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Pfarrblatt MITEINANDER jetzt online

Das neue Pfarrblatt MITEINANDER (4/2024) beschäftigt sich mit dem Thema „Advent und Weihnachten: Einfach tierisch“. Außerdem findet man dort Neuigkeiten aus den Teilgemeinden, sowie einen Überblick über Veranstaltungen von Dezember bis Jänner.

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Adventkalender Pfarrnetzwerk Asyl

Das Pfarrnetzwerk Asyl wird 15 Jahre.
Als Auftakt zum Jubiläumsjahr finden sich im Flüchtlingsadventkalender 2024 Hoffnungsgeschichten aus den Jahren 2010 bis 2024 von unseren Mitgliedspfarren und Kooperationspartner:innen. Lasst euch inspirieren und behaltet gerade im Advent die Situation von Geflüchteten im Blick!

Papst Franziskus ehrt den heiligen Franz von Sales

Am 24. Oktober 2024 erschien die Enzyklika „Dilexit nos“ – „Er hat uns geliebt“ von Papst Franzikus „über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu Christi“. In dieser Enzyklika, die als „geistliches Vermächtnis“ des Papstes bezeichnet wird, ist dem heiligen Franz von Sales ein eigenes Kapitel gewidmet. Papst Franziskus schreibt über den Kirchenlehrer Folgendes:

Der heilige Franz von Sales

114. In der Neuzeit ist der Beitrag des heiligen Franz von Sales bemerkenswert. Er betrachtete oft das offene Herz Christi, das dazu einlädt, in einer persönlichen Beziehung der Liebe in ihm zu verweilen, in der sich die Geheimnisse des Lebens erhellen. Wir können in den Gedanken dieses heiligen Kirchenlehrers erkennen, wie ihm angesichts einer rigoristischen Moral oder einer Religiosität der bloßen Pflichterfüllung das Herz Christi als ein Aufruf erschien, voll auf das geheimnisvolle Wirken seiner Gnade zu vertrauen. Der Baronin von Chantal gegenüber drückte er das so aus: »Ich denke wohl, dass wir nicht mehr in uns selbst bleiben wollen und […] vertrauensvoll für immer unsere Wohnstätte in der durchbohrten Seite des Erlösers aufschlagen sollen; denn ohne ihn können wir nicht nur nichts tun, aber auch wenn wir könnten, würden wir nichts tun wollen« (DASal 5,208).

115. Für ihn war die Frömmigkeit weit davon entfernt, zu einer Form des Aberglaubens oder einer unangemessenen Verdinglichung der Gnade zu werden, denn sie bedeutete die Einladung zu einer persönlichen Beziehung, in der sich ein jeder vor Christus als einzigartig erlebt, als in seiner unwiederholbaren Wirklichkeit erkannt, als von Christus gesehen und direkt und exklusiv bedacht: »Dieses sehr anbetungswürdige und sehr liebenswürdige Herz unseres Meisters, das von seiner Liebe zu uns ganz glühend ist, in das wir alle unsere Namen eingeschrieben sehen werden […] Es wird ein sehr großer Trost sein, dass wir von unserem Herrn so innig geliebt werden, dass er uns immer in seinem Herzen trägt« (OEA X,244). Dieser auf das Herz Christi geschriebene Eigenname, ist die Weise, in der Franz von Sales zu versinnbildlichen versucht, inwieweit die Liebe Christi zu jedem einzelnen keine abstrakte oder allgemeine ist, sondern eine persönliche Dimension beinhaltet, durch die sich der Gläubige um seiner selbst willen geschätzt und anerkannt fühlt: »Mein Gott, meine Tochter, wie schön ist der Himmel nun, da der Heiland ihm als Sonne dient und seine durchbohrte Seite als Quelle der Liebe, aus der die Seligen nach Wunsch trinken können. Jeder wird sich darin betrachten und jeder sieht dort seinen Namen mit Liebeslettern geschrieben, die die Liebe allein lesen kann und den die Liebe allein geschrieben hat. Ach Gott, meine liebe Tochter, werden unsere Namen auch darin stehen? Sie werden es zweifellos; denn wenn auch unser Herz nicht die Liebe hat, hat es doch Sehnsucht nach Liebe und den Beginn der Liebe« (DASal 5,242).

116. Er sah diese Erfahrung als etwas Grundlegendes für ein spirituelles Leben an und zählte diese Überzeugung zu den großen Glaubenswahrheiten: »Ja, meine sehr liebe Tochter, er denkt an Sie und nicht nur an Sie, sondern an das kleinste Haar auf Ihrem Haupt (Mt 10,30; Lk 21,18); das ist ein Glaubensartikel und wir dürfen nie daran zweifeln« (DASal 7,97). Daraus folgt, dass der Gläubige fähig wird, sich ganz dem Herzen Christi anzuvertrauen, in welchem er Ruhe, Trost und Kraft findet: »O Gott, welches Glück, so in den Armen und an der Brust [des Erlösers]. […] Bleiben Sie so, liebe Tochter, wie ein kleiner anderer Johannes und während die anderen am Tisch des Herrn verschiedene Gerichte speisen, legen und lehnen Sie mit ganz einfachem Vertrauen Ihr Haupt, Ihre Seele, Ihren Geist an die liebevolle Brust dieses teuren Heilands« (DASal 5,194). »Dem Geist nach hoffe ich, dass Sie in der Höhle der Turteltaube und in der durchbohrten Seite unseres teuren Heilands sein werden. […] Wie gut ist doch der Herr, meine liebe Tochter! Wie liebenswert sein Herz! Bleiben wir dort in dieser heiligen Wohnstatt« (DASal 5,202).

117. Getreu seiner Lehre über die Heiligung im gewöhnlichen Leben schlägt er jedoch vor, dass dies inmitten der Tätigkeiten, Aufgaben und Pflichten des Alltags gelebt werden sollte: »Sie fragen mich, wie die Seelen, die im Gebet zu dieser heiligen Einfachheit und vollkommenen Hingabe an Gott hingezogen werden, sich in all ihren Handlungen verhalten sollen? Ich antworte, dass sie nicht nur im Gebet, sondern in der Führung ihres ganzen Lebens unwandelbar im Geist der Einfachheit wandeln sollen, indem sie ihre ganze Seele, ihr Tun und ihren Erfolg dem Wohlgefallen Gottes überlassen und anvertrauen, aus einer Liebe vollkommenen und absolutesten Vertrauens, indem sie sich der Gnade und der Sorge der ewigen Liebe überlassen, die die göttliche Vorsehung für sie hat« (OEA 1,739).

118. Als es darum ging, ein Sinnbild zu finden, das seinen Entwurf für ein geistliches Leben zusammenfasst, kam er aus all diesen Gründen zu folgendem Schluss: »Ich habe also gedacht, wenn Sie damit einverstanden sind, meine liebe Mutter, wollen wir als Wappen ein einziges, von zwei Pfeilen durchbohrtes, von einer Dornenkrone umschlossenes Herz nehmen« (DASal 5,225).

Eine neue Liebeserklärung

119. Unter dem heilsamen Einfluss dieser Spiritualität des heiligen Franz von Sales kam es Ende des 17. Jahrhunderts zu den Ereignissen von Paray-le-Monial. Die heilige Margareta Maria Alacoque hat von wichtigen Erscheinungen berichtet, die sich zwischen Ende Dezember 1673 und Juni 1675 zugetragen haben.

178. Der heilige Franz von Sales ließ sich vor allem von Jesu Aufforderung erleuchten: »Lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig« (Mt 11,29). Auf diese Weise, so sagte er, können wir in den einfachsten und gewöhnlichsten Dingen das Herz des Herrn gewinnen: „Wer ihm nach seinem Wohlgefallen dienen will, muss den kleinen und weniger geachteten Dingen ebenso viel Sorgfalt widmen wie den großen und erhabenen, denn mit dem einen wie mit dem anderen können wir seine Liebe gewinnen. […]. Diese täglichen kleinen Liebesdienste, das Kopfweh und die Zahnschmerzen, das Geschwür und die üble Laune des Mannes oder der Frau, ein zerbrochenes Glas, ein geringschätziges oder unwilliges Wort, der Verlust eines Ringes oder Taschentuchs, die kleine Unbequemlichkeit, früh schlafen zu gehen, um früh zu Gebet und Kommunion aufzustehen, die Scheu, gewisse Übungen der Frömmigkeit öffentlich zu verrichten, kurz alle diese kleinen Leiden in Liebe angenommen und ertragen, erfreuen die göttliche Güte überaus“ (DASal 1,190; Philothea III,35). Aber letztlich ist der Schlüssel für unsere Antwort auf die Liebe des Herzens Christi die Nächstenliebe: »Ich habe nur ein Mittel, um dem Herrn zu zeigen, dass ich ihn liebe, und das ist die Liebe zu meinem Nächsten. […] Es ist eine beständige, konstante, unveränderliche Liebe, die sich weder mit Kleinigkeiten noch mit den Eigenschaften oder Zuständen von Personen aufhält und die nicht dem Wandel oder der Abneigung unterworfen ist. […] Unser Herr liebt uns ohne Unterlass, indem er unsere Fehler und unsere Unvollkommenheiten erträgt; deshalb müssen wir dasselbe gegenüber unseren Brüdern tun und nicht müde werden, sie zu ertragen«.

14.-16.2. Jugendskiwochenende 2025

16.-18.5. Jungschar Wochenende

Räume öffnen

Predigt von Pater Sebastian Leitner OSFS zur Ausstellungseröffnung „Kunst hinterm Vorhang – Natur“ in der Kaasgrabenkirche am Sonntag, 29. September 2024:

Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche,

wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte! So hat heute die erste Lesung geendet (Num 11,25-29).

Als wir am Donnerstag die Bilder von Frau Sabine Kofler-Michaelis gemeinsam mit Otto Schwarzendorfer aufgehängt haben, war ich total berührt davon, wie es einem einzigen Bild gelingt, einen Raum zu öffnen. So als ob die Kirche auf einmal Fenster hätte, und mir und hoffentlich auch Ihnen ermöglicht, durch das Betrachten dieser Bilder, etwas Neues zu sehen.

Eher zufällig landete nach Aussage von Frau Kofler-Michaelis das einzige ihrer Bilder mit einem Horizont, so sagte sie, unter der Kreuzigungsszene im Kreuzweg. Ich aber hörte die Botschaft. Was eine Künstlerin mit ihren Werken in mir bewirken kann, will Gott durch seinen Sohn bewirken und kann ich durch mein Leben bewirken: Horizonte schaffen, neue Räume öffnen.

Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!

Der Herr legte seinen Geist auf uns alle und jede und jeden einzelnen von uns. Ganz offensichtlich sind wir zum Prophetentum gerufen. Keine Unheilsbotschaften, keine Angstmacherei, keine Festungserrichtungen, nein: Wir sind geladen und gerufen, Propheten und Prophetinnen des Lebens mit Gott zu sein und zu werden.

Wer 50 Jahre glücklich verheiratet ist, wird als Paar zu Propheten einer gegenseitigen Wertschätzung und Liebe, und einer göttlichen Treue. Danke dafür liebes Ehepaar Bartl.

Wem die Natur und die Erde so ein Anliegen ist, dass sie aus natürlichen Materialien Bilder malt, die uns innere Räume unserer Verantwortung für die Natur eröffnen können, dann haben wir es mit einer Prophetin eines Gottes zu tun, der uns unsere persönliche Verantwortung für die Schöpfung in Erinnerung ruft. Danke dafür, liebe Frau Kofler-Michaelis.

Wer seine oder ihre Kraft für das Gute einsetzt und in sich kultiviert, für den Respekt, für die Großzügigkeit Gottes, für das Lachen Gottes, für die Heilung Gottes, für das entängstigende Gottes, für das verzeihende Gottes, wird zur Prophetin oder Propheten jenes Gottes, der sich in der Weite der konkreten persönlichen Verantwortung und des geschwisterlichen Teilens eher sieht, als in der Enge der Ausgrenzung oder dem Egoismus der Verantwortungslosigkeit.

Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche,

es ist ganz einfach. Wer durch seine Taten oder seine Worte oder sein Beispiel Zeugnis vom liebenden Gott ablegt, wer durch seine Kunstwerke innere Räume öffnet, die uns verantwortlich mit der Welt und menschlich mit den Menschen umgehen lassen, wird zum Raumöffner für Gott.

Gestern Abend wurde ich gefragt, ob ich für das Christentum eine Zukunft sehe. Aber Hallo.

Jeder Tag ist für dich und mich Gelegenheit, Prophet oder Prophetin Gottes in meinem Umfeld zu sein. Danke, wo du, wo Sie ihre Fähigkeiten für Gott einsetzen, für die Bewahrung der Schöpfung, für ein menschliches Miteinander, für ein respektvolles Miteinander, für ein einladendes Miteinander, für ein verantwortliches Miteinander, für ein gelassenes Miteinander, für ein verzeihendes Miteinander, für ein integrierendes Miteinander, für ein wertschätzendes Miteinander, für ein identitätsstiftendes Miteinander, für ein göttliches Miteinander.

Das Bild von der Kreuzabnahme Jesu ist unter den Kreuzwegbilder das am stärksten beschädigte. Und auch wieder zufällig, nicht inhaltlich, ist das Bild von Frau Sabine Kofler-Michaelis darunter gelandet, ein Bild von etwas, was ich wie einen sich auflösenden Eisberg wahrnehme.

Wenn ich die Künstlerin richtig verstehe, soll ihre Kunst uns daran erinnern, uns einladen und mahnen, so verantwortlich mit der Natur aber auch miteinander umzugehen, dass nicht Zerfall, Katastrophe, sich auflösen von Welt und Umwelt, Spaltung vorangetrieben wird, sondern Zusammenhalt, Wertschätzung, Bewahrung der Schöpfung, Bewahrung der Menschenwürde, Großzügigkeit des Herzens, bereitwilliges Teilen von Zeit und Ressourcen, göttliche Räume schaffende Worte und Gedanken und Beiträge.

Ja, ich sehe eine Zukunft für das Christentum, weil Gott durch Christus seine bedingungslose Liebe an die Menschen kommuniziert hat, und weil Christus all jene an Bord holt, die mit ihm zusammen von diesem Gott erzählen oder malen oder still bezeugen.

Darin möchte ich Sie alle heute bestärken. Seien wir durch das, was in uns an Prophetischem angelegt ist, glaubwürdige Zeugen eines Gottes, der nicht auf Rasse, Religion, Herkunft oder Reichtum blickt, sondern allein auf die Liebe, mit der jede einzelne Person, ihr oder sein Leben gestaltet, ohne den anderen und/oder Gott zu übersehen. Danke, wo es Ihnen bereits gelingt, und schön, wenn sie sich immer wieder auf den Weg machen.

Amen.

Seidenspinnerei sucht Köch*innen

KOCHEN SIE GERNE? DANN FREUEN SICH DIE KINDER DER SEIDENSPINNEREI!

Die Kinder unseres Lerntreffs freuen sich über eine warme Mahlzeit, bevor sie zu lernen beginnen. Der Mittagstisch findet jeden Mittwoch statt und die Lebensmittel werden zur Verfügung gestellt. Wir suchen Köche und Köchinnen. Einteilung nach Vereinbarung. Bei Interesse melden Sie sich bitte im Pfarrbüro oder unter caritas@franzvonsales.at.

Ewige Profess von Bruder Cyprien Messié OSFS

Was sucht ihr?

Am Samstag, 26. August 2023, versprach Bruder Cyprien Messié OSFS in seiner Heimatkirche Saint Maurice de Veyrier-du-Lac bei Annecy, Frankreich, seine „Ewige Profess“. Damit entschied er sich für immer, in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam Oblate des heiligen Franz von Sales zu sein. Die Feier, an der zahlreiche Gäste aus Österreich, Frankreich und Westafrika teilnahmen, stand unter dem Thema „Was sucht ihr?“ (Johannes 1,38). Bruder Cyprien studiert derzeit in Wien Theologie und lebt im Provinzialat der Sales-Oblaten in Wien-Kaasgraben. In der Pfarre Franz von Sales engagiert er sich in der Jugendarbeit und Firmvorbereitung.

Fotos: Alexander Payer

Pater Franz Peer OSFS beerdigt

Am Donnerstag, 1. Juni 2023, verstarb Pater Franz Peer OSFS in Laab im Walde bei Wien, Österreich, im 88. Lebensjahr, im 65. Profess- und 59. Priesterjahr. Von 1985 bis 2021 lebte er im Kaasgraben und war viele Jahre Seelsorger im Wohnheim Fortuna.

Das Begräbnis fand am Dienstag, 13. Juni 2023, auf dem Sieveringer Friedhof (Wien XIX., Nottebohmstraße 51) statt. Anschließend feiern wir im Glauben an die Auferstehung das Requiem in der Kirche Maria Schmerzen im Kaasgraben, Wien XIX., Ettingshausengasse 1. Die Predigt von Provinzial P. Josef Költringer OSFS findet man >>>hier…

P. Franz Peer wurde 1935 in Groß-Tajax in Südmähren, Diözese Brünn (heute: Dyjákoviceh, Tschechische Republik)  geboren. 1957 trat er bei den Sales-Oblaten ein. 1958 versprach er in Eichstätt, Bayern, seine erste, und 1962 seine Ewige Profess. 1964 wurde er in Eichstätt zum Priester geweiht. Er wirkte vor allem als Provinzsekretär und in der Provinzökonomie im Provinzialat in Sankt Anna und Kaasgraben in Wien. Zudem war er für die Belange des Franz Sales Verlag in Österreich zuständig, Kurat der Pfadfindergruppe 15 St. Anna, Missionsprokurator und viele Jahre Seelsorger im Pensionistenwohnheim Fortuna in Wien. Seit 2021 wurde er von seiner Schwester in Laab am Walde bei Wien gepflegt.

Pfarrcaritas stellte sich vor

Unter der Leitung von Caritasreferentin Ramona Langthaler stellte die Pfarr-Caritas der Pfarre Franz von Sales ihre verschiedenen Aktivitäten und Angebote vor. Die Präsentation fand am Freitag, 2. Juni 2023, im Haus Döbling, einem Seniorenwohnheim der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser „Häuser zum Leben“ in der Grinzinger Allee statt.

Zeitladegerät – Zeit(ver)treiber – Aus Zeit Aus

Predigt von P. Sebastian Leitner OSFS zur „Zeit-Installation“ in der Kaasgrabenkirche während der Fastenzeit 2023.

Schwestern und Brüder, liebe Kinder und Jugendliche!

Seit Beginn der Fastenzeit steht diese Zeitmaschine in der Kirche und das Wort „Zeit“ am Altar. Christus, der Altar, trägt unsere Zeit.

Das Liturgieteam der Gemeinde Kaasgraben will in der Fastenzeit an die Zeit deswegen erinnern, weil sie uns manchmal davonzulaufen scheint, manchmal stehenzubleiben scheint, weil sie genutzt werden kann, und weil sie uns auf die Ewigkeit vorbereitet, wo Zeit keine Rolle mehr spielen wird.

Im Rahmen unserer gemeinsamen Überlegungen ist diese Zeitmaschine entstanden. Man kann in einer ruhigen Stunde auch gerne in die Kaasgrabenkirche kommen, und das Metronom, das da ganz oben montiert ist, in Bewegung bringen. So wie man sich grade fühlt. Oder so wie man sich fühlen möchte: ich darf Ihnen das ganz kurz vorführen:

Hektik

Herzpuls

Entspannung

Diese Zeit Maschine hat drei Namen bekommen:

Zeitladegerät – Zeit(ver)treiber – Aus Zeit Aus

Zeitladegerät

Das Volk Israel hat Mose und Gott angemurrt, weil es durstig war. Kein Wasser. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Volk Gottes heute Gott und die Propheten anmurren würden, weil es zwar zumindest hier bei uns in Wien ausreichend Wasser gibt, aber nicht ausreichend Zeit. Da steht nun ein Zeitladegerät. Ja, werden sie jetzt zu Recht sagen, Zeit kann man nicht greifen. Das stimmt.

Die Fastenzeit ist dennoch eine Einladung an Sie und an mich, nachzudenken, wie wir unsere Zeit gestalten. Die Hektik des Alltags zu verlassen, lädt ein sich Zeit zu nehmen: für Gott, für Freundschaften, für etwas, das mir gut tut, für etwas, was anderen gut tut. Wie immer bleiben Sie Frau des Geschehens, Herr des Geschehens.

Gott zapft durch die Hand Mose unsichtbare Quellen an. Durch diese Maschine wollen wir Sie einladen, ihre wertvolle Zeit, qualitätsvolle Zeit, aufzuladen.

Zeitladegerät

Zeit(ver)treiber

Die Zeitmaschine möchte auf einen weiteren Aspekt aufmerksam machen. Der zweite Name thematisiert das und in den oberen Feldern der Säule wird das auch zum Ausdruck gebracht. Treibt die Zeit dich, oder lässt du dich durch die Zeit treiben.

Das ist eine Reflexion auf jeden Fall wert und schließt keinen Aspekt unseres Lebens aus. Produktive Zeit genauso, wie Freizeit, gefaulenzte Zeit, wie genossene Zeit. Am Ende des Tages, am Ende der Zeitenrechnung, am Ende der Stoppuhr, am Ende des Lebens wird das Bestand haben, was die Zeit ausgemacht hat: der Maßstab ist und bleibt die Liebe.

Damit will ich keine Angst machen, noch Druck ausüben. Damit will ich, wollen wir in Erinnerung rufen, dass der innere Wert der wahre Maßstab dessen ist, wie Zeit bewertet wird.

Bei Gott sind tausend Jahre sind wie der Tag, der gestern vergangen ist, wie eine Wache in der Nacht. Getrieben oder gestaltet, vertrieben oder gelebt, verspielt oder eingesetzt. Der Zeit(ver)treiber erinnert uns und lädt ein nach zu denken.

Und keine Sorge. Die zweite Lesung hat es auf den Punkt gebracht. Gott ist für jede und jeden von uns gestorben, sogar wie es heißt: Christus ist, als wir noch schwach waren, für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben.

Die Liebe bestimmt den Wert unseres Tuns. Zeit(ver)treiber

Aus Zeit Aus

Otto Schwarzendorfer, der dieses Objekt kreiert hat, hat etwas Bemerkenswertes eingebracht.

Genau im ganz Kleinen und im ganz Großen hört Zeit auf zu existieren!

•             In der Quantenmechanik des Atoms lässt sich „Zeit und Platz“ nicht gleichzeitig genau bestimmen, und verschränkte Photonen reagieren „gleichzeitig“ und „ident“, auch wenn sie weit voneinander entfernt sind.

•             In den schwarzen Löchern des Universums bleibt die Zeit stehen – und hört damit auf zu existieren.

Jesus im Gespräch mit der Frau am Brunnen ist vielleicht ein gutes Beispiel dafür, wie wir das Leben auch manchmal erleben: Zeit spielt auf einmal keine Rolle, wir sind im hier und jetzt, und wir sagen gerne, jetzt ist die Zeit wie im Flug vergangen. Liebespaare kennen das, gute Theaterstücke kennen das, ein gutes Gespräch mit einer Freundin, ein unerwarteter Händedruck: Zeit spielt keine Rolle. Zeit bleibt stehen.

Aus Zeit Aus

Auszeit

Zeit aus

Gerhard Rehor, der auch wesentlichen Anteil an der Zeitidee hatte, wollte genau darauf aufmerksam machen. Die Ewigkeit in Gott als jene Zeit, die in Ewigkeit grenzenlos ist. Die Zeit auf Erden, bei der wir eingeladen sind, die Zeit zu nutzen, uns auf die endlose Zeit vorzubereiten: die Ewigkeit.

Aus Zeit Aus

Die Fastenzeit als Vorbereitungszeit auf die Auferstehung.

Schön, dass Sie sich darauf einlassen.

Zeitladegerät

Zeit(ver)treiber

Aus Zeit Aus

Amen.

Musical „Die Baronin“ Impressionen eines großartigen Premiereabends

Das Musical „Die Baronin“ in der Glanzinger Kirche der Pfarre Franz von Sales begeistert das Publikum. Weitere Fotos von der Premiere am Freitag, 3. März 2023, machen das deutlich. Pater Josef Költringer OSFS, Provinzial der deutschspachigen Provinz der Oblaten des hl. Franz von Sales, dankte allen Sänger*innen, Musiker*innen und Verantwortlichen für deren wunderbaren Leistungen. Die restlichen beiden Aufführungen am 11. und 12. März sind mittlerweile restlos ausverkauft.

Fotos: Johanna Binder

Großartige Premiere „Die Baronin“

Temperamentvoll und berührend

Mehr als zehn Jahre nach der Uraufführung erlebte das Musical „Die Baronin“ über das Leben der heiligen Johanna Franziska von Chantal (1572-1641) eine fulminante Neuaufführung. Die großartige Premiere fand am Freitag, 3. März 2023, in der Glanzinger Kirche der Pfarre Franz von Sales statt, vier weitere Aufführungen folgen.

Modern inszeniert

Das Musical „Die Baronin“ wurde 2010 von Francis Care komponiert, der Text stammt von Pater Herbert Winklehner OSFS und Nicola Kraft (geb. Bamberger). Die Wiener Neuinszenierung wurde vom musikalischen Leiter Florian Schwarz und unter der Regie von Birgit Oswald hervorragend umgesetzt. Um die aktuelle Bedeutung der Heiligen Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales zu betonen, entschied man sich, auf klassische barocke Bühnenbilder und Kostüme zu verzichten und moderne Symbole zu verwenden. So verfolgen die Hochzeitsgäste die Trauung mit Handys und bunten Tüchern, die Bediensteten des Schlosses tragen Aktenordner und Küchenschürzen, die Kinder spielen mit einem bunten Wasserball und rosa Stofftier, und der Engel hält einen himmlischen Regenschirm schützend über das Geschehen. Damit wurde deutlich, dass diese vierhundert Jahre alte Geschichte auch im 21. Jahrhundert trifft und vor allem bewegt: eine erfolgreiche Ehefrau und Mutter wird durch den tragischen Tod ihres Ehemannes in eine tiefe Krise gestürzt, aus der ihr die verständnisvolle Art der geistlichen Begleitung des Bischofs Franz von Sales heraushilft. Eine neue Zukunft entsteht, ein neues Werk: die Gründung eines Klosters. Trotz weiterer Schicksalsschläge kann der Lebensmut dieser Frau nicht mehr zerstört werden, das Gottvertrauen bleibt bis zur Vollendung in der Todesstunde.

Mitreißend und überzeugend

Den rund vierzig Sänger*innen, Musiker*innen und Mitwirkenden vor und hinter der Bühne im Umkreis der Pfarrgemeinde Franz von Sales ist eine temperamentvolle, aber auch sehr bewegende und tief berührende Neuauflage des Musicals „Die Baronin“ gelungen. Pater Sebastian Leitner OSFS führte als „Johannas Engel“ das Publikum mitreißend durch die Geschichte, immer gegenwärtig, den Schutzschirm stets zum Aufspannen bereit, mit kraftvoller Stimme: „Dein Engel gibt dir Kraft, dieses Leben zu bestehen“. Johanna Fritsche schlüpfte bewundernswert in die unterschiedlichsten emotionalen Charaktere der Baronin: die romantische Verliebtheit, talentierte Frau und Managerin, unbändige Freude, empathische Hingabe, schmerzverzerrte Trostlosigkeit im Minutentakt. Pater Thomas Mühlberger OSFS überzeugte als stattlicher Ehemann durch seinen Hochzeitswalzer und sein herzergreifendes Bühnensterben. Lukas Kobermann erstrahlte als einfühlsamer Bischof Franz von Sales voller Liebe, „weißer als der Schnee und wärmer als die Sonne“. Alexander Stimmer beeindruckte nicht nur in seiner Rolle als Johannas Vater, sondern vor allem als unglücklicher Ludwig von Anlezy, der für den Tod des Ehemannes verantwortlich war und Johanna verzweifelt um Vergebung bittet: „Was hab ich dir nur angetan, damals vor so vielen Jahren“. Nicht zu vergessen, das großartige Ensemble der Hochzeitsgäste, Bediensteten, Armen und Kranken, Kirchenbesucher und Klosterschwestern, die in ihren unterschiedlichsten Rollen durch die Kirche wirbelten, für ehrfürchtige Andacht genauso sorgten wie für rappenden Rhythmus, der das Publikum mitriss.

Unterstützung für die Pfarrgemeinde

Anlass zur Neuaufführung war das salesianische Doppeljubiläum, das 2022 gefeiert wurde: der 450. Geburtstag der heiligen Johanna Franziska von Chantal und der 400. Todestag des heiligen Franz von Sales. Der Reingewinn kommt den neuen Projekten der von den Sales-Oblaten betreuten Wiener Pfarrgemeinde Franz von Sales zugute, die aus den Teilgemeinden Glanzing, Kaasgraben und Krim besteht: dem neuen Kindergarten in Glanzing und dem neuen Pfarrzentrum „Fri“ in der Krim. Gefördert wird das Projekt von der bezirksorientierten Kulturförderung Wien 19. Bezirk Döbling und vom Innovationsfonds der Erzdiözese Wien, sowie vieler weiterer Sponsoren, die durch ihre Beiträge das Musical-Projekt der Pfarre Franz von Sales gelingen ließen.

Fotos: Johanna Binder, Pater Herbert Winklehner OSFS

28. Dezember: 400. Todestag des hl. Franz von Sales

Die letzten Monate eines Heiligen

Vor 400 Jahren, am 28. Dezember 1622 starb der heilige Franz von Sales

Am 28. Dezember 1622 starb der heilige Bischof, Kirchenlehrer, Ordensgründer, Mystiker und Patron der Gehörlosen, sowie der Schriftsteller und Journalisten im Alter von nur fünfundfünfzig Jahren. Sein Leben, seine Lehre und seine Werke beeinflussen die Menschen bis heute. Die „salesianische Spiritualität“ ist zu einem wesentlichen Element in der christlichen Welt geworden. Im Folgenden wird nun beschrieben, wie dieser Heilige der katholischen Kirche seine letzten Monate verbrachte und verstarb.

Seine Sehnsucht nach Ruhe

In den letzten Monaten seines Lebens waren dem heiligen Franz von Sales seine körperlichen Gebrechen überdeutlich bewusst: sein Sehvermögen ließ nach, seine offene Beinwunde schmerzte, sein Magen rebellierte. Seine Sehnsucht, sich in eine Einsiedelei zurückzuziehen, war nicht nur eine spirituelle Sehnsucht nach Gottesdienst mit Feder und Rosenkranz, es war eine körperliche Sehnsucht nach Ruhe und Erholung von seinen Gebrechen. Diese Hoffnung ausgelöst haben mag die Ernennung seines Bruders Jean-François de Sales zum bischöflichen Koadjutor mit dem Recht auf Nachfolge. Franz von Sales, dessen großes Leitwort am Ende seines Lebens „Nichts verlangen – nichts abschlagen“ wurde, vor allem nichts, was den göttlichen Willen betraf, interpretierte äußere Ereignisse oft als Zeichen des göttlichen Willens. Mag sein, dass er in der Ernennung seines Bruders zu seinem bischöflichen Nachfolger einen Wink Gottes sah: Jetzt, Franz, ist es genug, du hast einen Nachfolger, du kannst dich zurückziehen. Aber es blieb ein frommer Wunsch. Seine kirchlichen und gesellschaftlichen, politischen und diplomatischen Pflichten, in denen er ebenso den Ausdruck des Willens Gottes sah, erdrückten ihn mehr denn je.

Franz von Sales scheint gerade in den letzten Monaten überhaupt nicht mehr auf seine Gesundheit geachtet zu haben. Irgendwie hat man den Eindruck, dass er sich selbst mit riesigen Schritten der Ewigkeit zueilen sieht. Und so sagte er zu keiner Verpflichtung mehr Nein, selbst wenn er es gekonnt hätte. Er fuhr nach Paris, er versah seine Pflichten als königlicher Almosenier, widmete sich allen diözesanen Angelegenheiten mit gleicher Intensität.

Seine letzte Reise

Abschied von der Familie

Seine letzte irdische Reise begann am 9. November 1622. So wie er den Abschied von Annecy, von seiner Familie und den Heimsuchungsschwestern gestaltete, ging er von dort offenbar wirklich mit dem Gefühl weg, dass dies seine letzte Reise sein wird. Seiner Familie eröffnete er am 6. November sein Testament. Darin machte er genaue Anordnungen über den Ablauf seiner Beerdigung. Er will in der Kirche der Heimsuchung begraben werden. An seinem Sarg sollen dreizehn Kerzen stehen und Schilder mit dem Namen Jesus, ansonsten kein Schmuck, denn die Familie soll das Geld den Armen geben. Sollte er außerhalb seiner Diözese sterben, überlässt er es seiner Familie, wo er begraben werde. Ebenso regelt er die familiären Finanzen. Als ältester Sohn hatte er seinem Vater versprochen, sich stets um die finanziellen Angelegenheiten seiner Familie zu kümmern.

Am 7. November 1622 übergab er alle wichtigen Dokumente seinem Bruder Jean-François, dem Koadjutor, mit den Worten: „So, jetzt stehe ich mit einem Bein auf der Erde und das andere ist schon abgehoben, um abzureisen.“ Am Dienstag, den 8. November, nahm er Abschied von seinen Verwandten und Freunden mit den Worten: „Es macht nichts, ob ich außerhalb meines Landes sterbe; sterben muss ich doch … Diese Reise kostet mich das Leben, aber wir werden einander später wiedersehen.“ Seine letzte Ansprache zu den Heimsuchungsschwestern von Annecy lautete: „Meine teuren Schwestern, verlangt nichts und verweigert nichts. Seid immer bereit zu tun, was Gott und der Gehorsam von euch fordern. Sehnt euch lediglich danach, Gott zu lieben und ihm zu dienen. Lebt wohl, meine teuren Schwestern, bis in die Ewigkeit.“

Abschied von der Pfortenschwester

Besonders berührend ist sein Abschied von der Pfortenschwester Anne Jacqueline Coste, die zu den ersten Schwestern seines Ordens gehörte. Sie verblüffte Franz von Sales schon 1609 mit ihrer prophetischen Gabe, als sie ihn in der Beichte darum bat, dass sie in seine neue Ordensgemeinschaft eintreten will, die er plane. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Franz von Sales darüber nur mit Johanna Franziska von Chantal gesprochen (Vgl. DASal 2,9). Nun überrascht sie ihn erneut, als sie beim Abschied des Bischofs zu weinen beginnt. Ihr sagte er: „Ich habe doch schon mehr Reisen unternommen und Sie noch nie weinen sehen.“ Darauf Anne Jacqueline: „Mein Herz sagt mir, dass dies eure letzte Reise ist und dass wie einander nie mehr wiedersehen.“ Franz antwortet ebenso prophetisch: „Und wissen Sie, was mein Herz sagt? Auch wenn ich nicht zurückkomme, werden wir einander doch bald wiedersehen.“ – Jacqueline starb tatsächlich nur wenige Monate nach Franz von Sales.

Die letzte Begegnung mit Johanna Franziska von Chantal

Auf der Rückreise von Avignon machte Franz von Sales am 29. November 1622 im Heimsuchungskloster von Lyon Halt und nahm dort sein letztes Quartier im Gartenhäuschen. Am 12. Dezember 1622 kam es zur letzten Begegnung zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales, in der er ihr nicht gestattete, über persönliche Angelegenheiten mit ihm zu sprechen. Die nächste persönliche Zwiesprache der beiden findet dann in Annecy statt, als Johanna eine Stunde lang allein mit Franz von Sales an seinem Sarg kniete.

Seine letzten Botschaften

Weihnachten war sein letztes großes Kirchenfest und er nutzte jede Gelegenheit, trotz angegriffenen Gesundheitszustands, um Gottesdienst zu feiern, zu predigen und die Sakramente zu spenden. Er gönnte sich keine Ruhepause. Am 26. Dezember 1622 fasste er seine letzte Unterweisung für die Schwestern – ähnlich wie in Annecy – mit den Worten zusammen: „Mit den beiden Worten: Nichts verlangen – nichts abschlagen, habe ich euch alles gesagt. Was könnte ich euch wohl noch sagen? Ich wüsste nichts anderes mehr.“ (DASal 2,328f).

Die weiteren Worte, die Franz von Sales in seinen Unterredungen den Schwestern kurz vor seinem Tod sagte, sind im Grunde nichts anderes als Ausformungen dieser Vollendung der Liebe, die im Wort „Nichts verlangen, nichts abschlagen“ enthalten ist:

  • „Echte Liebe liebt unbeeinflusst von Nähe und Ferne, sie hängt nicht an rein Menschlichem“ (DASal 2,331).
  • „Wir müssen alles der göttlichen Vorsehung überlassen“ (DASal 2,331).
  • „Nur wenige Menschen finden die Goldader der echten Armut: Nichts wünschen und mit dem Wenigen zufrieden sein, was wir nach Gottes Willen haben“ (DASal 2,332).
  • „Gott hilft den einfachen Seelen, die ihr Vertrauen auf ihn setzen“ (DASal 2,335).
  • „Nur eines ist wichtig: dass der Schöpfer uns liebt. Seine Liebe ist ganz sicher, und das soll uns genügen“ (DASal 2,336).
  • „Im Streben nach Vollkommenheit müssen wir ins Schwarze zielen, treffen wir aber daneben, so dürfen wir uns nicht grämen“ (DASal 2,337).
  • „Das Gebet ist … eine Erhebung des Geistes zu Gott, um sich mit ihm zu vereinigen“ (DASal 2,338).
  • „Es genügt, alles, was wir tun, einfach und schlicht für Gott zu tun“ (DASal 2,338).
  • „Wir vermögen alles mit der Gnade, die uns nie fehlt“ (DASal 2,339).
  • „Gott anhangen und nicht am Geschöpf hängen bleiben“ (DASal 2,341).
  • „Wenn ihr alles, was ihr tut, für Gott tut, dann seid ihr ständig in der Gegenwart Gottes. Essen, schlafen, arbeiten aus Liebe zu ihm, heißt in seiner Gegenwart sein“ (DASal 2,341).
  • „Viel reden hat gar keinen Wert, handeln muss man, das ist das Wichtige“ (DASal 2,345).
  • „Man mag schauen, wohin man will, immer wieder muss man auf die Sanftmut und Güte zurückkommen“ (DASal 2,349).

Sein Sterben und Tod

Gegen 14.00 Uhr am 27. Dezember 1622 erlitt Franz von Sales einen Schlaganfall. Dann begann seine medizinische Tortur. Die Ärzte wollten ihn, um seine Lebenskräfte zu wecken, unbedingt am Einschlafen hindern und quälten ihn mit allen möglichen Methoden: Man lässt ihn zur Ader, legt ihm Zugpflaster auf den Kopf, glühende Metallknöpfe auf den Nacken, riss ihn an den Haaren, verletzt seine Stirnhaut, verbrannte sein Fleisch. Gegen acht Uhr Abends, am 28. Dezember 1622, am Fest der Unschuldigen Kinder, hat er dann endlich seinen „Hafen der Ewigkeit“ erreicht, als den er den Tod immer betrachtete, einen Hafen, wo all seine Sehnsucht nach Liebe im überreichen Maß erfüllt wird. Seine letzten Worte waren: „Jesus, Maria … Der es begonnen hat, wird es vollenden … Jesus.“

„Jene glücklichen Seelen,“ schreibt Franz von Sales im „Theotimus“, „die nach den Mühen und Gefahren dieses sterblichen Lebens in den Hafen der Ewigkeit gelangen, erreichen dort die letzte und höchste Stufe der Liebe, die sie erklimmen können. Sie wird ihnen als Belohnung für ihre Verdienste verliehen und diese Belohnung ist nach den Worten des Herrn (Lk 6,38) nicht nur ein gutes, sondern ein überreiches, gerütteltes, aufgehäuftes, überquellendes Maß“ (DASal 3,180). Und einige Seiten vorher: „Gott als höchstes Gut lieben, heißt ihm mit unserer Liebe Ehre und Ehrfurcht erweisen, heißt bekennen, dass er unsere Vollkommenheit, unsere Ruhestätte und unser Ziel ist; jenes Ziel, in dessen Besitz unsere ganze Seligkeit besteht“ (DASAl 3,144).

Franz von Sales beschreibt dieses Ziel, das man durch Sterben und Tod erreicht, mit den Bildern vom Tropfen, der in den Ozean eintaucht, oder vom Stern, der sich im Licht der Sonne verliert:

„Sage mir doch, ich bitte dich, Theotimus, würde man einen Tropfen gewöhnlichen Wassers in einen Ozean wohlriechender Gewässer fallen lassen und dieser Tropfen könnte leben, sprechen und seinen Zustand beschreiben, würde er nicht voll Freude ausrufen: ‚O ihr Sterblichen, ich lebe wirklich, aber ich lebe nicht selbst, sondern dieser Ozean lebt in mir und mein Leben ist in diesem Abgrund verborgen.’ Die in Gott eingeströmte Seele stirbt nicht. Wie könnte sie auch sterben, wenn sie ins Leben versunken ist? Aber sie lebt, ohne in sich selbst zu leben. Denn so wie die Sterne, ohne ihr Licht zu verlieren, nicht leuchten, wenn die Sonne scheint, sondern die Sonne in ihnen leuchtet und sie im Lichte der Sonne verborgen sind, so lebt auch die Seele nicht, wenn sie in Gott eingegangen ist; sie verliert aber ihr Leben nicht, sondern Gott lebt in ihr“ (DASal 3,306f).

Der Leichnam kehrt zurück nach Annecy

Die Seele des hl. Franz von Sales hat am 28. Dezember 1622 ihr Ziel erreicht, sein Leichnam noch nicht. Erst als seine Familie und vor allem Johanna von Chantal ein Machtwort sprechen – gestützt auf den letzten Willen des Heiligen, dass sein Gefolge über den Ort der letzten Ruhestätte seines Leichnams entscheiden kann, wenn er außerhalb seiner Diözese stirbt -, wird sein Leichnam nach Annecy überführt. Zuvor wird er noch obduziert. Sein Herz bleibt in Lyon. In seiner Galle entdeckt man einen große Anzahl von Gallensteinen.

Am 24. Januar – dem heutigen Gedenktag – trifft sein Leichnam unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Annecy ein und wird im Kloster der Heimsuchung aufgebahrt. In diesen Tagen kommt es zum „letzten Gespräch“ zwischen Johanna von Chantal und Franz von Sales, in dem sie dem Verstorbenen jene persönlichen Anliegen unterbreiten konnte, die er am 12. Dezember 1622 als Lebender auf einen späteren Termin verschoben hatte.

Der 29. Januar ist der Tag des feierlichen Requiems für den Verstorbenen. Und am 30. Januar findet die Beisetzung der sterblichen Überreste des hl. Franz von Sales im Kloster der Heimsuchung von Annecy statt. 1632 wird der Sarg für den Seligsprechungsprozess noch einmal geöffnet, wo die Unverwestheit des Leichnams festgestellt wird. Bei dieser Exhumierung verlangt Johanna Franziska von Chantal noch einmal, allein mit dem Leichnam sein zu dürfen. In dieser Stunde des 4. August 1632 legt sie die Hand des Franz von Sales auf ihren Kopf, um sich seinen Segen geben zu lassen.

Heute ruht der Leichnam des Heiligen neben Johanna Franziska in der neuerbauten Basilika des Heimsuchungsklosters in Annecy. Sein Herz fand nach einer Odyssee von Lyon über Italien, Böhmen, Wien und Venedig im Heimsuchungskloster in Treviso seine letzte Ruhestätte.

P. Herbert Winklehner OSFS

Danke Verena!

UNSERE SOZIALARBEITERIN VERENA OSANNA NIMMT ABSCHIED

Liebe Pfarrgemeinde!
Mit Ende November werde ich meinen Dienst in der Pfarre Franz von Sales beenden und mich einer neuen Herausforderung widmen. Ich bedanke mich bei allen Menschen, die meine Arbeit auf so vielfältige Weise unterstützt und damit Hilfe im Grätzl ermöglicht haben! Für die Zukunft wünsche ich euch von Herzen Gottes schützenden Segen und seine spürbare Nähe und Liebe!
Eure dankbare und mit euch verbundene Verena Osanna

Wir wollen Verena als Pfarrgemeinde „Danke“ sagen Mittwoch, 11. Jänner 2023, 19.00 Uhr in der Krim, mit einer gemeinsam gefeierten Wortgottesfeier und anschließender Agape.

Advent: Kerze der Zuversicht

Die Pfarrgemeinde Franz von Sales hat sich für die Adventszeit etwas Besonderes einfallen lassen: Sie möchte ein Zeichen der Hoffnung setzen. So wurde in diesem Jahr die erste Kerze des Adventkranzes vom Glanzinger Kreativ Team besonders gestaltet: das Logo der Pfarrgemeinde, hinter dem eine strahlende Sohne aufgeht. In allen Sonntagsgottesdiensten soll außerdem beim Entzünden dieser ersten Kerze durch ein vom Glanzinger Liturgie-Team besonders gestaltetes Kyrie um Zuversicht und Hoffnung gebetet werden, frei nach dem Motto des heiligen Franz von Sales: „Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Furcht, sondern mit Hoffnung.“ Das erste Kyrie lautet folgendermaßen:

  • Rundherum ist es dunkel. Krieg, Teuerung, Corona, Korruption, persönliche Probleme. Das Jahr hat’s in sich. Was dunkelt deine persönliche kleine Welt gerade ab? 
  • Doch da kommt mir ein Licht entgegen. Ist es ein Gespräch, das meinen Horizont wieder weiter macht? Ein Wort, das mich zum Lachen bringt? Die Lebenserfahrung, dass jede Krise mal endet? Die Erkenntnis, dass so Vieles in meinem Leben gut läuft? Das erste Vanillekipferl?
  • Da kommt uns allen ein Licht entgegen im Advent, es ist Jesus. Er macht nicht jedes Dunkel hell. Aber er zeigt mit seiner Geburt, in seinem Leben, sogar in seinem Sterben, dass das Dunkel nicht das letzte Wort haben darf, nie. Dafür steht die Kerze der Zuversicht auf unserem Adventkranz, die jetzt angezündet wird. Jesus ist in jeder Dunkelheit mit uns, unscheinbar, aber ganz verlässlich. 

KMB Männerwallfahrt nach Klosterneuburg

Am Sonntag, 6. November 2022, fand die traditionelle Männerwallfahrt der Katholischen Männerbewegung (KMB) der Erzdiözese Wien zum Grab des Heiligen Leopold in Klosterneuburg statt. Die KMB der Pfarre Franz von Sales war dabei und wurde von Pater Manikumar Arepalli OSFS begleitet. Geleitet wurde die Wallfahrt von Pater Dr. Karl Wallner von Missio Austria.

Fotos: Pater Manikumar Arepalli OSFS

Gemeinsam Pfarre weiterbauen

Zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pfarrgemeinderates und der Gemeindeausschüsse der Pfarre Franz von Sales beschäftigten sich in einer Klausurtagung mit dem Thema „Gemeinsam Pfarre weiterbauen“. Die Tagung fand in der Bildungswerkstatt Mold bei Horn, Niederösterreich statt. Leiter und Begleiter war Markus Beranek, der Pastoralamtsleiter der Erzdiözese Wien. Intensiv wurde darüber gesprochen, welche Schwerpunkte in der Pfarrgemeinde für die nächsten Jahre gesetzt werden sollen. Als Grundlage dienten das Pastorlakonzept, die Umbaumaßnahmen in der Teilgemeinde Glanzing und Krim, die Neuausrichtung der Grätzlsozialarbeit und der derzeit in der katholischen Kirche laufende „synodale Prozess“. Gerade für jene, die im Frühjahr 2022 erstmals in den Pfarrgemeinderat oder in einen Gemeindeausschuss gewählt wurden, war es eine gute Gelegenheit einander besser kennenzulernen.