Tipps, wie wir in der Pfarre Franz von Sales unsere Verantwortung für die Schöpfung in die Tat umsetzen.

Friedα kochte wieder grün

Am Mittwoch, 21. Februar 2024, war es wieder so weit: Frie kochte wieder grün. 15 Köchinnen und Köche aus vier Generationen bereiteten gemeinsam vegane Köstlichkeiten zu, um sie dann auch gemeinsam zu verspeisen. Frie tut gut und unserem Klima tuts auch gut.

Fotos: Petra Distl

Friedα erhielt „Kirchlichen Umweltpreis“

Die katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten sowie die Ordensgemeinschaften suchten 2023 in ganz Österreich vorbildliche, nachahmenswerte Projekte unter dem Titel „Lebendiges Miteinander in nachhaltigen kirchlichen Gebäuden.“ Zwei wesentliche Bereiche sollten die Projekte verbinden:

  • ein nach ökologischen Kriterien gestaltetes Gebäude UND
  • ein nachhaltiges, klimagerechtes und soziales Nutzungskonzept.

Unter den 13 Projekten, die beim „Kirchlichen Umweltpreis 2023“ ausgezeichnet wurden, befindet sich auch die Pfarre Franz von Sales mit dem neu errichteten „Grätzlzentrum Friedα Krim“.

In der Broschüre zur Preisverleihung ist darüber Folgendes zu lesen:

Die Teilgemeinde Krim der Pfarre Franz von Sales hat im Rahmen eines innovativen Umbauprojekts Flächen aus den 1950er Jahren optimiert und modernisiert. Durch den Einsatz einer Luftwärmepumpe gelingt der Ausstieg aus Erdgas. Es wurden helle lichtdurchflutete Räume mit multifunktionaler Nutzung im Ausmaß von rd. 900m² geschaffen.
Somit entstand das Grätzlzentrum Frie samt Caritaszentrum, wo mit einem vielfältigen Angebot Menschen dort abgeholt werden, wo sie leben. Willkommenskultur ist erlebbar.
Das Pfarrbüro ist ins Zentrum des Pfarrlebens gerückt und hat einen barrierefreien Zugang bekommen.
Professioneller Planungsprozess und Einbindung verschiedenster Stakeholder aus Pfarre, Diözese, Bezirk, Sozialeinrichtungen und Nachbarschaft runden das Projekt ab.
DIE HERAUSFORDERUNG – AUFRECHTERHALTUNG DES PFARRLEBENS – IN KONTAKT BLEIBEN
• Die Kirche war während des Umbaus nicht von den Baumaßnahmen betroffen
• Unterstützung durch den Orden der Oblaten des Hl. Franz von Sales mit Ausweichquartieren während des Umbaus
• Pfarrcafe und etliche gesellige Zusammenkünfte wurden ins Freie verlegt
• Laufende Informationen im Pfarrblatt, Internet, Youtube Videos, Infoveranstaltungen, Baustellenführungen und Eröffnungsfest mit Einladung aller Nachbarn

Im Rahmen eines Festaktes im Sommerrefektorium der Diözese St. Pölten wurden die Preise am Freitag, 27. Jänner 2024, verliehen. Für die Pfarre Franz von Sales nahm Alexander Payer den Preis entgegen. Der Bischof von St. Pölten, Dr. Alois Schwarz, der evangelische Landesbischof Michael Chalupka und Schwester Anneliese Herzig für die Österreichische Ordenskonferenz sprachen Grußworte.

Fotos: Stephan Schönlaub

ANIMA-Frauen sind jetzt „klima-fit“

„Heiße Zeiten – nehmen wir unsere Zukunft in die Hand!“

Es sind wahrlich „heiße Zeiten“, auf die wir angesichts verheerender Klimaprognosen zusteuern. Um mitreden und tatkräftig handeln zu können, braucht es Hintergrundwissen und Reflexion darüber, aus welchen Quellen sich unsere Informationen speisen. Nur wer sich mit dem komplexen Thema auseinandersetzt bringt etwas in Bewegung. Die Anima-Gruppe Krim hat sich dieser Herausforderung in der aktuellen Seminarreihe „Heiße Zeiten“ gestellt.

Die Motivation der Frauen ist stark und wird vom Wunsch für ein gutes, gerechtes Leben ihrer Kinder und Enkelkinder – ja, allen heute noch jungen Menschen auf unserer Mutter Erde angetrieben.

Mehr als 20 Frauen haben sich an acht Vormittagen intensiv mit Ursachen und Folgen der Klimakrise auseinandergesetzt. Dabei ging es einerseits um die vielen Fachbegriffe, deren Bedeutung oft erst klarer wird, wenn man sie anschaulich erklärt. „Ich wünsche mir, dass ich interessiert bleibe und mich weiter informiere“, bekräftigt eine Teilnehmerin rund um die Auseinandersetzung mit Anthropozän, Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und vielem mehr. Denn Wissen und Zuversicht sind zwei Seiten einer Medaille.

Bei den Treffen wurde – durchaus auch kontrovers – über Maßnahmen zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes diskutiert. Dabei ging es u.a. um alltäglichen Konsum, um Produktionsbedingungen von Kleidung, um Mobilität sowie um den Umgang mit Menschen, die all diesen Fragen gleichgültig oder ablehnend gegenüberstehen. Klar ist: „Ein Kurswechsel ist nötig. Und wir schaffen Lösungen nur gemeinsam“, betont die Gruppe.

Auch wenn jede einzelne Initiative zählt: Die Politik sei gefordert, endlich Ziele klar zu definieren und umzusetzen, so eine Teilnehmerin. Es gehe nicht um Verzicht, sondern um den Gewinn von Lebensfreude und Gesundheit. Technische und wirtschaftliche Innovationen und Ideenreichtum – auch unser alltäglicher! – werden uns auf diesem Weg helfen. Daher holt sich die Gruppe positive Bilder einer klimafitten Zukunft her: Herta Glatzl, die die ANIMA-Gruppe seit vielen Jahren begleitet, hat so einen konkreten Wunsch für das unmittelbare Lebensumfeld: „Ich wünsche mir Geschäfte mit weniger Warenauswahl, zu Fuß erreichbar ohne versiegelte Parkplätze.“ Der Lohn wird größer sein als die Anstrengung. Eine Erde, auf der Menschen auch in Zukunft würdig leben können.

Wünsche der ANIMA-Runde Krim

  • „Ich wünsche mir, dass ich interessiert bleibe und mich weiter informiere!“
  • „Da die Städte immer heißer werden, wünsche ich mir mehr Bäume als Schattenspender.“
  • „Ich hoffe auf eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums.“
  • „Ich wünsche mir Geschäfte mit weniger Warenauswahl, zu Fuß erreichbar ohne versiegelte Parkplätze.“
  • „Ich erwarte mir, dass alle Menschen die Erde respektieren und sie als Lebewesen betrachten.“
  • „Macht euch die Erde untertan, irgendetwas ist schiefgelaufen. Ich wünsche mir mehr Respekt vor der Natur!“
  • „Ich wünsche mir echte Zusammenarbeit, eine gemeinsame Suche nach Lösungen.“
  • „Ich wünsche mir, dass nicht alles nur mit Jammern, negativen Gedanken und Angst besetzt ist, sondern Initiative etwas zu ändern selbstverständlich für jeden ist.“
  • „Mein Traum sind begrünte Städte und Dörfer, Hauswände und Flachdächer bieten viel Platz dafür und das hilft dem Klima.“ 
  • „Das Umfeld meiner Urenkel birgt gute Voraussetzungen für eine lebenswerte Zukunft: ihr Papa ist schon jetzt beruflich mit diesem Thema befasst.“

Nachhaltiges Investment

Der Finanz-Kapitalismus zerstört unseren Planenten!…oder kann er Ihn auch retten?

Die letzten Jahrzehnte haben die zerstörerische Wirkung der Gier nach Geld immer offensichtlicher werden lassen. Speziell seit den 1980er Jahren, als der Finanzmarkt liberalisiert wurde, hat das Verlangen nach immer größeren Profiten dazu geführt das versucht wird aus Allem einen Gewinn zu machen.

Wer sich mit Karl Marx auseinandersetzt darf den Eindruck gewinnen, dass ein zentraler Aspekt des Kapitalismus darin besteht aus allen Bereichen des Lebens, also jeglicher Interaktion eine Ware zu machen. Im Finanzkapitalismus wird diese Ideologie zur Spitze getrieben und jegliches Handeln muss einen finanziellen Gegenwert haben.

Manch einer fühlt sich vielleicht auch durch die Bibel dazu motiviert und darin bestätigt kapitalistisch zu denken, denn da heißt es:

“bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel                des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen“ (Gen 1,28)[1]

Zu welch schrecklichen und bedrohlichen Szenarien das führen kann, sehen wir immer deutlicher wenn wir uns heute die Erde anschauen. Aber kann die modernste Form der Ausbeutung, der Finanzkapitalismus auch ein Werkzeug sein um den angerichteten Schaden wieder zu reparieren?

Es scheint auf der ersten Blick absurd aber ist es das wirklich? Wenn man sich bewusst macht welche Dynamik sich im Kapitalismus verbingt kann man diese Kraft doch vielleicht auch nutzen um Positives zu bewirken. So hat beispielsweise eine australische Jus-Studentin genau diese Mechanismen unserer modernen “Geld-Gesellschaft” dazu verwendet mehr ökoligische Handlungsweisen einzufordern. Es geht ihr kurz gesagt um Staatsanleihen und welche Folgen die Nichteinhaltung von Umweltauflagen auf den Wert dieser haben kann. Der Umgang mit unserem Planeten wird hier direkt mit finaziellen Risiken gebracht und so auch für Leute wichtig die sich ansonsten wahrscheinlich kein bisschen um einen langfristig nachhaltigen Wirtschaftsverlauf kümmern. [2] [3] [4]

Auch große Banken und Finanzinstitute nehmen das Thema Nachhaltigkeit zunehmend erst. [5] [6] [7] [8]

So gibt es bereits Fonds die sich beispielsweise an den “Sustainable Development Goals”(SDGs) der UN orientieren oder mit Unterstüzung des WWF zusamengestellt werden. Auch hilft der WWF Anlagern dabei nachhaltige Investments zu erkennen. [9]

Wir als Kunden können also die Finanzwelt und damit auch die Wirftschaft, mit ihren eigenen Mitteln zum Wandel bewegen. Veranlagen wir unser Geld entsprechend oder geben wir es nur noch für Handlungsweise, die den Planeten und seine Vielfalt erhalten, aus muss auch der gierigste und ignoranteste Ökonom nachhaltig handeln. Anders sind in Zukunft sonst keine Gewinne zu machen.

Es schadet nicht bei der eigenen Bank nachzufragen wozu die finanziellen Einlagen verwendet werden. Die erhaltenen Informationen können dazu beitragen das eigene Verständnis über die Finanzwirtschaft zu stärken und Klarheit zu schaffen. Man kann dann Ursache und Wirkung besser in Verbindung bringen und persönliche Akzente setzen.

Es lohnt sich also bewusst zu Entscheiden und zu überlegen in welcher Welt ich leben will, wie ich in Folge mit ihr umgehe und welche Welt ich dadurch hinterlassen möchte.


[1] https://www.erzdioezese-wien.at/pages/inst/14428675/text/katechesen/article/20514.html

[2]https://www.derstandard.at/story/2000124360630/klimapolitik-gefaehrde-pensionssparen-australierin-klagt-regierung

[3]https://www.berlinertageszeitung.de/politik/70314-studentin-verklagt-australische-regierung-in-beispiellosem-klima-rechtsstreit.html

[4] https://science.orf.at/stories/3201231/

[5]https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-06/50048661-banken-verpflichten-sich-zu-mehr-klimaschutz-016.htm

[6] https://bankenverband.de/blog/private-banken-klimaschutz-nachhaltige-wirtschaft/

[7] https://orf.at/stories/3198815/

[8] https://www.ngfs.net/en

[9]https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Fragen_von_Bankkunden_zum_Thema_Nachhaltigkeit.pdf

Die Biene hält das Essen frisch!

Alu- und Frischhaltefolie?    Nöööö – Danke!

Als ich vor einigen Jahren einen Artikel über „Bienenwachstücher“ las, war ich begeistert. Ich besorgte sie und endlich konnte ich die Plastikfrischhaltefolien aus meinem Haushalt verbannen. Sie waren immer wieder zu verwenden und auch leicht zu reinigen. …und das Beste ist: das kann man selber machen.

Irgendwann entdeckte ich im Netz Anleitungen zum Selbermachen. Klar, dass ich das ausprobieren musste, Stoff hatte ich ja genug daheim.

Ich probierte unterschiedliche Methoden und Mischungen aus. Optimal war keine…

Zu Weihnachten schenkte mir Christa selbstgemachte Bienenwachstücher, und die sind einfach genial! (nicht nur, weil sie das Wachs von ihren eigenen Bienen verwendet hat)

DIE BIENENWACHSTÜCHER

von Christa

  • Baumwollstoff vorgewaschen und am besten mit einer Zackenschere in der gewünschten Größe zuschneiden
  • BIO Bienenwachs (gibt es im Fachhandel) in einer Blechdose im Wasserbad schmelzen
  • den Arbeitsplatz mit einer dicken Schicht alter Zeitungen auslegen und einem Bogen Backpapier auslegen
  • auf den Stoff großzügig Bienenwachs tropfen und mit einem Pinsel verteilen
  • Zwischen zwei Schichten Backpapier bügeln und anschließend zum Trocknen aufhängen
  • TIPP: um den Boden vor Verunreinigung zu schützen, lege ich mir gern Malervlies auf

Christa & Ingrid

Kein CO2 aus der Steckdose

Immer weniger Strom – und das seit 3 Jahren ohne CO2 Belastung. Die Pfarre hat vor ein paar Jahren den Stromlieferanten gewechselt und darüber hinaus auch weniger Strom verbraucht – nicht nur durch den Lockdown – sondern durch Bewusstseinsbildung und unscheinbar erscheinende Maßnahmen.

Sinkender Stromverbrauch:

Seit 2016 beobachtet die Schöpfungsgruppe die Energieverbräuche in der Gemeinde Krim und wertet diese aus. Auch Maßnahmen zur Reduktion der Verbräuche werden erörtert, angeregt oder umgesetzt.

Beim Stromverbrauch zeigt sich hier ein sehr erfreuliches Bild, auch wenn das Jahr 2020 wegen der Lockdowns nicht repräsentativ ist.

Im Beobachtungszeitraum bis 2020 konnte dieser durch kleine Maßnahmen um mehr als 15% gesenkt werden. Maßnahmen sind zum Beispiel: schrittweise Umstellung auf LED, Abschalten Tiefkühltruhe wenn sie nicht gebraucht wird,…

Seit dem Jahr 2018 ohne CO2 Belastung

Seit 3 Jahren bezieht die Pfarre nur mehr erneuerbaren Strom von der Naturkraft Energievertriebsgesellschaft mbH. Damit sind auch die CO2-Emissionen auf 0 gesunken! Das ist natürlich nur eine bilanzielle Betrachtung, denn der Strom muss zu jedem Zeitpunkt entsprechend der Nachfrage generiert werden, unabhängig davon ob die Sonne scheint, der Wind weht oder welche Wasserführung die Donau gerade hat. Aber das ist eine andere Geschichte, der ich einmal einen eigenen Beitrag widmen möchte. Strom bleibt ein knappes Gut, das möglichst sparsam und effizient eingesetzt werden soll.

Für dein Zuhause

Wer überlegt, für seine eigenen vier Wände auf CO2 neutralen Strom umzustellen, kann sich z.B. hier mal einen Überblick verschaffen: https://durchblicker.at/oekostrom.

In der Regel geht ein Wechsel des Energieanbieters ganz leicht und oft spart man dabei auch noch Geld!

Haut und Haar

Seife – zum Händewaschen, für „alte Leute“ oder vielleicht modern und nachhaltig?

Massen an Plastikflaschen von Duschbad, Shampoo und Bodylotion beantworten diese Frage recht schnell.

Mittlerweile ganz en vogue und plastikfrei, schau mal im Drogeriemarkt oder Supermarkt deines Vertrauens!

In Ausübung meiner beruflichen Tätigkeit als Krankenschwester habe ich schon vielen Menschen bei der täglichen Körperpflege geholfen – und mich vor allem in jungen Jahren sehr oft gewundert, wie viele Personen höheren Alters ihr eigenes Stück Seife ins Krankenhaus mitgebracht und dieses für den gesamten Körper verwendet haben.

Wozu?

In Zeiten von großer Auswahl an Duschbädern verwende ich Seife doch allemal nur zum Händewaschen – Seife statt eines Duschbads, das gut duftet, cremig ist und die Haut weich macht…? Für mich lange Jahre unverständlich.

Viele Jahre später habe ich eine 6-wöchige Afrikareise vor mir. 6 Wochen sind eine lange Zeit, natürlich fliege ich dorthin und habe, da ich allerlei Nützliches und Geschenke mitnehme, nur einen kleinen Koffer für meine persönlichen Dinge, das Gepäck muss also gut durchdacht sein.

Reicht eine Flasche Duschbad für 6 Wochen? 2 Flaschen mitnehmen ist zu schwer, dort kaufen kaum möglich – also packe ich ein Stück Seife ein und wasche oder dusche mich zum ersten Mal, seit ich mich erinnern kann, mit einem Stück Seife!!

Fazit:

Siehe da, es ist gar nicht so übel, sondern eigentlich genial.

Ich verwende seitdem fast nur mehr Seife, denn die gibt es nämlich auch gut duftend, cremig und hautschonend.

Zudem ist sie durch ihre meist plastikfreie Verpackung auch noch nachhaltig und besteht sehr oft aus natürlichen Inhaltsstoffen, also wirklich eine umweltfreundliche Alternative!

Seit neuestem habe ich eine Shampooseife: kann ich auch nur weiterempfehlen!

(Ursi)

Das Brot erleben

Lockdown ist Brotbackzeit. Mehrere Stunden an einem Stück Brot zu werken macht einem klar, wie wertvoll nicht nur die eigene Zeit, sondern eben auch unsere Lebensmittel sind. Gute Zutaten, Zeit und Geduld…einfach Nachmachen!  

Live Bericht aus der Lockdown Brotbackstube

(Gabi und Ingrid)

Wie viele Menschen habe auch ich mich im ersten Lockdown intensiver mit dem Brotbacken auseinandergesetzt. Ich hatte schon Erfahrung, aber mich noch nie an ein richtiges Sauerteigbrot gewagt. Schnell merkte ich, dass da mehr dahintersteckt als „man nehme das Rezept und die Zutaten“… Je intensiver ich mich damit auseinandersetzte, umso mehr verstand ich die Zusammenhänge und experimentierte, setzte das Anstellgut an, fütterte es regelmäßig, … und dann war alles ganz easy ……

Als es darum ging einen kleinen Beitrag übers Brotbacken zu schreiben, war klar, das mach ich. Ich hatte schon das Rezept und jeden einzelnen Zubereitungsschritt aufgeschrieben.

Gabi, meine Freundin, wollte das Rezept natürlich voller Begeisterung testen:

„Lockdown – viel Zeit zu Hause – Als mir Ingrid so begeistert vom Brot backen erzählte, holte ich mir gleich am nächsten Tag das Glas mit einem braunen, eher nichtssagenden Inhalt samt Rezept.

Aha, was muss ich also jetzt machen?! Was war das jetzt? Muss man da gleich anfangen, was gebe ich da jetzt dazu? Also telefonieren… Dabei erfuhr ich, dass es das Anstellgut ist, das ich zu einer bestimmten Zeit immer wieder füttern muss, dann einen Teil entnehmen, 1,5 Std. bevor ich etwas damit mache aus dem Eiskasten holen, bestimmte Mehlsorten dazu, kurz umrühren und dann …telefonieren … ausprobieren…was ist, wenn ich ein anderes Mehl habe…telefonieren…. ah, der nächste Schritt ist erst morgen!

Also nix ist heute mit frischem Brot…auf die Uhrzeit achten, denn es muss eine genaue Zeit vorher bearbeitet werden. Wie war das noch?!?! Also wieder telefonieren….

Am nächsten Tag wird der Teig rundgewirkt…Super, was ist das schon wieder? Telefonieren…schau es dir auf Youtube an, dann verstehst du es sofort…Klar, kein Problem, sieht doch ganz einfach aus…Leider pickt der Teig, schaut gar nicht so wie im Video aus…Telefonieren…schick mir Foto…nein, passt ja eh…

Ich weiß nicht, wie oft ich die arme, aber unendlich geduldige Ingrid angerufen habe. Jedenfalls ist am Schluss ein herrlich frisches Brot vor mir gelegen, mit dem einzigen Nachteil, dass ich um 23.00 Uhr kosten musste und aufs Brotbacken süchtig geworden bin……“!

Wenn`s mal schnell und einfach gehen soll, gibt`s dann das BUTTERMILCHBROT…das wird nur mit dem Knethaken des Handrührgeräts verrührt. Der Teig ist sehr patzig und kann auch nicht per Hand geknetet werden. Ich experimentiere gerne mit Kräutern, Gewürzen….

Das Rezept:

  • 225g Dinkelvollkornmehl,
  • 225g Kamutmehl (kann auch durch ein anderes ersetzt werden)
  • 1 TL Salz
  • 2TL Weinsteinbackpulver
  • 450g Buttermilch, unbedingt ZIMMERWARM
  • Backpapier fürs Backblech
  • Dinkelmehl oder Haferflocken zum Bestäuben
  • Backofen auf 250° vorheizen
  • Die Mehlsorten mit Salz und Backpulver vermischen, 300g Buttermilch dazugießen und mit dem Knethaken gut durchkneten. Die restliche Buttermilch nach und nach unterkneten, bis der Teig glatt ist.
  • Den Teig(klebrig) halbieren und auf das Backblech geben und in Form schieben. Die Oberfläche mit einem scharfen Messer quer einritzen und mit Dinkelmehl od. Haferflocken bestäuben.
  • Im Backofen (unten) 15 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 200° reduzieren und die Brote
  • 20 – 30 Min fertig backen.

LAUDATO SI bzw. „Was sagt der Chef?“

Der Papst in seiner Enzyklika, die Kirche und ganz sicher auch Jesus sagen uns: Passt auf die Erde auf!

Papst Franziskus hat am 18.6.2015 seine Öko-Enzyklika „Laudato si“ veröffentlicht. Die Enzyklika trägt den Untertitel „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“. Der Papst ruft damit zu Umweltschutz auf: „Alle können wir als Werkzeug Gottes an der Bewahrung der Schöpfung mitarbeiten, ein jeder von seiner Kultur, seiner Erfahrung, seinen Initiativen und seinen Fähigkeiten aus!“

Aber: Was ist eine Enzyklika? Was steht da drin? Was kann ich tun?

Einfach erklärt:

Ein Hoch dem Sonntagsschnitzel

Unser ökologischer Fußabdruck ist riesig. Ein großer Teil davon liegt an unserer Ernährung. Fleisch macht dabei den Mammutanteil aus: Müssen wir also ganz verzichten?

WENIGER ist MEHR, und dann am besten BIO!

Von den Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen, sind rund 25% tierische Produkte wie Fleisch und Milchprodukte, diese sind jedoch für 2/3 der CO2 Bilanz verantwortlich. Eigentlich ist das auch recht logisch, denn ein Tier braucht zum Wachsen mehr Energie als es in seinen Muskeln (also somit im Fleisch) speichert. Klar, denn ein Tier bewegt sich und hat einen Stoffwechsel. Wenn wir die Energie direkt, also pflanzlich zu uns nehmen würden, wäre das für die Energiebilanz besser.

Was kann ich nun machen?

Experten, z.B. die des WWF, empfehlen so zu essen, wie es für uns auch gesund ist. Also Gemüse in Massen, Fleisch mit Maßen. Dass wir generell viel zu viel Fleisch essen ist ja auch aus diversen Ernährungs- und Gesundheitsstudien bekannt.

Kreative Köche wissen wie vielfältig und geschmackvoll die Küche ohne Fleisch sein kann und wie man beim Festessen ein kleines, aber dafür qualitativ hochwertiges Stück Fleisch mit feinen Beilagen und Salaten abrunden kann.

Der WWF empfiehlt in seiner Ernährungsbroschüre:

  1. Lebensmittel gehören nicht in den Müll
  2. Das Gute liegt so nah. Bevorzugen Sie saisonale und regionale Produkte
  3. Gemüse in Massen, Fleisch in Maßen – zurück zum Sonntagsschnitzerl!
  4. Bitte nur Bio! Der ökologische Landbau ist im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft ressourcenschonender und umweltverträglicher
  5. „Last Mile“ beachten. Einen oft unterschätzten Anteil am Fußabdruck von Lebensmitteln hat auch der Transport der Produkte vom Verkaufsort bis nach Hause in die eigene Küche.

Interessantes findet ihr unter anderem hier:  https://www.wwf.at/de/ernaehrungstipps/