Frieda eröffnet Teil 2

Am Sonntag, 22. Jänner 2023, wurde nach der Festmesse zum Fest des hl. Franz von Sales das neue „Grätzlzentrum Frieda Krim“ fulminant eröffnet. Mit vollen Zügen konnte man miterleben, was es heißt: Frieda isst Kaffee, Kuchen und Gulaschsuppe, Frieda spielt, Frieda feiert, Frieda freut sich … und zum Schluss gab es auch noch eine musikalische Überraschung.

Fotos: Barbara Haider

Zum Abschluss des Eröffnungsfestes gab es zwei musikalische Überraschungen: Erste Kostproben aus dem Musical „Die Baronin“ und erstmals live: die Krim Allstar-Band, die während des Corona Lockdowns nur in unterschiedlichen Räumen zusammen musizieren konnte.

Fotos: Henna Hasibar

Frieda eröffnet

Am Sonntag, 22. Jänner 2023, feierte die Pfarre Franz von Sales nicht nur ihren Pfarrpatron, den heiligen Franz von Sales. An diesem Tag wurde auch das neue „Grätzlzentrum Frieda Krim“ feierlich eröffnet. Hauptzelebrant und Prediger der Festmesse, in der auch die Kinder nicht zu kurz kamen, war Pastoralamtsleiter Markus Beranek. Im Anschluss an die Heilige Messe ging es dann in die „Frieda“, wo die neuen Räume gesegnet wurden, bevor es dann hieß: Frieda isst Kaffee, Kuchen und Gulaschsuppe, Frieda spielt, Frieda feiert, Frieda freut sich …

Fotos: Martin Distl

Fotos: Anton Richter

Pfarrball 2023

Am Freitag, 20. Jänner 2023, fand der Ball der Pfarre Franz von Sales erstmals in den neuen Räumen des Pfarr- und Grätzlzentrums Friedα Krim statt. Eine rauschende Ballnacht mit vielen Ehrengästen bis in die frühen Morgenstunden. Eröffnet wurde der Ball nach einer intensiven Bauinspektion durch Pfarrer Pater Thomas Mühlberger OSFS.

Neben den unten stehenden Fotos gibt es auch eine Menge cooler Bilder unter diesem Link. Zum Freischalten das Passwort Wien8304 verwenden.

Das Pfarrbüro ist umgezogen!

Pfarrbüro am neuen Standort 

Das Pfarrbüro der Pfarre Franz von Sales übersiedelte am Freitag, 30. 12. 2022, von der Sollingergasse in das frisch umgebaute „Grätzlzentrum Frieda Krim“. Am Vorabend fand ein weiterer beherzter Arbeitseinsatz statt, bei dem Schreibtische, Bürosessel, Schränke samt deren Inhalt von Pfarrmitgliedern in ihr neues „Zuhause“ geschleppt wurden. Am Freitagvormittag wurden Telefon, Internet, Computer und Kopierer von Fachfirmen eingerichtet und von Pfarrsekretärin Katalin Haunold-Vatai und Pfarrer P. Thomas Mühlberger OSFS in Betrieb genommen.

Das Pfarrbüro ist somit ab sofort unter der Adresse Pater-Zeininger-Platz 1 bzw. über den Zugang Weinberggasse 37 erreichbar. 

Papst Franziskus zum 400. Todestag des hl. Franz von Sales

Alles gehört der Liebe

Am 28. Dezember 2022 veröffentlichte Papst Franziskus ein Apostolisches Schreiben anlässlich des 400. Todestages des heiligen Franz von Sales. Er stellte es unter das Thema „Totum amoris est – Alles gehört der Liebe“. Wörtlich schreibt er:

„Anlässlich seines vierhundertsten Todestages habe ich mir Gedanken über Franz von Sales’ Vermächtnis für unsere Zeit gemacht und dabei seine Flexibilität und seine Fähigkeit, Visionen zu entwickeln, als erhellend empfunden. Teilweise als Geschenk Gottes, teilweise als Ergebnis seiner persönlichen Natur und auch als Ergebnis seiner beständigen Achtsamkeit für das Erlebte, hatte er den Wandel der Zeiten klar wahrgenommen. Er selbst hätte nie gedacht, darin eine solche Gelegenheit zum Verkünden des Evangeliums erkennen zu können. Das Wort Gottes, das er von Jugend an geliebt hatte, war in der Lage, sich seinen Weg zu bahnen und neue, unvorstellbare Horizonte in einer Welt zu eröffnen, die sich in einem raschen Wandel befand. Das ist es, was uns als wesentliche Aufgabe auch in diesem unserem Epochenübergang erwartet: eine nicht selbstbezogene Kirche, frei von jeder Verweltlichung, aber in der Lage, sich in der Welt zurechtzufinden, das Leben der Menschen zu teilen, gemeinsam unterwegs zu sein, zuzuhören und aufzunehmen.“

Den vollständigen Text des Apostolischen Schreibens „Totum amoris est“ zum 400. Todestag des heiligen Franz von Sales findet man >>>hier…

Generalaudienz: Weihnachten mit Franz von Sales

Auch in seiner Generalaudienz am 28. Dezember 2022 ging Papst Franziskus auf Franz von Sales ein. Hier sagte Franziskus:

Liebe Brüder und Schwestern, guten Morgen und nochmals: Frohe Weihnachten!

Die liturgische Jahreszeit lädt uns ein, innezuhalten und über das Geheimnis von Weihnachten nachzudenken. Und da sich heute zum vierhundertsten Mal der Todestag des heiligen Franz von Sales, Bischof und Kirchenlehrer, jährt, können wir uns an einigen seiner Gedanken orientieren. Er hat sehr viel über Weihnachten geschrieben. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass heute das Apostolische Schreiben zum Gedenken an diesen Jahrestag veröffentlicht wird. Der Titel lautet Alles gehört der Liebe und greift damit einen charakteristischen Ausdruck des heiligen Franz von Sales auf. Er schrieb nämlich in seiner Abhandlung über die Gottesliebe – Theotimus: „Alles gehört der Liebe, alles liegt in der Liebe, alles ist für die Liebe, alles ist aus Liebe in der heiligen Kirche“ (DASal 3,36). Mögen wir alle diesen so schönen Weg der Liebe beschreiten.

Versuchen wir nun, das Geheimnis der Geburt Jesu ein wenig zu vertiefen, und zwar „in Begleitung“ des heiligen Franz von Sales, um so die beiden Gedenktage miteinander zu verbinden.

Wer Jesus ist

Der heilige Franz von Sales schreibt in einem seiner vielen Briefe an die heilige Johanna Franziska von Chantal Folgendes: „Es scheint mir, ich sehe Salomo auf seinem vergoldeten und verzierten Elfenbeinthron, der nicht seinesgleichen hatte in den Königreichen, wie die Schrift sagt (1 Kön 10,18-20), und dieser König hatte nichts seinesgleichen an Pracht und Herrlichkeit (1 Kön 10,23); hundertmal lieber aber schaue ich dieses teure kleine Kindlein in der Krippe an als alle Könige auf ihren Thronen.“ Was er sagt, ist wunderschön. Jesus, der König des Universums, hat nie auf einem Thron gesessen, niemals: Er wurde in einem Stall geboren – wir sehen es dort so dargestellt [mit Hinweis auf die Krippenszene in der Halle Paul VI] –, in Windeln gewickelt und in eine Krippe gelegt; und schließlich starb er am Kreuz und wurde, in ein Leinentuch gewickelt, ins Grab gelegt. In der Tat legt der Evangelist Lukas bei der Schilderung der Geburt Jesu großen Wert auf das Detail der Krippe. Das bedeutet, dass sie nicht nur als logistisches Detail sehr wichtig ist. Wie aber ist sie als symbolisches Element zu verstehen? Um zu verstehen, was für ein Messias derjenige ist, der in Bethlehem geboren wurde, was für ein König er ist, wer Jesus ist. Wenn wir die Krippe sehen, auf das Kreuz blicken, sein Leben betrachten, ein Leben der Einfachheit, können wir verstehen, wer Jesus ist. Jesus ist der Sohn Gottes, der uns rettet, indem er Mensch wird wie wir, indem er seine Herrlichkeit ablegt und sich selbst erniedrigt (vgl. Phil 2,7-8). Wir sehen dieses Geheimnis ganz konkret im Mittelpunkt der Krippe, nämlich in dem Kind, das in einer Krippe liegt. Das ist „das Zeichen“, das Gott uns an Weihnachten schenkt: So war es damals für die Hirten in Bethlehem (vgl. Lk 2,12), so ist es heute und so wird es immer sein. Als die Engel die Geburt Jesu ankündigen, sagen sie: „Geht und ihr werdet ihn finden“; und das Zeichen ist: Ihr werdet ein Kind in einer Krippe finden. Das ist das Zeichen. Der Thron Jesu ist die Krippe oder die Straße, während seines Lebens der Verkündigung, oder das Kreuz am Ende seines Lebens. Dies ist der Thron unseres Königs.

Der „Stil“ Gottes

Dieses Zeichen zeigt uns den „Stil“ Gottes. Und was ist der Stil Gottes? Vergessen Sie das nicht, vergessen Sie das nie: Der Stil Gottes ist Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit. Unser Gott ist nahe, barmherzig und zärtlich. Dieser Stil Gottes zeigt sich in Jesus. Mit dieser seiner Art zieht Gott uns zu sich heran. Er zwingt uns nicht mit Gewalt, er drängt uns nicht seine Wahrheit und Gerechtigkeit auf. Er will uns nicht bekehren, nein, er will uns mit Liebe, mit Zärtlichkeit, mit Mitgefühl an sich ziehen. In einem anderen Brief schreibt der heilige Franz von Sales: „Der Magnet zieht das Eisen an, der Amber Stroh und Heu; ob wir nun Eisen sind durch unsere Härte oder Stroh durch unsere Schwäche, wir müssen zu diesem allerhöchsten kleinen Kindchen finden, das die Herzen so an sich zieht“ (DASal 7,243). Unsere Stärken, unsere Schwächen, lösen sich nur vor der Krippe, vor Jesus oder vor dem Kreuz auf. Jesus entblößt, Jesus arm, aber immer in seiner Art der Nähe, des Mitgefühls und der Zärtlichkeit. Gott hat ein Mittel gefunden, um uns so an sich zu ziehen, wie wir sind: mit Liebe. Nicht mit einer besitzergreifenden und egoistischen Liebe, wie die menschliche Liebe leider so oft ist. Seine Liebe ist reines Geschenk, reine Gnade, sie ist einzig und allein für uns, zu unserem Besten. Und so zieht er uns an sich, mit dieser unbewaffneten und sogar entwaffnenden Liebe. Denn wenn wir diese Einfachheit Jesu sehen, legen auch wir die Waffen des Stolzes ab und gehen demütig hin, um um Erlösung zu bitten, um Vergebung zu bitten, um Licht für unser Leben zu erbitten, um weitergehen zu können. Vergessen Sie nicht den Thron Jesu. Die Krippe und das Kreuz: das ist der Thron Jesu.

Weihnachten in Einfachheit und mit Entbehrungen

Ein weiterer Aspekt, der in der Krippe hervorsticht, ist die Armut – wirklich, es gibt dort tatsächlich Armut – verstanden als Verzicht auf alle weltlichen Eitelkeiten. Wenn wir das Geld sehen, das für Eitelkeiten ausgegeben wird … so viel Geld für weltliche Eitelkeiten; so viel Mühe, so viel Streben nach Eitelkeit; während Jesus uns mit Demut sehen lässt. Franz von Sales schreibt: „Mein Gott, welch heilige Neigungen erweckt doch diese Geburt in unseren Herzen! Ja, vor allem Verlangen nach vollkommenem Verzicht auf Güter, auf jeden Prunk, … dieser Welt. Ich weiß nicht, aber ich finde kein anderes Geheimnis, das auf so liebliche Art Zartheit mit Strenge, Liebe mit Kraft, Milde mit Rauheit in sich vereinigt“ (DASal 7,210-211). All das sehen wir in der Weihnachtskrippe. Ja, wir müssen aufpassen, dass wir nicht in die weltliche Karikatur von Weihnachten abgleiten. Und das ist ein Problem, denn es ist Weihnachten. Aber heute sehen wir, dass, auch wenn es „ein anderes Weihnachten“ gibt, in Anführungszeichen, es die weltliche Karikatur von Weihnachten ist, die Weihnachten auf ein rührseliges, konsumorientiertes Fest reduziert. Wir wollen feiern, wir wollen feiern, aber das ist nicht Weihnachten, Weihnachten ist etwas anderes. Gottes Liebe ist nicht zuckersüß; die Krippe Jesu zeigt uns das. Sie ist keine heuchlerische Güte, die das Streben nach Vergnügungen und Bequemlichkeit verdeckt. Unsere Ältesten, die den Krieg und auch den Hunger kannten, wussten das sehr wohl: Weihnachten ist Freude und Fest, gewiss, aber in Einfachheit und Entbehrung.

Nichts verlangen – nichts abschlagen

Und lassen Sie uns mit einem Gedanken des heiligen Franz von Sales schließen, den ich auch im Apostolischen Schreiben aufgegriffen habe. Er diktierte ihn den Heimsuchungsschwestern – man denke nur! – zwei Tage vor seinem Tod. Und er sagte: „Schaut auf das Jesulein in der Krippe. Es erträgt Ungemach und Kälte und alles, was der himmlische Vater zulässt. Es weist aber auch die kleinen Erleichterungen, die seine Mutter ihm verschafft, nicht ab. Haben wir je gelesen, dass es seine Händchen nach der Mutterbrust verlangend ausgestreckt? Alles hat es der Sorge und Fürsorge seiner Mutter überlassen. Auch wir sollen nichts verlangen – nichts abschlagen, sondern alles, was Gott schickt, annehmen, Ungemach und Kälte“ (DASal 2,329), alles. Und hier, liebe Brüder und Schwestern, ist eine große Lehre, die uns vom Jesuskind durch die Weisheit des heiligen Franz von Sales vermittelt wird: nichts verlangen und nichts abschlagen, alles annehmen, was Gott uns schickt. Aber seid vorsichtig! Immer und nur aus Liebe, immer und nur aus Liebe, denn Gott liebt uns und will immer nur unser Gutes.

Schauen wir auf die Krippe, die der Thron Jesu ist; schauen wir auf Jesus in den Straßen von Judäa, von Galiläa, der die Botschaft des Vaters verkündet; und schauen wir auf Jesus auf dem anderen Thron, am Kreuz. Das ist es, was Jesus uns anbietet: die Straße, aber das ist der Weg des Glücks.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr!

Papst Franziskus, Katechese bei der Generalaudienz am 28.12.2022

28. Dezember: 400. Todestag des hl. Franz von Sales

Die letzten Monate eines Heiligen

Vor 400 Jahren, am 28. Dezember 1622 starb der heilige Franz von Sales

Am 28. Dezember 1622 starb der heilige Bischof, Kirchenlehrer, Ordensgründer, Mystiker und Patron der Gehörlosen, sowie der Schriftsteller und Journalisten im Alter von nur fünfundfünfzig Jahren. Sein Leben, seine Lehre und seine Werke beeinflussen die Menschen bis heute. Die „salesianische Spiritualität“ ist zu einem wesentlichen Element in der christlichen Welt geworden. Im Folgenden wird nun beschrieben, wie dieser Heilige der katholischen Kirche seine letzten Monate verbrachte und verstarb.

Seine Sehnsucht nach Ruhe

In den letzten Monaten seines Lebens waren dem heiligen Franz von Sales seine körperlichen Gebrechen überdeutlich bewusst: sein Sehvermögen ließ nach, seine offene Beinwunde schmerzte, sein Magen rebellierte. Seine Sehnsucht, sich in eine Einsiedelei zurückzuziehen, war nicht nur eine spirituelle Sehnsucht nach Gottesdienst mit Feder und Rosenkranz, es war eine körperliche Sehnsucht nach Ruhe und Erholung von seinen Gebrechen. Diese Hoffnung ausgelöst haben mag die Ernennung seines Bruders Jean-François de Sales zum bischöflichen Koadjutor mit dem Recht auf Nachfolge. Franz von Sales, dessen großes Leitwort am Ende seines Lebens „Nichts verlangen – nichts abschlagen“ wurde, vor allem nichts, was den göttlichen Willen betraf, interpretierte äußere Ereignisse oft als Zeichen des göttlichen Willens. Mag sein, dass er in der Ernennung seines Bruders zu seinem bischöflichen Nachfolger einen Wink Gottes sah: Jetzt, Franz, ist es genug, du hast einen Nachfolger, du kannst dich zurückziehen. Aber es blieb ein frommer Wunsch. Seine kirchlichen und gesellschaftlichen, politischen und diplomatischen Pflichten, in denen er ebenso den Ausdruck des Willens Gottes sah, erdrückten ihn mehr denn je.

Franz von Sales scheint gerade in den letzten Monaten überhaupt nicht mehr auf seine Gesundheit geachtet zu haben. Irgendwie hat man den Eindruck, dass er sich selbst mit riesigen Schritten der Ewigkeit zueilen sieht. Und so sagte er zu keiner Verpflichtung mehr Nein, selbst wenn er es gekonnt hätte. Er fuhr nach Paris, er versah seine Pflichten als königlicher Almosenier, widmete sich allen diözesanen Angelegenheiten mit gleicher Intensität.

Seine letzte Reise

Abschied von der Familie

Seine letzte irdische Reise begann am 9. November 1622. So wie er den Abschied von Annecy, von seiner Familie und den Heimsuchungsschwestern gestaltete, ging er von dort offenbar wirklich mit dem Gefühl weg, dass dies seine letzte Reise sein wird. Seiner Familie eröffnete er am 6. November sein Testament. Darin machte er genaue Anordnungen über den Ablauf seiner Beerdigung. Er will in der Kirche der Heimsuchung begraben werden. An seinem Sarg sollen dreizehn Kerzen stehen und Schilder mit dem Namen Jesus, ansonsten kein Schmuck, denn die Familie soll das Geld den Armen geben. Sollte er außerhalb seiner Diözese sterben, überlässt er es seiner Familie, wo er begraben werde. Ebenso regelt er die familiären Finanzen. Als ältester Sohn hatte er seinem Vater versprochen, sich stets um die finanziellen Angelegenheiten seiner Familie zu kümmern.

Am 7. November 1622 übergab er alle wichtigen Dokumente seinem Bruder Jean-François, dem Koadjutor, mit den Worten: „So, jetzt stehe ich mit einem Bein auf der Erde und das andere ist schon abgehoben, um abzureisen.“ Am Dienstag, den 8. November, nahm er Abschied von seinen Verwandten und Freunden mit den Worten: „Es macht nichts, ob ich außerhalb meines Landes sterbe; sterben muss ich doch … Diese Reise kostet mich das Leben, aber wir werden einander später wiedersehen.“ Seine letzte Ansprache zu den Heimsuchungsschwestern von Annecy lautete: „Meine teuren Schwestern, verlangt nichts und verweigert nichts. Seid immer bereit zu tun, was Gott und der Gehorsam von euch fordern. Sehnt euch lediglich danach, Gott zu lieben und ihm zu dienen. Lebt wohl, meine teuren Schwestern, bis in die Ewigkeit.“

Abschied von der Pfortenschwester

Besonders berührend ist sein Abschied von der Pfortenschwester Anne Jacqueline Coste, die zu den ersten Schwestern seines Ordens gehörte. Sie verblüffte Franz von Sales schon 1609 mit ihrer prophetischen Gabe, als sie ihn in der Beichte darum bat, dass sie in seine neue Ordensgemeinschaft eintreten will, die er plane. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Franz von Sales darüber nur mit Johanna Franziska von Chantal gesprochen (Vgl. DASal 2,9). Nun überrascht sie ihn erneut, als sie beim Abschied des Bischofs zu weinen beginnt. Ihr sagte er: „Ich habe doch schon mehr Reisen unternommen und Sie noch nie weinen sehen.“ Darauf Anne Jacqueline: „Mein Herz sagt mir, dass dies eure letzte Reise ist und dass wie einander nie mehr wiedersehen.“ Franz antwortet ebenso prophetisch: „Und wissen Sie, was mein Herz sagt? Auch wenn ich nicht zurückkomme, werden wir einander doch bald wiedersehen.“ – Jacqueline starb tatsächlich nur wenige Monate nach Franz von Sales.

Die letzte Begegnung mit Johanna Franziska von Chantal

Auf der Rückreise von Avignon machte Franz von Sales am 29. November 1622 im Heimsuchungskloster von Lyon Halt und nahm dort sein letztes Quartier im Gartenhäuschen. Am 12. Dezember 1622 kam es zur letzten Begegnung zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales, in der er ihr nicht gestattete, über persönliche Angelegenheiten mit ihm zu sprechen. Die nächste persönliche Zwiesprache der beiden findet dann in Annecy statt, als Johanna eine Stunde lang allein mit Franz von Sales an seinem Sarg kniete.

Seine letzten Botschaften

Weihnachten war sein letztes großes Kirchenfest und er nutzte jede Gelegenheit, trotz angegriffenen Gesundheitszustands, um Gottesdienst zu feiern, zu predigen und die Sakramente zu spenden. Er gönnte sich keine Ruhepause. Am 26. Dezember 1622 fasste er seine letzte Unterweisung für die Schwestern – ähnlich wie in Annecy – mit den Worten zusammen: „Mit den beiden Worten: Nichts verlangen – nichts abschlagen, habe ich euch alles gesagt. Was könnte ich euch wohl noch sagen? Ich wüsste nichts anderes mehr.“ (DASal 2,328f).

Die weiteren Worte, die Franz von Sales in seinen Unterredungen den Schwestern kurz vor seinem Tod sagte, sind im Grunde nichts anderes als Ausformungen dieser Vollendung der Liebe, die im Wort „Nichts verlangen, nichts abschlagen“ enthalten ist:

  • „Echte Liebe liebt unbeeinflusst von Nähe und Ferne, sie hängt nicht an rein Menschlichem“ (DASal 2,331).
  • „Wir müssen alles der göttlichen Vorsehung überlassen“ (DASal 2,331).
  • „Nur wenige Menschen finden die Goldader der echten Armut: Nichts wünschen und mit dem Wenigen zufrieden sein, was wir nach Gottes Willen haben“ (DASal 2,332).
  • „Gott hilft den einfachen Seelen, die ihr Vertrauen auf ihn setzen“ (DASal 2,335).
  • „Nur eines ist wichtig: dass der Schöpfer uns liebt. Seine Liebe ist ganz sicher, und das soll uns genügen“ (DASal 2,336).
  • „Im Streben nach Vollkommenheit müssen wir ins Schwarze zielen, treffen wir aber daneben, so dürfen wir uns nicht grämen“ (DASal 2,337).
  • „Das Gebet ist … eine Erhebung des Geistes zu Gott, um sich mit ihm zu vereinigen“ (DASal 2,338).
  • „Es genügt, alles, was wir tun, einfach und schlicht für Gott zu tun“ (DASal 2,338).
  • „Wir vermögen alles mit der Gnade, die uns nie fehlt“ (DASal 2,339).
  • „Gott anhangen und nicht am Geschöpf hängen bleiben“ (DASal 2,341).
  • „Wenn ihr alles, was ihr tut, für Gott tut, dann seid ihr ständig in der Gegenwart Gottes. Essen, schlafen, arbeiten aus Liebe zu ihm, heißt in seiner Gegenwart sein“ (DASal 2,341).
  • „Viel reden hat gar keinen Wert, handeln muss man, das ist das Wichtige“ (DASal 2,345).
  • „Man mag schauen, wohin man will, immer wieder muss man auf die Sanftmut und Güte zurückkommen“ (DASal 2,349).

Sein Sterben und Tod

Gegen 14.00 Uhr am 27. Dezember 1622 erlitt Franz von Sales einen Schlaganfall. Dann begann seine medizinische Tortur. Die Ärzte wollten ihn, um seine Lebenskräfte zu wecken, unbedingt am Einschlafen hindern und quälten ihn mit allen möglichen Methoden: Man lässt ihn zur Ader, legt ihm Zugpflaster auf den Kopf, glühende Metallknöpfe auf den Nacken, riss ihn an den Haaren, verletzt seine Stirnhaut, verbrannte sein Fleisch. Gegen acht Uhr Abends, am 28. Dezember 1622, am Fest der Unschuldigen Kinder, hat er dann endlich seinen „Hafen der Ewigkeit“ erreicht, als den er den Tod immer betrachtete, einen Hafen, wo all seine Sehnsucht nach Liebe im überreichen Maß erfüllt wird. Seine letzten Worte waren: „Jesus, Maria … Der es begonnen hat, wird es vollenden … Jesus.“

„Jene glücklichen Seelen,“ schreibt Franz von Sales im „Theotimus“, „die nach den Mühen und Gefahren dieses sterblichen Lebens in den Hafen der Ewigkeit gelangen, erreichen dort die letzte und höchste Stufe der Liebe, die sie erklimmen können. Sie wird ihnen als Belohnung für ihre Verdienste verliehen und diese Belohnung ist nach den Worten des Herrn (Lk 6,38) nicht nur ein gutes, sondern ein überreiches, gerütteltes, aufgehäuftes, überquellendes Maß“ (DASal 3,180). Und einige Seiten vorher: „Gott als höchstes Gut lieben, heißt ihm mit unserer Liebe Ehre und Ehrfurcht erweisen, heißt bekennen, dass er unsere Vollkommenheit, unsere Ruhestätte und unser Ziel ist; jenes Ziel, in dessen Besitz unsere ganze Seligkeit besteht“ (DASAl 3,144).

Franz von Sales beschreibt dieses Ziel, das man durch Sterben und Tod erreicht, mit den Bildern vom Tropfen, der in den Ozean eintaucht, oder vom Stern, der sich im Licht der Sonne verliert:

„Sage mir doch, ich bitte dich, Theotimus, würde man einen Tropfen gewöhnlichen Wassers in einen Ozean wohlriechender Gewässer fallen lassen und dieser Tropfen könnte leben, sprechen und seinen Zustand beschreiben, würde er nicht voll Freude ausrufen: ‚O ihr Sterblichen, ich lebe wirklich, aber ich lebe nicht selbst, sondern dieser Ozean lebt in mir und mein Leben ist in diesem Abgrund verborgen.’ Die in Gott eingeströmte Seele stirbt nicht. Wie könnte sie auch sterben, wenn sie ins Leben versunken ist? Aber sie lebt, ohne in sich selbst zu leben. Denn so wie die Sterne, ohne ihr Licht zu verlieren, nicht leuchten, wenn die Sonne scheint, sondern die Sonne in ihnen leuchtet und sie im Lichte der Sonne verborgen sind, so lebt auch die Seele nicht, wenn sie in Gott eingegangen ist; sie verliert aber ihr Leben nicht, sondern Gott lebt in ihr“ (DASal 3,306f).

Der Leichnam kehrt zurück nach Annecy

Die Seele des hl. Franz von Sales hat am 28. Dezember 1622 ihr Ziel erreicht, sein Leichnam noch nicht. Erst als seine Familie und vor allem Johanna von Chantal ein Machtwort sprechen – gestützt auf den letzten Willen des Heiligen, dass sein Gefolge über den Ort der letzten Ruhestätte seines Leichnams entscheiden kann, wenn er außerhalb seiner Diözese stirbt -, wird sein Leichnam nach Annecy überführt. Zuvor wird er noch obduziert. Sein Herz bleibt in Lyon. In seiner Galle entdeckt man einen große Anzahl von Gallensteinen.

Am 24. Januar – dem heutigen Gedenktag – trifft sein Leichnam unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Annecy ein und wird im Kloster der Heimsuchung aufgebahrt. In diesen Tagen kommt es zum „letzten Gespräch“ zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales, in dem sie dem Verstorbenen jene persönlichen Anliegen unterbreiten konnte, die er am 12. Dezember 1622 als Lebender auf einen späteren Termin verschoben hatte.

Der 29. Januar ist der Tag des feierlichen Requiems für den Verstorbenen. Und am 30. Januar findet die Beisetzung der sterblichen Überreste des hl. Franz von Sales im Kloster der Heimsuchung von Annecy statt. 1632 wird der Sarg für den Seligsprechungsprozess noch einmal geöffnet, wo die Unverwestheit des Leichnams festgestellt wird. Bei dieser Exhumierung verlangt Johanna Franziska von Chantal noch einmal, allein mit dem Leichnam sein zu dürfen. In dieser Stunde des 4. August 1632 legt sie die Hand des Franz von Sales auf ihren Kopf, um sich seinen Segen geben zu lassen.

Heute ruht der Leichnam des Heiligen neben Johanna Franziska in der neuerbauten Basilika des Heimsuchungsklosters in Annecy. Sein Herz fand nach einer Odyssee von Lyon über Italien, Böhmen, Wien und Venedig im Heimsuchungskloster in Treviso seine letzte Ruhestätte.

P. Herbert Winklehner OSFS

Kinderweihnacht im Kaasgraben

Bei der Kinderweihnacht im Kaasgraben, Samstag 24.12.2022, stellte Pater Thomas Vanek OSFS zusammen mit den Kindern die Weihnachtskrippe auf und erklärte sie.

Fotos: Sabine Neumann

Familiengottesdienst im Kaasgraben

Am 4. Adventsonntag, 18. Dezember 2022, fand in der Kaasgrabenkirche eine Familienmesse statt. Hauptzelebrant war Pfarrer Pater Thomas Mühlberger OSFS.

Putzen und Einräumen

Am 2. Adventsonntag, 4. Dezember 2022 war am Nachmittag im neuen Pfarrzentrum der erste Putz- und Einräumtermin, auch wenn die Umbaumaßnahmen noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Viele fleißige Helfer*innen haben die neuen Küchen im Grätzelzentrum FrieDA eingeräumt. Viel ist noch zu tun, aber viel wurde auch getan.

Für die weiteren Putz- und Einräumaktionen, werden noch Helfer*innen gesucht. Weitere Informationen dazu findet man >>>hier….

Das zuFRIEDAne Putz- und Einräum-Team der Pfarre Franz von Sales

Fotos: Barbara Haider

Danke Verena!

UNSERE SOZIALARBEITERIN VERENA OSANNA NIMMT ABSCHIED

Liebe Pfarrgemeinde!
Mit Ende November werde ich meinen Dienst in der Pfarre Franz von Sales beenden und mich einer neuen Herausforderung widmen. Ich bedanke mich bei allen Menschen, die meine Arbeit auf so vielfältige Weise unterstützt und damit Hilfe im Grätzl ermöglicht haben! Für die Zukunft wünsche ich euch von Herzen Gottes schützenden Segen und seine spürbare Nähe und Liebe!
Eure dankbare und mit euch verbundene Verena Osanna

Wir wollen Verena als Pfarrgemeinde „Danke“ sagen Mittwoch, 11. Jänner 2023, 19.00 Uhr in der Krim, mit einer gemeinsam gefeierten Wortgottesfeier und anschließender Agape.

Advent: Kerze der Zuversicht

Die Pfarrgemeinde Franz von Sales hat sich für die Adventszeit etwas Besonderes einfallen lassen: Sie möchte ein Zeichen der Hoffnung setzen. So wurde in diesem Jahr die erste Kerze des Adventkranzes vom Glanzinger Kreativ Team besonders gestaltet: das Logo der Pfarrgemeinde, hinter dem eine strahlende Sohne aufgeht. In allen Sonntagsgottesdiensten soll außerdem beim Entzünden dieser ersten Kerze durch ein vom Glanzinger Liturgie-Team besonders gestaltetes Kyrie um Zuversicht und Hoffnung gebetet werden, frei nach dem Motto des heiligen Franz von Sales: „Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Furcht, sondern mit Hoffnung.“ Das erste Kyrie lautet folgendermaßen:

  • Rundherum ist es dunkel. Krieg, Teuerung, Corona, Korruption, persönliche Probleme. Das Jahr hat’s in sich. Was dunkelt deine persönliche kleine Welt gerade ab? 
  • Doch da kommt mir ein Licht entgegen. Ist es ein Gespräch, das meinen Horizont wieder weiter macht? Ein Wort, das mich zum Lachen bringt? Die Lebenserfahrung, dass jede Krise mal endet? Die Erkenntnis, dass so Vieles in meinem Leben gut läuft? Das erste Vanillekipferl?
  • Da kommt uns allen ein Licht entgegen im Advent, es ist Jesus. Er macht nicht jedes Dunkel hell. Aber er zeigt mit seiner Geburt, in seinem Leben, sogar in seinem Sterben, dass das Dunkel nicht das letzte Wort haben darf, nie. Dafür steht die Kerze der Zuversicht auf unserem Adventkranz, die jetzt angezündet wird. Jesus ist in jeder Dunkelheit mit uns, unscheinbar, aber ganz verlässlich. 

Firmvorbereitung hat begonnen

Derzeit bereiten sich in der Pfarre Franz von Sales mehr als 40 Jugendliche auf ihre Firmung im Juni 2023 vor. Gestartet wurde am 6. November 2022 mit einem gemeinsamen Nachmittag im Pfarrsaal der Teilgemeinde Glanzing. Die Firmungvorbereitung steht unter dem Motto „Begegnungen“. Und diese hatten die Jugendllichen gleich bei einem Firmausflug am Samstag, 19. November 2022 in die Wiener Innenstadt. Sie bestiegen nicht nur den Kirchturm von der Annakirche und lernten Spannendes über den Stephansdom, sie hatten auch die Möglichkeit, bei Pater Thomas Vanek OSFS im Begegungszentrum QUO VADIS ein Gebet zu schreiben … und das auf einer „antiken“ Schreibmaschine. Wir freuen uns auf weitere Begegnungen mit unseren Firmkandidatinnen und Firmkandidaten.

Familienmesse im Kaasgraben

Am Sonntag, 6. November 2022, fand in der Kaasgrabenkirche ein Familiengottesdienst zum Thema „Wie sieht der Himmel aus“ statt. Gerade im November bewegt uns die Frage „Tod und was dann?“ Wir begegneten heute im Evangelium der Frage „Wie sieht der Himmel aus?“. Es gibt keine direkte Antwort, nur so viel: Wer auf Gott vertraut, der kann auch darauf vertrauen, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Denn: Gott ist ein Gott der Lebenden.



Gemeinsam Pfarre weiterbauen

Zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pfarrgemeinderates und der Gemeindeausschüsse der Pfarre Franz von Sales beschäftigten sich in einer Klausurtagung mit dem Thema „Gemeinsam Pfarre weiterbauen“. Die Tagung fand in der Bildungswerkstatt Mold bei Horn, Niederösterreich statt. Leiter und Begleiter war Markus Beranek, der Pastoralamtsleiter der Erzdiözese Wien. Intensiv wurde darüber gesprochen, welche Schwerpunkte in der Pfarrgemeinde für die nächsten Jahre gesetzt werden sollen. Als Grundlage dienten das Pastorlakonzept, die Umbaumaßnahmen in der Teilgemeinde Glanzing und Krim, die Neuausrichtung der Grätzlsozialarbeit und der derzeit in der katholischen Kirche laufende „synodale Prozess“. Gerade für jene, die im Frühjahr 2022 erstmals in den Pfarrgemeinderat oder in einen Gemeindeausschuss gewählt wurden, war es eine gute Gelegenheit einander besser kennenzulernen.

9 Plätze 9 Schätze: Freude öffnet das Herz

Am Mittwoch, 26. Oktober 2022, dem österreichischen Nationalfeiertag, wurde das Bundesland Wien in der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ durch die Kaasgrabenkirche vertreten. In der Sendung waren Pater Thomas Vanek OSFS und das Ehepaar Neumann zu sehen, das in der Kaasgrabenkirche geheiratet hat. auf dem Tisch der Kaasgraben-Delegation stand eine große Hochzeitstorte, die von Ramona Lanthaler gestaltet wurde. Die „Kaasgrabener“ haben zwar nicht gewonnen, aber eine wichtige Botschaft des heiligen Franz von Sales wurde vermittelt: „Freude öffnet das Herz, Traurigkeit verschließt es“.

Die Hochzeitstorte … von Ramona Langthaler

Oekumenischer Erntedank im Kaasgraben

Am Sonntag, 9. Oktober 2022, feierten wir im „Jahr der Schöpfung“ ein ökumenisches Erntedankfest in der Kaasgrabenkirche. Die Feier orientierte sich am heiligen Franz von Assisi. Gemeinsam haben wir einen im Jahr 1224 von ihm verfassten Lobpreis – „Meditation über die Unbegreiflichkeit Gottes“ – gebetet. Der Gottesdienst wurde von Elisabeth Wolfslehner, Pastoralassistentin der Pfarre Franz von Sales, und Wolfgang Morawec, Lektor der evangelischen Weinbergkirche, geleitet. Die Vorbereitung erfolgte in einem ökumenischen Team: ein herzliches Dankeschön gebührt dem Ehepaar Lutter, Heinrich Bica und Wolfgang Lanz.

Der Altarraum wurde von P. Franz Ornetsmüller OSFS im Sinne des Erntedankfests wunderbar geschmückt.

Wir freuen uns, dass wir in geschwisterlicher Verbundenheit miteinander beten, singen und unseren Dank für Gottes reiche Gaben, zum Ausdruck bringen konnten.

Kaasgrabenkirche vertritt Wien bei 9 Plätze – 9 Schätze

Der ORF sucht wieder die schönsten Plätze Österreichs … und die Kaasgrabenkirche vertritt 2022 das Bundesland Wien.

Am Donnerstag, 26. Oktober 2022 um 20.15 Uhr in ORF2 werden in der Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ die ausgewählten Orte aus allen Bundesländern präsentiert.

Was das ORF-Landesstudio Wien über die Kaasgrabenkirche berichtet, findet man hier:

Umfrage Gottesdienste – Ergebnis

Herzlichen Dank an alle, die vor dem Sommer an der Umfrage zur Gestaltung der Sonntagsgottesdienste teilgenommen und die Fragebögen ausgefüllt haben. Und herzlichen Dank jenen, die über den Sommer die Antworten auswerteten. Hier ist nun das Ergebnis:

„Ich möchte eine Gegenbewegung in Gang setzen“

Robert Schneider, Bereichsverantwortlicher für den Fachausschuss Verkündiung, im Interview mit www.meinekirchenzeitung.at

Sie sollten im PGR eigentlich im Vermögens- und Verwaltungsrat mitarbeiten. Dann kam es anders.

Ein befreundeter Anwaltskollege bat mich darum, sein Nachfolger als stellvertretender Vorsitzender des Vermögens- und Verwaltungsrates zu werden. Er wurde dann aber gebeten, seine Arbeit doch fortzusetzen. Für den Bereich Sakramente und Glaubensweitergabe erklärte aber niemand seine Kandidatur, und meine Bemerkung, dass ich dieses Thema für sehr wichtig halte und ich da mitarbeiten würde, genügte, um mich zum Bereichsverantwortlichen zu bestellen. Das war wohl irgendwie höhere Fügung.

Ihr Herz schlägt schon seit Ihrer Kindheit für den Gottesdienst.

Ich war Volksschüler im Sacre Coeur am Rennweg in einer Klasse mit 36 Mädchen und zwei Burschen. Damals hatten die Burschen keinen Handarbeitsunterricht, sondern wurden von der mir unvergesslichen Schwester Berlakovich in den Ministranten- und Lektorendienst eingeführt. Seit der Erstkommunion durfte ich als Lektor das Wort Gottes verkünden und als Ministrant ganz nahe am Altar stehen. Die Liebe zur Eucharistie und die Freude an der Verkündigung des Wortes Gottes sind mir bis heute geblieben. Es lässt mich daher nicht unberührt, wenn der Besuch der Sonntagsmesse ganz offensichtlich an Bedeutung verliert. Hier würde ich gerne eine Gegenbewegung in Gang setzen.

Was haben Sie vor?

Wir müssen aktiv Werbung machen. Nehmen wir uns ein Vorbild an der Wirtschaft. Hier werden auch Produkte und Leistungen beworben, die sonst nicht nachgefragt und gekauft würden. Dabei ist die beste Werbung die Mundpropaganda. Ich möchte daher allen vorschlagen, ihre Freunde und Bekannten zur Mitfeier einzuladen. Auch möchte ich sie ermutigen, sich aktiv in die Gestaltung der Hl. Messe einzubringen. Es gibt einen so reichen Schatz an Liedern und Texten, den es zu entdecken gilt. Wenn das gelingt, wird auch die Hl. Messe zu dem, was sie sein soll – zu einem anregenden Fest!

Sie sind überzeugt, dass die Kirche auch jenen etwas zu bieten hat, die scheinbar das Interesse an ihr verloren haben.

Gerade in Krisenzeiten suchen die Menschen nach Halt und Orientierung. Wenn Menschen aus der Kirche austreten, bringen sie zwar ihre Enttäuschung zum Ausdruck, sie legen aber nicht unbedingt ihre Sehnsucht nach Spiritualität ab, hat Dompfarrer Toni Faber in einer Predigt gesagt. Wenn wir allen, die der Kirche durch Austritt oder bloßes Desinteresse abhandengekommen sind, bewusst nachgehen und zu verstehen geben, dass sie uns wertvoll und wichtig sind, gelingt vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Und letztlich wird die Kirche von jenen gebildet, die aktiv an ihr teilnehmen – jeder hat die Chance, sie von innen zu verändern. Noch ein Gedanke: Auch wenn man einiges an der Kirche auszusetzen hat, kann man in der Hl. Messe die persönliche Gottesbeziehung leben.

Sie starten deshalb bald einen Alpha-Kurs in der Pfarre.

Dazu sind alle eingeladen, die Sehnsucht nach Spiritualität haben, die sich die großen Fragen des Lebens stellen: Woher komme ich, wer bin ich, wohin gehe ich. Der Abend beginnt mit einem gemeinsamen Essen, darauf folgt ein Impulsvortrag zu Themen wie ‚Wer ist Jesus?‘, oder ‚Wie kann ich beten?‘, die dann in Kleingruppen besprochen werden. Wenn dieser Austausch in Wertschätzung und Liebe zur Bildung einer neuen Gemeinschaft führt, wiederholt sich frühchristliches Geschehen der Urkirche, die der Grundstein für die spätere enorme kulturelle Bedeutung des Christentums war.

Das Interview erschien in DER SONNTAG, Kirchenzeitung für Wien und NÖ-Ost …

Ein Christus – zwei Künstler – drei Gedanken

Ikonenausstellung in der Kaasgrabenkirche eröffnet

In der Reihe „Kunst hinterm Vorhang“ sind vom 4. bis 25. September 2022 in der Kaasgrabenkirche Ikonen von Loukas und Irene Seroglou ausgestellt. Während der Öffnungszeiten der Kirche (8.00 – 19.00 Uhr) sind diese Ikonen dauerhaft zugänglich. ORT: Kirche Kaasgraben, Ettingshausengasse 1, 1190 Wien

Die Ausstellung wurde am 4. September 2022 von Pater Sebastian Leitner OSFS im Rahmen der Sonntagsmesse eröffnet. Hier seine Predigt:

Erster Gedanke

In der ersten Lesung aus dem Buch der Weisheit haben wir die Frage gehört: Wer ergründet, was im Himmel ist?

Die beiden Künstler Loukas und Irene Seroglou gehen mit ihren Ikonen genau dieser Spur nach. Sie bemühen sich mit ihrem Herzen, ihrer Wahrnehmung und mit ihrer Gabe zu ergründen, was im Himmel ist. Mit ihren Ikonen geben sie ihre Antwort.

Auch du und ich sind eingeladen den Himmel zu ergründen. Es gibt kein festgefahrenes Muster. Jeden Tag neu erschließt sich uns der Himmel. Und jeden Tag neu können wir anderen Menschen den Himmel erschließen. Gerade in dieser unsagbar verunsichernden Zeit zwischen Pandemie und Klimakrise und Ukrainekrieg und dessen Folgen, bleibt es für uns wichtig die Perspektive nicht zu verlieren. Und da helfen Menschen, die mit ihrer Kunst ins Detail gehen, und mit ihren Ikonen, unsere Blicke schärfen. Für manche Gläubige, so schreiben die Künstler in der Beschreibung ihrer Ikonen ist die Ikone einfach nur ein frommes Gebetsobjekt. Für andere Gläubige ist die Ikone „Brücke zum Jenseits, Tor zum Himmel, Fenster zur Ewigkeit“. Der Gläubige wendet sich der Ikone nicht mit den Sinnen zu, sondern mit der Seele. Seine Gebete sprechen nicht seine Alltagssorgen aus, sondern sind die Sehnsucht seiner Seele nach Vereinigung mit Gott. So schenken uns Ikonenmaler ihre Einblicke in den Himmel. Wir sind eingeladen uns davon inspirieren zu lassen. – Erster Gedanke

Zweiter Gedanke

„Wenn du also mit mir Gemeinschaft hast, nimm ihn auf wie mich!“ schreibt der Apostel Paulus an Philemon. Ein radikaler Anspruch in einer Zeit, wo Herren und Sklaven noch gang und gebe war. Über den Glauben an Christus verlieren Herrschaftsstrukturen ihre Bedeutung.

Letzten Mittwoch war ich bei einer Podiumsdiskussion im Stift Klosterneuburg, wo es um die Frage ging „Religion – wofür überhaupt?“ Im Rahmen der Ausstellung „Gotteskrieger“ wollte das Stift diese gesellschaftspolitische Diskussion führen. Klar wurde mir allemal, dass der Diskurs um die Bedeutung von Religion brennend bleibt. In der Spannung zwischen Angst vor dem Islam, christlichen Bischöfen, die Diktatoren Rückendeckung geben, und Menschen, die nicht an Gott glauben, gilt es für uns mehr denn je, die Werte Christi umzusetzen. Christus war kein Gleichmacher, er ist jeder und jedem mit seiner/ihrer Geschichte konkret begegnet, und hat vor allem das Gottsuchende im Menschen gefördert und gesucht, unabhängig davon, welche Geschichte und welcher Religion, der oder die Person hatte, die ihm begegnet ist. Die Aufforderung des Paulus an den Herren Philemon den Sklaven Oenesimus bei sich aufzunehmen, entspricht dem Verständnis Christi. Der Christ/die Christin heißt jede und jeden willkommen, der/die auf der gewaltlosen Suche nach Gott ist. Danke, wo es ihnen gelingt, die ehrliche Suche nach Gott zum Kriterium zu machen, mit Menschen in Kontakt zu kommen, ganz gleich welcher Religion und welchem Stand sie entspringen.

Zweiter Gedanke.

Dritter Gedanke

Wer nicht sein Kreuz trägt und hinter mir hergeht, der kann nicht mein Jünger sein, hat Lukas in seinem Evangelium Jesus in den Mund gelegt.

Als die Ausstellung am Freitagabend aufgebaut war, habe ich Loukas Seroglou, den Künstler, gefragt, ob er ein Lieblingsbild unter all diesen Ikonen hätte. Sofort hat er meine Frage mit Ja beantwortet. Wenn Sie hinten in die Donauschwabenkapelle hineingehen, das erste Bild ganz links unten. Das ist es. Es ist eine Darstellung des Christus mit einem verstellten Gesicht. Dann erzählte er mir, dass er dieses Bild gemalt hätte, nachdem er an einem Bildnis eines leidenden Christus’ bei einer Ausstellung tagtäglich vorbeigegangen wäre, und begriffen hätte, dass das verzerrte Angesicht Christi, nicht wegen der Leiden Christi selbst wäre, sondern wegen der Leiden, die wir erdulden mussten. Christus leidet mit, weil ich leide.

Die Aufforderung sein Kreuz auf sich zu nehmen, ist die Zusage Gottes, dass Gott uns mit unserem Leiden nicht alleine lässt. Gott hat uns das immer wieder zugesagt und schließlich und endlich auch vorgelebt. Mögen wir selbst Kraft daraus schöpfen, um so im Sinne Christi auch zu Menschen zu werden, die selbst fähig sind, anderen dabei zu helfen ihr Kreuz zu tragen.

Dritter Gedanke

Drei Gedanken – Zwei Künstler – Ein Christus

Amen.