Frühlingskonzert in Glanzing
Am Samstag, 29. April 2023, veranstaltete die Stubenmusik im Glanzinger Pfarrsaal ein Frühlingskonzert, umrahmt mit Texten, die Heinz Handsur vortrug.
Fotos: Anton Richter
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Am Samstag, 29. April 2023, veranstaltete die Stubenmusik im Glanzinger Pfarrsaal ein Frühlingskonzert, umrahmt mit Texten, die Heinz Handsur vortrug.
Fotos: Anton Richter
Seit 25. April 2023 steht am Vorplatz der Glanzinger Kirche ein „Plauderbankerl“. Was es damit auf sich hat, erklärt der Vorsitzende des Glanzinger Gemeindeausschusses Paul Haimböck:
Es tut sich etwas. Kaum kommt die Sonne hervor, sehe ich, wie immer wieder Menschen auf den Bänken vor der Glanzinger Kirche Platz nehmen. Eine kurze Pause beim Heimweg vom Einkaufen, auf jemanden warten oder einfach nur sitzen und den Frühling genießen. Und manchmal werde ich dann auch angesprochen, in ein kurzes Gespräch verwickelt, sei es das Wetter oder die Kirche. Doch will jemand angesprochen werden?
Dazu ist das Plauderbankerl da. Wer da Platz nimmt, will gerne angesprochen werden, will in ein Gespräch verwickelt werden, will plaudern. Gemeinsam Pause machen auf dem Heimweg, beim Warten, beim Frühling genießen.
Wer will, kann sich in die Plauderliste in der Glanzinger Vorkapelle eintragen. Oder so was ausmachen.
Beim Plauderbankerl. In Glanzing. Es lädt zum Reden ein. Und Reden tut gut.
Paul Haimböck
Fotos: Paul Haimböck / Herbert Winklehner OSFS / Bianca Meusburger-Waldhardt
Am Ostermontag, 10. April 2023, machte sich die Pfarrgemeinde Franz von Sales auf zum gemeinsamen Emmausgang in die Kirche in Sievering. Der Weg führte über das Bellevue und den „Himmel“ zur neu renovierten Sieveringer Kirche, wo die Heilige Messe gefeiert wurde. Thematisch ging es um das Thema „Begraben“ und das Bild der 14. Station vom Glasfenster-Kreuzweg in der Katholischen Kirche Corpus Christi in Herpersdorf, Nürnberg, des Künstlers Reinhard Zimmermann mit einem Text von Pfarrer Stephan Neufanger.
In der Sieveringer Kirche wurden die Emmaus-Pilger vom stv. PGR Vorsitzenden, Mag. Norbert Berggold begrüßt, der über die Geschichte der Kirchenrenovierung informierte.
Nach der Messe ging es zum gemütlichen Beisammensein beim Heurigen Haslinger.
Fotos: Barbara Haider, Doris Kiss-Haider
Am 1. September 2023 wird es eine Veränderung in der Leitung der Pfarre Franz von Sales geben. Pater Thomas Mühlberger OSFS wird seinen Dienst als Pfarrer beenden und sich anderen Aufgaben seiner Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales widmen. Sein Nachfolger wird Pater Thomas Vanek OSFS.
Pater Thomas Mühlberger OSFS wendet sich in einen Brief an die Pfarrgemeinde Franz von Sales:
Mit 31. 8. 2023 wird mein Dienst und mein Amt in der Pfarre Franz von Sales enden. Mit 1. 9. 2023 wird P. Thomas Vanek OSFS die Leitung der Pfarre übernehmen.
Seit geraumer Zeit gibt es Bemühungen unserer Deutschsprachigen Ordensprovinz, auch in anderen Ländern Männer zu finden, die bereit sind, unsere Sendung und Aufgaben weiterzuführen. Erfolgsversprechende Anzeichen kamen dazu etwa durch die Annäherung an unsere Provinz Frankreich-Westafrika. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es wäre, dass jemand aus unserer Provinz vor Ort ist, der sich einerseits auf die dortige kulturelle und kirchliche Situation einlässt, z. B. durch Mitarbeit in einer Pfarre, Schule oder Hochschulseelsorge. Andererseits sollte er mögliche Interessenten für ein Weiterstudium bzw. für den pastoralen Einsatz in unserer Ordensprovinz vorbereiten helfen, etwa beim Kennenlernen der deutschen Sprache, unserer gesellschaftlichen, pfarrlichen, schulischen Gegebenheiten etc.
Schließlich fragte mich unser Provinzial P. Josef Költringer OSFS, ob ich bereit wäre, in den Benin zu gehen; vorerst zeitlich befristet, um die Lage und das Potential besser einschätzen zu können, dann möglicherweise auch für länger. Nach einer Bedenkzeit sagte ich ihm zu.
Sehr wichtig war mir die Klärung meiner Nachfolge als Pfarrer, und ich danke P. Thomas Vanek OSFS dafür, dass er diese Aufgabe übernehmen wird! Zugleich hat er mir gegenüber immer wieder betont, dass ICH bis zum 31. August der Pfarrer und Ansprechpartner bleiben und die „Geschäfte“ führen soll. P. Thomas hat bis dahin ja noch andere Aufgaben, insbesondere seine Anstellung im „Quo vadis“, dem Begegnungs- und Informationszentrum der Orden Österreichs am Stephansplatz, aber auch ordensinterne und seelsorgliche Verpflichtungen. In seinem Namen bitte ich euch, inhaltliche, organisatorische und rechtliche Fragen weiterhin mit mir abzustimmen. Wo es im Einzelfall erforderlich oder einfach sinnvoll ist, werde ich ihn informieren und einbeziehen bzw. zu direkten Absprachen raten.
Liebe Pfarrgemeinde, liebe Freundinnen und Freunde, zum Schluss möchte ich weder ausbreiten noch verschweigen: Es fällt mir nicht leicht, von euch wegzugehen! Ich danke Gott und euch schon jetzt für die gemeinsame Wegstrecke von 6 ½ Jahren – sie hätte gerne länger sein können! Mein Wahlspruch bei meiner Ewigen Ordensprofess lautete: „Ihr seid zur Freiheit berufen!“ (Gal 5,13). Das schließt meine Freiheit ein, im Anliegen meiner Ordensgemeinschaft und in der Bitte meines Oberen den Willen Gottes zu erkennen und anzunehmen. Danke für euer Verständnis und eure Solidarität!
Gelebt sei Jesus Christus!
Euer Thom
P. Thomas Mühlberger OSFS
Nach dreijähriger Pause fand am Montag, den 27. März 2023, das Dekanatstreffen der Seniorenverantwortlichen für den 18. und 19. Bezirk mit Frau Beatrix Auer von der Erzdiözese Wien in der Cafeteria Glanzing statt.
Bei dem zweimal im Jahr stattfindenden Treffen wird über die vielfältigen Aktivitäten zur Seniorenarbeit aus den Pfarren berichtet. Herr Dechant des Dekanats Wien 18 und Pfarrer Dr. Arkadiusz Zakręta CM stellte mit seinen Mitarbeiterinnen den neuen Entwicklungsraum Währing vor, bei dem nunmehr die katholischen ehemaligen Pfarren im 18. Bezirk, jetzt „Teilgemeinden“, zusammenarbeiten werden.
Unser Pfarrer Thomas Mühlberger berichtete von den neuen Projekten der Pfarre Franz von Sales, besonders von dem Musical „Die Baronin“, das bei den Besuchern einen derart großen Anklang fand, dass es im Oktober 2023 nochmals an drei Abenden aufgeführt wird. Nach gegenseitigem Erfahrungsaustausch und vielen sehr guten Gesprächen wurde das Treffen mit dem Lied über Johanna Franziska von Chantal beendet.
Robert Wolf
Fotos : Christine Kraupner
Am Sonntag, 26. März 2023 wurde in der Teilgemeinde Glanzing der Versöhnungsgottesdienst mit den Erstkommunionskindern gefeiert. Im Rahmen der Vorbereitung auf die Erstbeichte haben die Kinder ein helles und ein dunkles Haus gestaltet und sich damit beschäftigt, was uns von Gott und den Mitmenschen trennt. Das offene Herz, das bereit zur Versöhnung ist und Gott in sich trägt, kann wie eine Brücke vom dunklen ins helle Haus sein. Die Heilige Messe wurde von P. Manikumar Arepalli OSFS geleitet, gemeinsam mit dem Erstkommunionsteam gestaltet und musikalisch von der Rhythmusgruppe unterstützt. Wir freuen uns sehr, die Kinder auf dem Weg zum Fest der Erstkommunion zu begleiten und sie und ihre Familien immer besser kennen zu lernen.
PAss Elisabeth Wolfslehner
Fotos: Toni Richter
Am Mittwoch, den 22.3.2023 haben sich die Kinder und Familien der Pfarre Franz von Sales in der Kirche Glanzing versammelt, um gemeinsam den Kreuzweg Jesu zu gehen und zu beten.
Das Leiden Jesu wurde in sechs Stationen mit verschiedenen Symbolen mit einem aktuellen Leid unserer Zeit, nämlich der fortschreitenden Zerstörung der Umwelt, in Zusammenhang gebracht.
Mit dem Ausblick auf Ostern – dem Fest der Auferstehung – haben wir auch unsere Hoffnung auf einen achtsamen Umgang und nachhaltige Lösungen für die Schöpfung zum Ausdruck gebracht.
Der Kreuzweg wurde vom Erstkommunionsteam der Pfarre unter reger Beteiligung der Eltern und Kinder geleitet.
Text: PAss Elisabeth Wolfslehner
Fotos: Katharina Horvath
Alle, die keine Gelegenheit hatten, das Musical „Die Baronin“ in der Glanzinger Kirche zu sehen, dürfen sich freuen. Aufgrund des großen Erfolges entschied sich das „Musical-Team“ zu drei weiteren Aufführungen im Herbst 2023:
Freitag, 6. Oktober 2023, 19.30 Uhr
Samstag, 7. Oktober 2023, 19.00 Uhr
Sonntag, 8. Oktober 2023, 19.00 Uhr
Ort: Glanzinger Kirche, Krottenbachstraße 120, 1190 Wien.
Kartenreservierungen sind ab sofort möglich bei doris.kisshaider@gmail.com
Das Musical „Die Baronin“ in der Glanzinger Kirche der Pfarre Franz von Sales begeistert das Publikum. Weitere Fotos von der Premiere am Freitag, 3. März 2023, machen das deutlich. Pater Josef Költringer OSFS, Provinzial der deutschspachigen Provinz der Oblaten des hl. Franz von Sales, dankte allen Sänger*innen, Musiker*innen und Verantwortlichen für deren wunderbaren Leistungen. Die restlichen beiden Aufführungen am 11. und 12. März sind mittlerweile restlos ausverkauft.
Fotos: Johanna Binder
Mehr als zehn Jahre nach der Uraufführung erlebte das Musical „Die Baronin“ über das Leben der heiligen Johanna Franziska von Chantal (1572-1641) eine fulminante Neuaufführung. Die großartige Premiere fand am Freitag, 3. März 2023, in der Glanzinger Kirche der Pfarre Franz von Sales statt, vier weitere Aufführungen folgen.
Modern inszeniert
Das Musical „Die Baronin“ wurde 2010 von Francis Care komponiert, der Text stammt von Pater Herbert Winklehner OSFS und Nicola Kraft (geb. Bamberger). Die Wiener Neuinszenierung wurde vom musikalischen Leiter Florian Schwarz und unter der Regie von Birgit Oswald hervorragend umgesetzt. Um die aktuelle Bedeutung der Heiligen Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales zu betonen, entschied man sich, auf klassische barocke Bühnenbilder und Kostüme zu verzichten und moderne Symbole zu verwenden. So verfolgen die Hochzeitsgäste die Trauung mit Handys und bunten Tüchern, die Bediensteten des Schlosses tragen Aktenordner und Küchenschürzen, die Kinder spielen mit einem bunten Wasserball und rosa Stofftier, und der Engel hält einen himmlischen Regenschirm schützend über das Geschehen. Damit wurde deutlich, dass diese vierhundert Jahre alte Geschichte auch im 21. Jahrhundert trifft und vor allem bewegt: eine erfolgreiche Ehefrau und Mutter wird durch den tragischen Tod ihres Ehemannes in eine tiefe Krise gestürzt, aus der ihr die verständnisvolle Art der geistlichen Begleitung des Bischofs Franz von Sales heraushilft. Eine neue Zukunft entsteht, ein neues Werk: die Gründung eines Klosters. Trotz weiterer Schicksalsschläge kann der Lebensmut dieser Frau nicht mehr zerstört werden, das Gottvertrauen bleibt bis zur Vollendung in der Todesstunde.
Mitreißend und überzeugend
Den rund vierzig Sänger*innen, Musiker*innen und Mitwirkenden vor und hinter der Bühne im Umkreis der Pfarrgemeinde Franz von Sales ist eine temperamentvolle, aber auch sehr bewegende und tief berührende Neuauflage des Musicals „Die Baronin“ gelungen. Pater Sebastian Leitner OSFS führte als „Johannas Engel“ das Publikum mitreißend durch die Geschichte, immer gegenwärtig, den Schutzschirm stets zum Aufspannen bereit, mit kraftvoller Stimme: „Dein Engel gibt dir Kraft, dieses Leben zu bestehen“. Johanna Fritsche schlüpfte bewundernswert in die unterschiedlichsten emotionalen Charaktere der Baronin: die romantische Verliebtheit, talentierte Frau und Managerin, unbändige Freude, empathische Hingabe, schmerzverzerrte Trostlosigkeit im Minutentakt. Pater Thomas Mühlberger OSFS überzeugte als stattlicher Ehemann durch seinen Hochzeitswalzer und sein herzergreifendes Bühnensterben. Lukas Kobermann erstrahlte als einfühlsamer Bischof Franz von Sales voller Liebe, „weißer als der Schnee und wärmer als die Sonne“. Alexander Stimmer beeindruckte nicht nur in seiner Rolle als Johannas Vater, sondern vor allem als unglücklicher Ludwig von Anlezy, der für den Tod des Ehemannes verantwortlich war und Johanna verzweifelt um Vergebung bittet: „Was hab ich dir nur angetan, damals vor so vielen Jahren“. Nicht zu vergessen, das großartige Ensemble der Hochzeitsgäste, Bediensteten, Armen und Kranken, Kirchenbesucher und Klosterschwestern, die in ihren unterschiedlichsten Rollen durch die Kirche wirbelten, für ehrfürchtige Andacht genauso sorgten wie für rappenden Rhythmus, der das Publikum mitriss.
Unterstützung für die Pfarrgemeinde
Anlass zur Neuaufführung war das salesianische Doppeljubiläum, das 2022 gefeiert wurde: der 450. Geburtstag der heiligen Johanna Franziska von Chantal und der 400. Todestag des heiligen Franz von Sales. Der Reingewinn kommt den neuen Projekten der von den Sales-Oblaten betreuten Wiener Pfarrgemeinde Franz von Sales zugute, die aus den Teilgemeinden Glanzing, Kaasgraben und Krim besteht: dem neuen Kindergarten in Glanzing und dem neuen Pfarrzentrum „Fridα“ in der Krim. Gefördert wird das Projekt von der bezirksorientierten Kulturförderung Wien 19. Bezirk Döbling und vom Innovationsfonds der Erzdiözese Wien, sowie vieler weiterer Sponsoren, die durch ihre Beiträge das Musical-Projekt der Pfarre Franz von Sales gelingen ließen.
Fotos: Johanna Binder, Pater Herbert Winklehner OSFS
Die Pfarre Franz von Sales wurde als Zivildienststelle offiziell anerkannt und in der EDV der Zivildienstserviceagentur unter der Einrichtungszahl 72389 erfasst. Zivildiener, die Interesse haben, in der Pfarre zu arbeiten, können sich über die Zivildienstserviceagentur bewerben. Für 2024/25 ist die Stelle allerdings bereits vergeben.
Am Sonntag, 26. Februar 2023, fand im Rahmen der Sonntagsmesse die Taufe von Valerie statt. Als sichtbares Zeichen, dass sie nun zur Gemeinschaft gehört und ihr stets jemand die Hand entgegenstreckt, bemalten Kinder für sie Bodies. Zelebrant und Taufspender war Pfarrer Pater Thomas Mühlberger OSFS.
Fotos: Johanna Binder
Am Sonntag, 5. Februar 2023, wurde in der Kirche Glanzing der 95. Geburtstag von Altpfarrer Georg Béres gefeiert. Er war von 1979 bis 1998 Pfarrer von Glanzing und gründete den Singkreis sowie die Pfadfindergruppe 81. Am Ende der Heiligen Messe, die vom Glanzinger Singkreis musikalisch gestaltet wurde, überreichte Daniel Resch, Bezirksvorsteher des 19. Wiener Gemeindebezirks Döbling, dem Jubilar eine Anerkennungsplakette um besondere Verdienste um den Bezirk Döbling. Im Anschluss an die Heilige Messe gab es in Pfarrsaal und Cafeteria bei einer Agape Gelegenheit dem Jubilar persönlich zu gratulieren.
Fotos: Peter Hemmelmayr
Fotos: Johanna Binder
Am Sonntag, 29. Jänner 2023, wurden im Rahmen der Sonntagsmesse die Erstkommunionkinder 2023 unter dem Motto „Dem Geheimnis Jesu auf der Spur“ vorgestellt. Das Team der Erstkommunionvorbereitung unter der Leitung von Pastoralassistentin Elisabeth Wolfslehner gestaltete den Gottesdienst, musikalisch begleitet von der Rhythmusgruppe. Zelebrant war Pfarrer Pater Thomas Mühlberger OSFS.
Fotos: Anton Richter
Am 24. Jänner 2023, dem Gedenktag des heiligen Franz von Sales, hatten Pfarrer Pater Thomas Mühlberger OSFS, Alexander Gotsmy, Barbara Haider und Ramona Langthaler die Möglichkeit, das neue Pfarr- und Grätzlzentrum Friedα Krim in einem Video-Interview der Erzdiözese Wien vorzustellen.
Am 26. Januar 1923, also vor 100 Jahren, erschien die Enzyklika „Rerum omnium perturbationem“ („Die allgemeine Krise der Gegenwart“) von Papst Pius XI. (1857-1939). In dieser Enzyklika – kurz nach dem Zusammenbruch des Ersten Weltkrieges, Europa im Umbruch und Kampf zwischen nationalistischen und kommunistischen Bewegungen, nach bzw. während der Pandemie der Spanischen Grippe und vor der Weltwirtschaftskrise –, würdigt der Papst den heiligen Franz von Sales anlässlich dessen 300. Todestages am 28. Dezember 1622 und schildert ihn als Vorbild für die Welt in den gegenwärtigen Krisen. Am Ende dieser Enzyklika verkündete Papst Pius XI. feierlich, dass der heilige Franz von Sales der Schutzpatron der Journalisten und Schriftsteller ist. Wörtlich heißt es da:
„Daher ergreifen wir diese günstige Gelegenheit, um auf Grund zuverlässiger Sachkenntnis und nach reiflicher Überlegung kraft unserer apostolischen Gewalt durch dieses Rundschreiben den heiligen Franz von Sales, Bischof von Genf und Kirchenlehrer, zum himmlischen Schutzpatron aller Redakteure und Schriftsteller zu bestimmen.“
Es gibt eine Reihe von Gründen, die den Papst zu dieser feierlichen Erklärung veranlassten. Ein erster Grund war der, dass sich die Journalisten selbst den heiligen Franz von Sales als ihren Schutzpatron wünschten. In ihrer Bittschrift an den Papst schreiben sie:
„Jeder kennt die Schwierigkeiten und Gefahren, auf die der katholische Journalist bei Erfüllung seiner Pflicht gegenwärtig stößt. Diese haben in allen katholischen Journalisten den Wunsch geweckt, in ihrem Beruf vom Himmel unterstützt zu werden, dort einen Fürsprecher zu haben, dessen Weisheit und Tugend ihnen vorbildlich sein und dessen mächtige Hand ihnen die Feder führen könnte. Einen solchen Fürsprecher sehen wir in dem neuen Kirchenlehrer, dem heiligen Franz von Sales, der weise und gütig die Irrtümer seiner Zeit bekämpfte, in dem sich Stärke und Klugheit verbanden, der das Laster besiegte und unzählige Seelen dem ewigen Leben gewann.“
In diesem Heiligen sahen die Journalisten und Schriftsteller jemanden, der mit großem Erfolg schriftstellerisch tätig war. Sein berühmtes Buch „Anleitung zum frommen Leben („Philothea“) zählt noch heute zu den meistgelesenen Büchern der christlichen Weltliteratur. Er war außerdem der erste, der durch das damals neue Medium „Flugblatt“ erfolgreich eine serienmäßige Medienkampagne zur Verkündigung des Glaubens durchführte. Seine zahlreichen Schriften, Briefe und Predigten geben Zeugnis von seinem hervorragenden Schreibstil und von der Fähigkeit, selbst komplizierteste Gedankengänge einfach und verständlich darzulegen, ohne die Wahrheit zu verfälschen. Schließlich erkannten die Journalisten in Franz von Sales auch einen Leidensgenossen, der ständig unter Zeitdruck stand und es trotzdem schaffte, genau zu recherchieren.
Heute, 100 Jahre nach dieser Ernennung, hat sich die Welt der Medien durch Computer, Internet und Social Media vollkommen verändert. Die Herausforderungen von Heute nennen sich „Fake News“ und Desinformation durch Verbreitung abstruser Verschwörungstheorien, die sich mit Hilfe der modernen Kommunikationstechnik lauffeuerartig über die Welt ausbreiten können. Umso aktueller und wichtiger, so scheint es, ist daher ein himmlischer Beistand, der uns dazu anhält, die Wahrheit zu achten und die Würde der Person. Dafür ist der heilige Franz von Sales tatsächlich ein großes Vorbild.
Das gilt vor allem für seine Aussagen über die „üble Nachrede“, die er in seinem Buch „Anleitung zum frommen Leben (Philothea)“ formulierte. Es sind Sätze, die damals wie heute Gültigkeit besitzen:
„Das freventliche Urteil bewirkt Unruhe, Verachtung der Mitmenschen, Hochmut, Selbstgefälligkeit und viele andere schädliche Folgen, unter denen die lieblose Nachrede eine der schlimmsten ist, eine wahre Pest der Gesellschaft. … Wer die üble Nachrede aus der Welt schaffen könnte, hätte sie von einem großen Teil der Sünden und der Bosheit befreit. … Die üble Nachrede ist eine Art Mord … Mit einer einzigen Verleumdung begeht der Ehrabschneider drei Morde: er tötet seine eigene Seele und die Seele seines Zuhörers, indem er das geistliche Leben beider vernichtet, außerdem das bürgerliche Leben dessen, über den er Schlechtes aussagt“ (DASal 1,179).
Sein Plädoyer ist nicht nur ein hochaktueller Merksatz für jene, die heute mit Medien zu tun haben, sondern natürlich für jeden Menschen:
„Ich beschwöre dich also, niemals weder offen noch heimlich von irgendjemandem lieblos zu reden. Hüte dich, deinen Mitmenschen fälschlich Verbrechen und Sünden anzudichten, heimlichen nachzuspüren, bestehende zu vergrößern, gute Handlungen schlecht auszulegen und das Gute, das du an jemand kennst, in Abrede zu stellen, durch Bosheit zu verdrehen und durch Worte herabzusetzen. Mit all dem würdest du Gott ernsthaft beleidigen, besonders dann, wenn du den Nächsten zu Unrecht beschuldigst oder zu seinem Schaden die Wahrheit verneinst. Lügen zum Nachteil des Nächsten ist doppelte Sünde“ (DASal 1,180).
„Meine Zunge ist, während ich vom Nächsten spreche, wie das Messer in der Hand des Chirurgen, der zwischen Nerven und Sehnen schneidet. Der von mir beabsichtigte Schnitt muss so haargenau geführt werden, dass ich nicht mehr und nicht weniger sage, als wirklich an der Sache ist.“ (DASal 1,182)
„Deine Sprache soll ruhig, offen und gerade, schlicht, natürlich und aufrichtig sein. Hüte dich vor jeder Doppelzüngigkeit, Geziertheit und Schlauheit. Wenn es auch nicht immer gut ist, unbedingt alles herauszusagen, was wahr ist, so ist es doch nie gestattet, die Unwahrheit zu sagen. Gewöhne dich daran, niemals bewusst zu lügen, weder um dich zu entschuldigen, noch aus einem anderen Grund. Bedenke immer, dass Gott der Gott der Wahrheit ist (Ps 33,4). Hast du aus Unachtsamkeit gelogen, dann stelle womöglich sofort durch eine Erklärung oder Zurücknahme deine Behauptung richtig. Eine aufrichtige Entschuldigung wirkt immer besser als eine noch so schöne Lüge“ (DASal 1,183)
Heiliger Franz von Sales, Schutzpatron der Schriftsteller und Journalisten, bitte für uns.
P. Herbert Winklehner OSFS