Gehörlosenmesse am 29. 10.2017

„Der Glaube kommt allein aus dem Hören der Botschaft“ (Paulus, Römer 10,17). 
Nicht zuletzt die wörtliche und missverstandene Auslegung dieses Zitats des Apostels Paulus bewirkte, dass bis in das 16. Jahrhundert Gehörlose als geistig behindert angesehen und aus der christlichen Gemeinde ausgegrenzt wurden.
Das sollte sich erst durch das Wirken des Heiligen Franz von Sales (1567-1622), des Patrons unserer Pfarre, ändern. Bei einer Visitationsreise lernte er nämlich einen Gehörlosen namens Martin kennen und bemerkte, dass es möglich ist, sich mit ihm durch Gesten zu unterhalten. Er beschäftigte ihn anschließend in seinem Bistum, erteilte ihm die Erstkommunion, Firmung und nahm ihm sogar die Beichte ab. Er fand in den folgenden Jahrhunderten leider keinen Nachfolger. Erst der Italiener Filippo Smaldone (1848-1923), der Gründer des Ordens der Salesianerinnen vom Heiligsten Herzen, nahm die Idee des Heiligen Franz von Sales auf und entwickelte eine eigene Gebärdensprache, um sich mit Gehörlosen verständigen zu können. Er sowie Franz von Sales sind seitdem die Schutzpatrone der Gehörlosen.
Da sich in diesem Jahr der Geburtstag des Heiligen Franz von Sales zum 450. Mal jährt, dachten wir daher, dem am besten durch die Feier einer Messe für Gehörlose Rechnung zu tragen, was gestern verwirklicht wurde und eine Premiere für Glanzing bedeutet. Sie zelebrierte Pater Alfred Zainzinger vom Trinitarierorden, der Gehörlose schon seit 15 Jahren betreut und selbst über Kenntnisse der Gebärdensprache verfügt, unterstützt von Frau Dr. Maria Schwendenwein, die seit über 50 Jahren ehrenamtlich als Gebärdendolmetscherin für die Diözese Wien tätig ist.
Das Abhalten einer solchen Messe erfordert einige Modifikationen: Da für Gehörlose die optische Wahrnehmung ein entscheidender Faktor ist, wird die Messe grundsätzlich im Sitzen gefeiert, um die Sicht nicht zu beeinträchtigen. Zur besseren Verständlichkeit werden kompliziertere Formulierungen, auch bei den Gebeten, vermieden. Nach der Lesung wurde von den gehörlosen Messteilnehmern pantomimisch die Szene nachgespielt, in der der Heilige Franz auf den gehörlosen Martin aufmerksam geworden war.
In der Gebärdensprache werden Begriffe oder Silben durch Gesten bezeichnet, die Pantomime spielt naturgemäß eine wichtige Rolle. Zur Unterscheidung semantisch ähnlicher Begriffe wie Mensch / Volk dient die Lippenbewegung. Man benötigt mindestens ein Jahr intensiven Studiums, um sich Grundkenntnisse anzueignen, bis zur Beherrschung der Sprache fehlen dann noch Jahre. Leider ist die Gebärdensprache nicht international, es gibt sogar zahlreiche „Dialekte“; so wird der Begriff „Heilig“ in Wien mit dem angedeuteten Buchstaben „H“, in Oberösterreich mit einem angedeuteten Heiligenschein bezeichnet.
Die Seelsorge für Gehörlose blickt in der Diözese Wien bereits auf eine Tradition von 100 Jahren zurück. Betreut werden zurzeit an die 1.500 gehörlose Katholiken. In der Regel finden Gehörlosenmessen am 2. Sonntag jedes Monats um 15:00 in der Deutschordenskirche und am 4. Sonntag jedes Monats um 9:00 in der Kapuzinerkirche statt. Je viermal im Jahr wird auch jeweils in Mistelbach und Wiener Neustadt eine Messe gelesen. Jeden Samstag nach Ostern gibt es um 15:00 in der Pfarre Namen Jesu einen ökumenischen Gottesdienst für Gehörlose, Blinde sowie Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung.
Wegen des großen Zuspruches zu dieser Messe kann man davon ausgehen, dass es im kommenden Jahr ein Wiedersehen geben wird.
Hubert Nademleinsky

Malteser Ausflug in Mariazell

Malteser in Mariazell

Malteser in Mariazell

Am Sonntag, den 12. Juni startete ein Bus mit zu Betreuenden und Betreuern der Malteser, um 7 Uhr in Richtung Mariazell. Die Wiedersehensfreude war groß, schnell verging die Fahrt. In Mariazell angekommen hatten wir noch Zeit einen Rundgang um die Basilika zu machen. Anschließend feierten wir eine Hl. Messe, in der wir sehr herzlich begrüßt wurden. Dann ging´s zum Mittagessen in den Goldenen Hirschen, wo wir uns mit einem köstlichen Essen und Trinken stärken konnten. Alles einsteigen und weiter ging´s mit dem Bus nach Mitterbach am Erlaufsee. Dort nahmen wir im Strandcafe Platz und genossen, erstens Eis, Kaffee und Kuchen und weiter´s  die wunderbare Aussicht auf den See und die Berge. Leider verging die Zeit viel zu schnell und wir mussten die Heimreise antreten.

Glückliche Gesichter im Bus und die Hoffnung auf einen weiteren Ausflug im Herbst, damit endete unsere Frühlingsfahrt um 19.30 am Rathausplatz.

Hilfsprojekt Aricesti

Aricesti – Partnergemeinde der Teilgemeinde Glanzing

Hilfsprojekt in Rumänien

Rumänien – 1989 war dort die Revolution, schreckliche Bilder vom Ruin eines Landes und von der katastrophalen Situation der Armen dort kamen zu uns.

Eine Pfarrgemeinde ist keine riesige Organisation, aber viele verschiedene Menschen mit ihren Möglichkeiten und Begabungen kommen hier zusammen und können etwas auf die Beine stellen. 1993 – nachdem 1989 der kommunistische Ostblock zusammen gebrochen war und die Grenzen offen wurden, versuchten wir von der Pfarre Glanzing, jetzt Teilgemeinde Glanzing, ein Hilfsprojekt im Dorf Aricesti-Rahtivani (bei Ploiesti) in Rumänien aufzubauen. Es sollte den Möglichkeiten einer Pfarre entsprechen und gleichzeitig eine ökumenische Freundschaft mit der orthodoxen Pfarre dort stiften. Aus unserer Hilfe wurde eine wirkliche Zusammenarbeit in der Sozialarbeit (ähnlich der Heimhilfe), getragen von 5 Frauen aus der rumänisch-orthodoxen Gemeinde. Eine Krankenschwester organisierte mit den 3 Helferinnen die medizinische Hilfe für die Alten und die Kranken: die Betreuung und die regelmäßigen Besuche: Kochen, Hygiene, Wäsche, Hausputz, aber das Wichtigste immer die persönliche Nähe und Zuwendung. Für die ärmsten Familien, die in armseligen Hütten hausen, gibt es finanzielle Hilfe, wenn sie zum Beispiel einen Brunnen oder einen zweiten Raum zubauen wollen, oder das Dach zu erneuern ist und es kein Wasser und keinen Ofen in der Hütte gibt  – die Wohnsituation der Armen war in den ersten Jahren oft erschreckend: da wohnten Eltern mit vier und mehr Kindern in einem einzigen Raum, durch das Dachpappedach tropfte es.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Pfarre seit den Pionierjahren in den 90er Jahren bis heute lebt von dem gemeinsamen Lernen – welche Hilfe ist sinnvoll, braucht es Geld für den Schulbus für begabte Kinder?  Was tun bei Alleinstehenden Alten, wenn sie keine Krankenversicherung und keine Angehörigen haben? Im Lauf der Jahre hat sich einiges verbessert, auch was die staatliche Hilfe betrifft, und es gibt Arbeitplätze. Aber den kinderreichen armen Familien gelingt es kaum mit einem Hilfsarbeitergehalt durchzukommen. 25 Personen bekommen monatlich Lebensmittel, Brot und auch Geld für Gas und Strom. Es gibt ein Medizinbudget für Therapien für Schwerstbehinderte und Medikamente. Die Gemeinde Glanzing bringt halbjährlich durch Sammlungen und durch Daueraufträge das notwendige Sozialbudget für 6 Monate zusammen. Bis heute. Und gemeinsam – heute über emails und Rechenschaftsberichte – wird das Budget und die Arbeit besprochen und abgerechnet. Die 5 Mitarbeiterinnen bekommen für ihr Arbeit monatlich 50€, sie tragen mit ihrer Verantwortung, ihrem Engagement und Sachverstand in Wahrheit die Sozialhilfe in Aricesti.
Doch genauso wird dieses Projekt von den vielen Leuten aus der Pfarre Franz von Sales, Teilgemeinde Glanzing, unterstützt von Kaasgraben, getragen, durch die Sammlungen und den großzügigen Einzelspenden: ohne Geld geht nichts.

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Clara Wilflinger

Clara Wilflinger

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Röm. kath. Pfarre Franz v. Sales
Aricesti
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Franz von Sales


„Die Liebe ist die höchste unter den Fähigkeiten der Seele.“
(DASal 1,150)

Habibi Flüchtlingsprojekte

HABIBI

Flüchtlingsprojekte der Pfarre Franz von Sales

Im Rahmen der im Sommer 2015 gestarteten Flüchtlingsprojekte begleiten wir Menschen mit einem Buddy-Programm, Lerncafé und Freizeitangeboten, vermitteln Wohnungen und Jobs, bieten Kleiderausgabe und Sozialberatung und fördern das Zusammenleben mit Integrationsveranstaltungen und der Organisation von ehrenamtlichem Engagement durch Flüchtlinge.

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„Die Liebe kennt keine Mühe, die nicht liebenswert wäre.“
(DASal 8,187)