe ich vor der Pandemie noch nicht erlebt.  
Ich habe großes Mitleid mit jenen, die es nicht so gut haben wie ich. Ich habe ein eigenes Zimmer, ein tolles Handy und einen Spitzen- PC und trotzdem hängt mir die Situation auch oft zum Hals heraus. Ich will wieder verreisen, alle meine Schulfreunde sehen, mehr als einen Freund treffen und keine 24 Stunden Ausgangssperre haben.  
Ich will Familienfeiern, die versäumte Lignano Sportwoche nachholen, ein Schnitzel essen gehen, mit Freunden abhängen und nie wieder einen Mund-Nasenschutz tragen. 
Es muss mehr getan werden, nämlich auf der ganzen Welt sonst wird es nichts mit ‚, Nix wie raus!  
Was früher so selbstverständlich war, ist heute so weit weg und verboten. Plötzlich schätzt man wiedergewonnene Freiheiten, auch wenn sie nur von kurzer Dauer sind. Wann herrscht wieder NORMALITÄT?  

Marcus:

Max:
„Nix wie raus!“ 
Wenn ich am Rad auf geschwungenen Wegen auf und ab durch den Wald fahre, da vergesse ich alles um mich. Keine Hausübungen, keine Schularbeiten, kein Corona, nichts kümmert mich da. Nicht immer bin ich auf erlaubten Wegen unterwegs, das gebe ich zu, aber immer mit einem Lächeln im Gesicht. Mit Freunden ist es noch besser, neue Strecken zu entdecken. Die Spannung beim Überwinden von kleinen Hindernissen ist am reizvollsten. Manchmal rutscht man aus und stürzt, aber das gehört dazu.  

Moritz:
Nix wie raus 
Endlich Frühling!  
Das Wintergrau verzieht sich und Frühlingsboten verkünden einen Neuanfang.  
Die Tage werden länger.  
Die Luft wird lau.  
Endlich Osterferien!  
Der Schulstress verzieht sich und die Ferientage verkünden Entspannung.  
Ich schlafe jetzt viel länger.  
Ich mache heute blau.  
Nix wie raus.  
Doch das Virus verzieht sich nicht.  
Die Regierung verkündet einen neuen Lockdown.  
Die Mienen werden länger.  
Die Stimmung ist jetzt mau. 
Nix mit raus. 

Laura:
„Nix wie raus!“ – ein Gefühl, das wir alle kennen, jeder auf seine eigene Art und Weise.  
Ich fühle dabei einen Drang, aus Wien weg zu müssen. Weg von all den Menschen mit halbem Gesicht, da alle zurzeit eine Maske tragen müssen. Ich habe den Drang raus zu gehen, zu laufen, in der Natur zu sein. Ich möchte reisen, um nicht immer die gleiche Umgebung zu sehen. Im Park um die Ecke kenne ich bereits jeden Fleck und jedes Stück Rasen. Ich sitze auf dem Stuhl in meinem Zimmer und habe das Gefühl, dass es keinen Ausweg aus der Situation gibt.  Ich glaube, dass es in der aktuellen Lage mit Corona vielen Leuten so geht. Meiner Familie und mir hilft es sehr, wenn wir darüber viel und lange reden. Wie ein bekanntes Sprichwort sagt: „Geteiltes Leid ist halbes Leid!“.  

Lena:
Ich versuche, so gut wie möglich mit der derzeitigen Situation umzugehen. Ich bin oft verzweifelt, weil ich z.B. meine Aufgaben zu spät gebracht habe oder meine Eltern mich angeschrien haben, weil ich mein Zimmer nicht aufgeräumt habe. Aber jetzt komme ich schon voran.  
Ich wünsche mir, dass ich mit meinen engsten Freunden zusammensetzen kann und feiern und reden. Diese Leute haben mich Monate lang, und auch noch jetzt, am Leben erhalten, als ich am Abgrund stand. Mein Leben wäre sehr blass ohne sie. Durch die Verbote der Regierung wegen Corona, die ich auch verstehe, kann mein Traum leider nicht in Erfüllung gehen. Das macht mich ein bisschen traurig, aber ich schaue in die Zukunft und sehe Licht am Ende des Tunnels.  

Philip:
Pack  
Ich würde gerne so schnell wie möglich raus, mit meiner Familie und meinem Haustier (Hund) ins Haus am See. Die frische Luft tut jedem gut. Im Wald gibt es ein kleines Häuschen mit einem warmen Kamin und frischen heißen Tee. Im Sommer kann man im warmen Wasser eine erfrischende Abkühlung genießen und im Winter Eislaufen am See gehen. Was gibt es Besseres? 
Pilze findet man gleich im Garten und die Kinder können sich im angrenzenden Wald austoben. Am Abend sitzen wir zusammen mit Freunden vor dem Lagerfeuer und genießen das Leben. Es gibt auch in der Nähe einen Segel-Club, wo man sich Boote ausleihen kann und hat damit auch auf dem Wasser den Spielspaß. In der Gegend finden sich ausgezeichnete Lokale und für Klein und Groß gibt es für Schlechtwettertage eine Therme, zum Entspannen befindet sich für Erwachsene dort auch ein Spa. Am See sind eine Herberge und eine Pension vorhanden, wenn Besuch für länger eingeplant ist.
Den Gesang von Vögeln am Morgen und den Duft von Freiheit kann man hier erleben. Auch dank guter Nachbarschaft ist dieser Ort ist eine Wohlfühl-Oase. Wenn man vom ewigen Stadtlärm und Gestank weg möchte, ist man hier richtig! 

Raphael:
„Raus aus der virtuellen Welt und endlich wieder Freunde persönlich treffen!“ Das ist ein großer Wunsch, der uns nun schon seit über einem Jahr verwehrt bleibt. „Raus aus dem Zimmer und weg vom Computer!“ Augen und Seele müssen sich erholen. „Nix wie raus aus der Coronakrise!“ Sie macht uns alle krank macht und bereitet jedem Kummer und Problem. „Raus in die Natur!“ Wir atmen durch und tanken neue Energie in einer Welt, die vielleicht etwas besser geworden ist.  

Florestan:

Hoch am Himmel 
Adler kreisen 
ab ins Leben. 
Gefesselt in Ketten 
selber gelegt 
Handykonsum. 
Am Gipfel ein Kreuz 
viel Leid ist gescheh´n 
Bergwelten. 
Der Straße entlang 
ein Ziel im Auge 
Gottesehrfurcht. 
Das Grab ist offen, 
ein Wunder gescheh´n, 
Freiheitsgefühl. 
Die Zeit ist knapp, 
alles läuft 
Ewigkeit. 
Familie beisammen 
im Garten vereint 
Osterseligkeit. 
Schönheit der Erde 
zu Boden gedrückt 
Gott schaut auf Dich.